C3 Radio: Digitalisierung und emanzipatorische Bildung – ein Widerspruch?
Eine Podiumsdiskussion mit Rocío Rueda Ortiz (Bildungswissenschafterin, Universidad Pedagógica Nacional, Bogotá), Dunia Khalil (Rechtsberaterin und Trainerin, Universität Wien ) und Raphael Perret (Medienkünstler, Zürich). Es moderiert Margarita Langthaler (ÖFSE).
Während Digitalisierung seit ihren Anfängen einerseits mit der Hoffnung auf Demokratisierung verbunden war, werden viele Phänomene der digitalen Kommunikation immer stärker als Bedrohung für die Demokratie wahrgenommen. Die größten Anbieter*_innen digitaler Technologien gehorchen einer Profitlogik, die wenig Spielraum für jene lässt, die sich ihr nicht unterwerfen wollen. Dazu kommt, dass gerade in sozialen Medien Kommunikation nicht von einer Bewertungslogik zu trennen ist, und diese negativen Folgen für die psychische Gesundheit der Nutzer*_innen hat. Zu beobachten ist, dass demgegenüber gerade im Bildungsbereich der Digitalisierung nicht erst seit der COVID-19-Pandemie großes Potenzial zugeschrieben wird. Wenig beachtet bleibt, welche negativen Auswirkungen Digitalisierung auf die emanzipatorische Funktion von Bildung haben könnte und wie Lernende und Lehrende durch die veränderte Kommunikation im Aufbau von Informationskompetenz davon betroffen sind.
In diesem Spannungsfeld soll sich die Veranstaltung unter anderem folgenden Fragen widmen:
Kann digitale Bildung emanzipatorisch sein? Welche Voraussetzungen braucht es dafür? Welche positiven Beispiele gibt es? Wo liegen die Gefahren, und wie kann diesen begegnet werden?
Über den unmittelbaren Bildungskontext hinaus wird auch über die Technisierung von Gesellschaften reflektiert:
Welche Entscheidungsräume gibt es noch in Bezug auf die Nutzung von Technologie? Auf welche Weise strukturiert Kapital den digitalen Raum und wie können soziale Bewegungen feministische, antirassistische und emanzipatorische Freiräume schaffen? Wie können die Algorithmen, die den Zugang zu digitalen und zunehmend auch realen Welten bestimmen, demokratisch reguliert werden?
Ziel der Veranstaltung ist, das Phänomen der Digitalisierung mit einem Fokus auf Bildung aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Die drei Diskutant_innen bringen dabei ihre Erfahrungen aus der formellen und informellen Bildung, aus Kunst und sozialen Bewegungen ein.
(C3 Radio vom 13.04.2022)
Ähnliche Beiträge
- Auf dem Weg zum Biolehrer – ist der Biounterricht noch zeitgemäß? aus der Sendereihe „Bioskop“ 07.10.2022 | FREIRAD
- Der Schritt zurück aus der Sendereihe „Atelier für Neue Musik“ 03.10.2022 | Radiofabrik
- Große Kundgebung für Inklusion am Ballhausplatz Wien 28.09.2022 aus der Sendereihe „Kultur und Bildung spezial“ 02.10.2022 | Radio FRO 105,0
- Bodenversiegelung reduzieren aus der Sendereihe „PANOPTIKUM Bildung“ 20.09.2022 | radio AGORA 105 I 5
- freshVibes 041: Zum Schulbeginn: Black Empowerment im Bildungswesen aus der Sendereihe „freshVibes“ 07.09.2022 | Orange 94.0
- do trans-Art_74 aus der Sendereihe „Atelier für Neue Musik“ 30.08.2022 | Radiofabrik
- Das Nationalparkradio – Der Gesäuse-Innovationspreis 2022 (17.08.2022) aus der Sendereihe „Das Nationalparkradio“ 18.08.2022 | Radio Freequenns, das Freie Radio im Ennstal
- Die Sommerschule Plus aus der Sendereihe „KulturTon“ 18.08.2022 | FREIRAD
- Publikumsperformance im Barockmuseum Salzburg aus der Sendereihe „Atelier für Neue Musik“ 15.08.2022 | Radiofabrik
- Im Blickpunkt: Verschwörungstheorien aus der Sendereihe „Im Blickpunkt: Soziales und Bildung“ 12.08.2022 | Freies Radio Freistadt