Die Würde des Menschen ist unantastbar
Reflexionen zum Internationalen Tag der Menschenrechte – 10. Dezember 2017
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen“ – so der erste Artikel und gleichzeitig Leitgedanke der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Das bedeutet, die Menschenwürde kann nicht verwirkt, aberkannt oder veräußert werden. Die daraus resultierenden unveräußerlichen Rechte bilden die Grundlage für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Die Anerkennung der Unantastbarkeit der Menschenwürde darf nicht irgendwelcher Willkür unterworfen sein.
Aber: Die Würde der Menschen – die „dignita“ – wie Stephan Hessel sie in kräftigen Worten bezeichnete, „wird jeden Tag angetastet“ (Schirach, 2015), sie wird verletzt und missachtet: durch entwürdigende Aussagen, Stellungnahmen, Postings, bei rassistischen Hetzkampagnen, in menschenverachtenden verbalen Entgleisungen, durch kriegerische Auseinandersetzungen oder in der Vorenthaltung der Rede-, Meinungs- oder Versammlungsfreiheit.
Mit der jährlichen Verleihung des Kärntner Menschenrechtspreises wurde am Samstag, dem 9. Dezember 2017, dem internationalen Menschenrechtstag gedacht und gleich zwei Initiativen für ihre Bemühungen um die Verwirklichung der Menschenwürde ausgezeichnet: Der Verein „MENA – MenschenNAh“ und die Initiative „Denk.Raum.Fresach – Europäisches Toleranzzentrum“. Den Würdigungspreis dieser Initiative hat deren Obmann und Superintendent der Evangelischen Kirche in Kärnten, Mag. Manfred Sauer, entgegengenommen; im Studiogespräch stellt er die Intentionen des Dialogforums vor und erläutert seine Interpretationen zur Unveräußerlichkeit der Menschenwürde sowie aktuelle Verfehlungen und Missachtungen der Menschenrechte.
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