Artenvielfalt in Gefahr
Franz Essl wurde 2022 zum Wissenschaftler des Jahres gekührt für seine Arbeit als Biodiversitätsforscher.
(Franz Essl, Foto: Aylin Yilmaz)
Aylin Yilmaz spricht mit ihm über den Eingriff des Menschen in die Natur und welche Maßnahmen es braucht, um die Klimakrise noch bewältigen zu können. Er spricht darüber, dass in den letzten Jahrzehnten die Menschheit so stark in die Natur eingegriffen hat, wie noch nie zuvor.
Der Mensch hat wirklich eigentlich schon über Jahrtausende die Artenvielfalt global verändert. Zuerst unmerklich, in kleinen Schritten, vielleicht auch nur in wenigen Regionen. Eine massive Beschleunigung ist allerdings erst in den letzten Jahrzehnten aufgetreten. Das, was wir heute an Umweltveränderungen in wenigen Jahren verursachen, übertrifft im Ausmaß all dessen, was historisch durch den Menschen an Umweltveränderungen passiert ist.
Es braucht eine andere Landnutzung in Österreich, weniger Verbauung und nachhaltige Landwirtschaft. Die Maßnahmen wären bekannt, aber es wird nicht das nötige Geld in die Hand genommen, oder politische Maßnahmen umgesetzt.
Ein Aspekt des Klimawandels ist jener, dass eingesessene Arten absterben und sich neue ansiedeln. Wenn sich neue Arten heimisch fühlen, ist das ein Alarmsignal, da die eingesessen Tier- und Pflanzenarten mit der Hitze und Trockenheit nicht zurechtkommen. Als Beispiel nennt Essl Wälder, die Jahrzehnte brauchen um heranzuwachsen. Neue Arten von Bäumen würde auch diese Zeit brauchen, um zu dichten Wäldern zu werden.
Franz Essl ist auch überzeugt davon, dass die Gesellschaft sich den Problemen bewusst ist und Maßnahmen, die das Klima retten könnten, mittragen würden:
Grundsätzlich sehe ich die Bevölkerung schon als Verbündete im Klima- und Umweltschutz. Das ist in Österreich ja auch geradezu traditionell. Vieles was im Unwelt- und Naturschutz erreicht worden ist, ist auf Grund gesellschaftlichen Drucks passiert. Zum Beispiel die Verhinderung des Kraftwerksin Hainburg oder in Zwentendorf.
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