Perspektiven der Tierethik
Da muss ich mich schon fragen – als Gesellschaft – sollen wir uns mehr Sorgen machen über eine zerbrochene Glasscheibe oder sollen wir uns mehr Sorgen machen über das, was hinter den Glasscheiben passiert.
Tierrechte in der Wissenschaft: aus der Perspektive der Tierethik. Zu Gast im Studio ist Dr. Claudia Paganini, sie ist Philosophin an der Universität Innsbruck. Claudia unterrichtet angewandte Ethik: Medienethik, Medizinethik und Tierethik. Nicht nur aus beruflichen Gründen liegt Claudia die Tierethik am Herzen, für sie ist der wissenschaftliche Zugang ein sanfter Weg, Menschen zum Umdenken zu bewegen.
In der Sendung geben wir zunächst einen Überblick über die verschiedenen wissenschaftlichen Zugänge zum Thema Mensch – Tier – Beziehung, den Human – Animal – Studies. Claudia erklärt die kognitive Dissonanz, die bei unserem derzeitigen Umgang mit Tieren eine große Rolle spielt.
Danach betrachten wir ein paar Positionen von Philosophen, die in einer etwas weniger verstaubten Form heute immer noch an Stammtischen zu finden sind. Anschaulich versuchen wir die einzelnen Argumente nachzuvollziehen um sie zu widerlegen. Dabei stellen wir uns die Frage, ob Schmerz tatsächlich eine „private Erfahrung“ ist. Ein philosophisch begabter Schlägertyp hilft uns dabei.
Der Tierrechtsaktivismus, die Tierbefreiungsbewegung ist ein emanzipatorisches Bemühen. Gegenstimmen, „Absondern“, als extrem darstellen sowie das „Zurückdrängen“ ins Private lassen sich mit der Sklaverei und der Gleichstellung der Frau vergleichen. Letztlich ist es eine gesellschaftspolitische Frage wie mit Aktivisten und viel mehr, wie mit nicht – menschlichen Tieren umgegangen wird.
Immer interessanter wird hierbei der Begriff des Speziesismus. Leidensfähige Lebewesen werden aufgrund ihrer Artzugehörigkeit moralisch diskriminiert, ihnen ihre Interessen (Freiheit, Leben) abgesprochen und banalen Interessen der eigenen Spezies untergeordnet. Speziesismus ist eine Unterdrückungsform.
Eine tiefgehende Sendung, welche kaum Gegenargumente offen lässt.
Shownotes:
Human Animal Studies Innsbruck
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