Reporter ohne Grenzen

23.11.2015

Rubina Moehring von Reporter ohne Grenzen im Telefoninterview,  Susanne Pernicka der JKU Linz über die  EU-Wirtschaftspolitik, ein Blick auf das neue Ute Projekt „bockwerk“ und im Weltempfänger der Ausgang der Wahl in Argentinien – das alles in dieser Ausgabe des Infomagazins Frozine.

20 Jahre EU-Beitritt: Zwischen Wettbewerbsstandort und Sozialmodell Österreichs

Der EU-Beitritt 1995 gilt als einschneidender Moment in der Geschichte Österreichs, da er sich stark auf die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Dynamiken im Land auswirkte. 20 Jahre später setzen sich verschiedene WissenschaftlerInnen mit den Kontinuitäten und Veränderungen des österreichischen Modells seit dem Beitritt auseinander. Die Ergebnisse ihrer Forschungen sind vor kurzem in einem vom BEIGEWUM herausgegebenen Buch („Politische Ökonomie Österreichs“) publiziert worden. Susanne Pernicka ist Mitautorin der Publikation und wird im Gespräch mit Ingrid Rieger vor allem auf die Wirtschaftspolitik der EU eingehen.

 

Reporter ohne Grenzen

„Jeder Mensch hat Anspruch auf freie Meinungsäußerung: Dieses Recht beinhaltet auch die Freiheit, Meinungen stets unangefochten zu vertreten, Informationen und Ideen mit allen Kommunikationsmitteln ohne Rücksicht auf Grenzen zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“So lautet Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die die UNO am 10. Dezember 1948 festlegte.

Reporter ohne Grenzen Österreich hat es sich zur Aufgabe gemacht, sich für die Wahrung des Rechts auf Pressefreiheit und Meinungsvielfalt einzusetzen. Reporter ohne Grenzen Österreich wurde 1998 als gemeinnütziger Verein gegründet und zählt derzeit rund 80 aktive Mitglieder.

Rubina Möhring ist Präsidentin der ROG-Österreich und wird im Telefoninterview mit uns über die Situation von JournalistInnen, den Negativpreis „Mauer des Schweigens“, der heuer aufgrund von Traiskirchen dem BMI verliehen wurde und Pressefreiheit an sich sprechen.

Nähere Informationen: Reporter ohne Grenzen

 

Zu Besuch im bockwerk – Tischlern gegen die Untätigkeit

Wenn es um Hilfe und Unterstützung für Flüchtlinge geht, ist der Verein Ute Bock nicht mehr wegzudenken. Seit über 10 Jahren betreibt der Verein in Wien ein Wohnprojekt und bietet Sozial- und Rechtsberatung für Asylsuchende an. Jetzt gibt es seit dem Sommer 2015 eine weitere, neue Initiative: Die Tischlerwerkstätte „bockwerk“, gestartet von Sozialarbeiter Christian Penz. In einer provisorischen Werkstatt im 17. Wiener Bezirk wird geschliffen, gehämmert und gefeilt. Derzeit können dort drei Bewohner des Ute Bock Flüchtlingshauses gegen die Untätigkeit anwerken, die ihnen das Gesetz aufzwingt. Durch Aufträge aus einem Crowdfunding will das bockwerk nun wachsen – bis 15. Dezember sollen mindestens 30.000 Euro gesammelt werden. FROzine Redakteurinnen Christa Edlmayr und Nikola Wiesinger haben die „bockwerker“ vor Ort besucht und eine Reportage gestaltet.

 

Politische Wende in Argentien

Am gestrigen Sonntag hat der Kandidat der konservativen Opposition, Mauricio Macri, die Präsidentschaftswahl gewonnen. Er war in einer Stichwahl gegen Daniel Scioli vom Bündnis Frente para Victoria der bisherigen Präsidentin Cristina Kirchner angetreten. Damit steht Argentinien vor einem tiefgreifenden politischen Wandel und einer Abkehr vom kirchneristischen Wohlfahrtsstaat, der in den 12 Jahren unter Kirchner und ihrem 2010 verstorbenen Mann Nestor aufgebaut worden war. An der Präsidentin gab es aber auch starke Kritik, ihr wurden unter anderem Korruption und Klientelwirtschaft vorgeworfen. Darüber hinaus kämpft Argentinien seit Jahren mit enormen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Ingo Rohrer vom ethnologischen Institut der Universität Freiburg deutet das Wahlergebnis weniger als eine Entscheidung für Macri, sondern vielmehr als Votum gegen das Kirchner-Lager. Radio Dreyeckland hat mit ihm über mögliche Gründe für die Wahl Macris und dessen politisches Programm gesprochen.

 

CC-Musik: BrunoXe
Moderation: Nora Niemetz

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