Historiker Werner Bundschuh warnt vor Unterschätzung der FPÖ und Koalitionen mit rechtsextremen Parteien
Am Samstag, dem 20. April fand in Bregenz eine Demonstration und Mahnwache für Demokratie und Menschenrechte statt. Der gewählte Ort befand sich vor dem ehemaligen GESTAPO-Hauptquartier und gegenüber der ÖVP-Parteizentrale und den Räumen des Vereins Vindex – Schutz und Asyl, in der Römerstraße, Ecke Montfortstraße. Das Datum war zufälligerweise auch der Tag der Geburt von Adolf Hitler,
In der Einladung zur Demo hieß es: „Die überparteiliche Mitte Vorarlbergs blickt mit Sorge auf die kommenden Wahlen. Wir beobachten in letzter Zeit, wie konservative Parteien zunehmend bereit sind, Menschenrechte und Demokratie dem eigenen Machterhalt zu opfern.“ Organisiert wurde die Veranstaltung von der Humanity Memorial Group. Das Motto lautete „Klartext zu Demokratie und Menschenrechten“.
Im Beitrag zu hören ist die Rede des Historikers Werner Bundschuh. Er war langjähriger Obmann der Johann-August-Malin-Gesellschaft, historischer Verein für Vorarlberg. Den Namen erhielt die Gesellschaft nach Johann August Malin aus Satteins, der 1942 wegen „Wehrkraftzersetzung, Vorbereitung zum Hochverrat und Verbreitung von Lügennachrichten ausländischer Sender“ in München-Stadelheim hingerichtet wurde.
Werner Bundschuh hat einen großen Beitrag zur Aufarbeitung der Vorarlberger Geschichte im Austrofaschismus und Nationalsozialismus geleistet. Und mit Blick auf die Geschichte warnt er davor die FPÖ und Herbert Kickl nicht ernst zu nehmen und vor allem vor einer Koalition mit dieser oder anderen rechtsextremen Parteien.
Die für Vorarlberg relevanten Wahlen 2024 sind die EU-Wahl am 9. Juni, die Nationalratswahl im Herbst sowie die Landtagswahl in Vorarlberg.
Mehr Informationen zur Geschichte des Widerstandes in Vorarlberg gibt es am 4. Mai 2024. Die Johann August Malin Gesellschaft bietet einen öffentlichen Rundgang in Bregenz an, zu den Themen „Widerstand, Verfolgung und Desertion im Nationalsozialismus“, mit Fokus auf Vorarlberg und im speziellen Bregenz. Treffpunkt ist das Widerstandsmahnmal am Sparkassenplatz Bregenz, um 10:00 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos.
Weitere Informationen zu diesem Rundgang und zur Johann August Malin Gesellschaft gibt es unter www.malingesellschaft.at
Ähnliche Beiträge
- III. 3. Szenische Lesung: „Heimerziehung – Stimmen“ – Horst... aus der Sendereihe „Demokratie-Kongress 2011“ 11.07.2011 | FREIRAD
- III. 2. Ein Durchreiseplatz für Roma, Sinti und Jenische in Tirol? – Beate... aus der Sendereihe „Demokratie-Kongress 2011“ 11.07.2011 | FREIRAD
- III. 1. „Gefrorene Bewegung“: Die Kontrolle physischer, psychischer und sozialer... aus der Sendereihe „Demokratie-Kongress 2011“ 11.07.2011 | FREIRAD
- II. 3. „Am Gängelband der assimilierenden Matrix“ – Gerhard... aus der Sendereihe „Demokratie-Kongress 2011“ 11.07.2011 | FREIRAD
- II. 2. „Freie Kulturarbeit und Demokratie: Wie demokratisch ist die Kulturpolitik... aus der Sendereihe „Demokratie-Kongress 2011“ 11.07.2011 | FREIRAD
- II. 1. „Wissenschaft – Zivilgesellschaft – Demokratie“ – Erna... aus der Sendereihe „Demokratie-Kongress 2011“ 11.07.2011 | FREIRAD
- I. 3. „Rhetorische Modernisierung, Individualisierung und die Frage der... aus der Sendereihe „Demokratie-Kongress 2011“ 11.07.2011 | FREIRAD
- I. 2. Textcollage: „Demokratie … frisch … gestrichen“... aus der Sendereihe „Demokratie-Kongress 2011“ 11.07.2011 | FREIRAD
- Nationalismus, und Ungarns neue Verfassung aus der Sendereihe „Kapitalismuskritik (Ex-Vekks)“ 24.06.2011 | Orange 94.0
- Neoliberalismus, Staat, Demokratie in der Krise (Kurzfassung) aus der Sendereihe „Symposium: Neoliberalismus“ 19.06.2011 | Radio Helsinki