Best Of Missfits (Vol. II)
Unser radikalfeministischer Rundumnachschlag zum Internationalen Frauentag am 8. März, dessen letzte zwei Radiofabrikstunden wir als Perlentaucher per freitäglicher Nachtfahrt-Sendung “Déviation Erotique” zum Hörmahnmal für die unbefreite Weiblichkeit in uns allen erweitern durften. Doch nunmehr fürs erste genug der Queeronie alternativer Sexualitäten – lassen wir sozusagen in der Rückblende noch einmal die wahren Meisterinnen des emanzipatorischen Frauenkabaretts auf die Hörknochen und Ohrmuscheln des geschätzten Publikums los – und zwar ungefiltert und ohne Dazwischengemaule! Unser persönliches Best Of Missfits aus der Sammlung aller Lieder UND dazu noch legendär legere Conferencen wie etwa aus dem vielsagenden Album “Jetzt mit noch mehr Männer” – In diesem Sinne Missfits, wir lieben euch!
Wer diese beiden unglaublich starken und witzigen Frauen (übrigens auch Preisträgerinnen des Salzburger Stier 1992) noch nicht kennen sollte – bitte unbedingt nachholen! Es geht nämlich eine derartige Lebendigkeit von ihren Liedern und Szenen aus, dass einem vor lauter Vergnügen und trotz aller (Selbst-)Erkenntnis so herzhaft schwindlig wird, dass man nur noch raus will an die frische Lust:
Zum Beispiel “Mensch Mäuschen” (Auszug)
Poppen ohne Gummi, fahren ohne Gurt
Wenne eine rauchst, wirste angeknurrt
Alles wat Spaß macht is irgendwie gefährlich
Leben is riskant, aber Risiko is herrlich
Nur wer gar nix hat, hat auch nix zu verliern
Datte glücklich bis, kann dir keiner garantiern
Und wenne dat Gefühl has, du bis tot bevor du stirbst
Wird et Zeit, datte endlich ma lebendig wirst
Mensch Mäuschen, is dir nich klar
Dat dat vielleicht Chance deines Lebens war
Du zitters total vor Schiss
Weile merks, dat du auch nur ein Mäuschen bis
Wahrscheinlich bisse zu dick und außerdem zu alt
Und nachts im Bett sind alle beide Füße kalt
Und dat letzte Mal, wo dir so richtig gut gegangen is
Hasse schon vergessen, weil der Mensch nun ma vergisst
Und wat machste für’n Theater um jeden neuen Tach
Wenne Mittwoch überlebst, dann is Donnerstach
Schlafen kannze, wenne tot bis, bis dahin kannze küssen
Aber dazu wirste wohl ma aussemm Haus gehen müssen
Mensch Mäuschen, is dir nich klar
Dat dat Leben am Ende immer schon tödlich war
Du zitterst total vor Schiss
Weile merks, dat du auch nur ein Mäuschen bis
Rückblende: “Missfits – Frauenkabarett mit Orgel” die Artarium Satire zur gendergerechten Einstreamung der Bundeshymne – und überhaupst
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