Das waren die NoWKR-Proteste 2012 – siebeneinhalb Stunden Sondersendung in einer Dreiviertelstunde
(Zusammenschnitt der Sondersendung ohne Anmoderation)
Am 27. Jänner 2012 gab es die wohl bislang breitesten Proteste gegen den Ball deutschnational/-völkischer Burschenschaften in Wien. Tausende Menschen beteiligten sich an den beiden Demonstrationen – des NoWKR-Bündnisses vom Westbahnhof zum Heldenplatz und der Offensive gegen Rechts von der Universität Wien über den Heldenplatz zum Mahnmal gegen Krieg und Faschismus bei der Albertina – sowie an der Kundgebung der Plattform „Jetzt Zeichen setzen“ am Heldenplatz. 600 nahmen bereits am Vormittag an einer Gedenkkundgebung in Erinnerung an die Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau teil.
Zudem wurde im Laufe des Nachmittag von Anonymous Austria die Webseite des WKR und später einiger Burschenschaft gehackt und von dort auf eine Seite mit Pony vor sowjetischer Fahne umgeleitet.
Während alle Kundgebungen und Demonstrationen ruhig verliefen und sich dabei auch die Polizei auffallend friedlich verhielt, wurde es gegen 21 Uhr turbulenter, als in kleineren Gruppen versucht wurde, Ballbesucher_innen auf ihrem Weg in die Hofburg zu behindern, und das oft sogar überaus erfolgreich. So wurden ganze Busse und viele Taxis lange aufgehalten. Einzelne Burschenschafter griffen aber auch Antifaschist_innen an, in einem Fall mit Pfeffersprays. Der frühere Arbeiter-Zeitungs-Herausgeber und SPÖ-Abgeordnete Albrecht Konecny berichete nach dem Verlassen der Kundgebung von einem Rechtsextremen mit einem Schlagring zusammengeschlagen worden zu sein. Die Rechtshilfe Wien berichtete von insgesamt 21 Festnahmen, davon neun wegen des Vorwurfs strafrechtlicher Delikte. Unklar sei jedoch, ob bei diesen Zahlen auch die angeblich festgenommenen Rechtsextremen mitgezählt sind. Im Laufe des Samstags wurden alle Festgenommenen freigelassen.
Die Rechtshilfe bittet alle Leute, die bei den Protesten gegen den WKR-Ball festgenommen worden sind, und sich noch nicht bei ihr gemeldet haben, dies (verschlüsselt) per Mail nachzuholen.
Außerdem bittet sie alle, die in Kontakt mit den Repressionsorganen gekommen sind oder Übergriffe/Festnahmen beobachten konnten, ein Gedächtnisprotokoll zu schreiben.
Auch Menschen, die nicht festgenommen worden sind, aber ebenfalls Post von den Behörden bekommen, sollen sie sich umgehend an die Rechtshilfe wenden.
Mehr Infos und Kontaktmöglichkeiten stehen auf http://rhwien.noblogs.org/
ORANGE 94.0 berichtete den ganzen Abend live von allen Protestschauplätzen.
Wir hören hier eine Zusammenfassung davon.
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