Wie verändert Corona Demokratie, Gesellschaft und Geschlechterverhältnis?
Geschlechterforscherin Julia Schuster und Politikwissenschafterin Nadja Meisterhans im Gespräch mit Sigrid Ecker.
Vor wenigen Wochen war Nadja Meisterhans im FROzine zu Gast. In der Sendung „Armut ist die Krise“ sagte sie unter anderem: „Es rächen sich nun die weltweiten neoliberalen Sparprogramme, durch die gut funktionierende Gesundheitssysteme in eine prekäre Lage gebracht wurden, so dass bei globalen Krisen nicht angemessen reagiert werden kann.“ Es ging in dem Gespräch über die Ursachen und Symptome der Corona-Krise.
„Armut ist die Krise“ ist ein Begriff, der von der Organisation Medico International geprägt wurde. In diesem Talk wird sie uns erzählen, in wie fern sie mit dieser Organisation zu tun hat und was die Auswirkungen dieses Krisenmodus auf Demokratie und Gesellschaft ihrer Meinung nach sein werden. Ist hiermit ein Krisen-Modus-Modell geschaffen worden, das auf zukünftige Krisen umgelegt werden wird? Und was würde das bedeuten?
Auswirkungen auf die Gesellschaft gibt es auch bereits im Bereich Geschlechterverhältnis- denn Armut ist ja auch ein stark weibliches Phänomen. Was sich hier genau durch die Krise verstärken wird, berichtet Julia Schuster. Auch sie beleuchtet die strukturellen Probleme in diesem Bereich. Und was bedeutet Home Office für Frauen und die gesellschaftlich infrastrukurierte Mehrbelastung von Beruf und unsichtbarer Care-Arbeit?
Wie kann die momentane Aufwertung der Menschen, die zu einem überwiegendem Teil aus Frauen bestehen, die vor der Krise schlecht bezahlt und somit schlecht bewertete Arbeit verrichteten- wie Sorgearbeit, Pflegearbeit, Verkauf,…. nachhaltig zu einer Aufwertung führen? Oder passiert diese Aufwertung gar nicht?
Es diskutieren
Nadja Meisterhans, Politikwissenschaftlerin JKU Linz- sie forscht u.a. zu Demokratie, Menschenrechte und globaler Gesundheitspolitik. Julia Schuster, Institut für Frauen- und Geschlechterforschung JKU Linz
Moderation: Sigrid Ecker
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