Zur Zukunft des Medien Kultur Haus Wels
Der Verein MKH hat die Neuausschreibung gewonnen. Wie geht es nun weiter? Ein Gespräch über die Freie Kulturszene in Wels anlässlich des FRO 25+-Jubiläums. | Naturgefahren und ihre Kosten
Wels ohne Medien Kultur Haus? Unvorstellbar! Umso größer war der Schock, als im Frühjahr 2022 bekannt wurde, dass das Projekt von der Stadt Wels neu ausgeschrieben wird.
„Nach einem ersten Schockmoment, als wir von der Ausschreibung erfahren haben, war für uns klar, wir stellen uns dem Verfahren und nützen die Gelegenheit, um über uns nachzudenken, neue Formate zu entwickeln. Wir sind von Anfang an überzeugt gewesen, dass wir das beste Konzept abgeben werden.“ (Boris Schuld, MKH Geschäftsführer)
In den vergangenen Monaten haben die Betreiber*innen des MKH viel Zeit und Energie in den Bewerbungsprozess gesteckt. Und es hat sich gelohnt: zwei Gremien haben sich klar für das bestehende MKH ausgesprochen: sowohl der Kultur- und Förderbeirat als auch der politisch besetzte Lenkungsausschuss.
Untergebracht ist das MKH in einem Gebäude der Stadt Wels. In der Ausschreibung ging es darum, wer das Haus weiterhin bespielen darf. Neben dem bestehenden Verein MKH hat es zwei weitere Einreichungen gegeben. Hinter diesen stehen jeweils bekannte Welser Medienunternehmen: der Verein Offenes Kulturhaus Wels (Geschäftsführer Christoph Brückl ist Herausgeber der Zeitung Die Monatliche), und das Medienhaus Medienkunst- und Kulturzentrum Wels. Ein neuer Verein, dessen Mitwirkende beim TV-Sender WT1 angesiedelt sind. Letztere Bewerbung wurde von Unterstützer*innen des MKH besonders kritisch gesehen, da WT1-Geschäftsführer Wolf-Dieter Holzhey bei den Gemeinderatswahlen 2021 für die FPÖ kandidiert hat.
Die gewonnene Ausschreibung ist ein Etappensieg für das MKH. Die endgültigen Entscheidungen fallen jedoch auf politischer Ebene: Zunächst entscheidet der Stadtsenat mit wem er Vertragsverhandlungen aufnehmen wird. Über den Vertrag selbst wird im Herbst der Gemeinderat abstimmen.
FROzine-Redakteurin Marina Wetzlmaier hat im MKH Geschäftsführer Boris Schuld getroffen sowie Elisabeth Zach, Leiterin der Vermittlung. Sie erzählen vom Bewerbungsprozess und über zukünftige Pläne des MKH. Und auch das MKH feiert Jubiläum, nämlich bereits das 20-jährige Bestehen des Vereins.
„Für uns war immer die Frage wichtig, warum machen wir das? Was würde es für Wels heißen, wenn es uns nicht mehr geben würde? Unsere Arbeit, die in ganz Österreich wahrgenommen wird, würde verschwinden. Das war unsere Antriebskraft, uns da durchzubeißen. Weil das MKH ein wichtiger Part ist für die oberösterreichische Kulturlandschaft.“ (Elisabeth Zach, Leiterin Vermittlung)
Naturgefahren und ihre Kosten
Bei einer Presssekonferenz am 22. Mai haben Vertreter des österreichischen Versicherungsverbandes darauf hingewiesen, dass auf Grund des Klimawandels die Kosten für Versicherungsleistungen steigen werden.
Während Naturkatastrophen und Extremwetterereignisse zunehmen, gestaltet sich die Vorbereitung auf diese in Österreich eher schleppend. „Die Risiken werden noch immer stark unterschätzt, gefährdet sind nicht nur einzelne Regionen weit weg vom eigenen Wohnort, sondern alle Bundesländer gleichermaßen.“ „Auch die Schadenhöhen sind in den letzten Jahren auf hohem Niveau, jährlich wird fast 1 Mrd. Euro an Schäden verzeichnet“, so Christian Eltner, Generalsekretär des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.
Es wurde darauf hingewiesen, welche Naturgefahren in Österreich Schäden verursachen. Als Beispiel wurden die Mureabgänge in der Steiermark, oder Borkenkäferbefall in Niederösterreich erwähnt. Um selbst Schäden zu minimieren, gibt Christian Schimanofksy, der Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, Tipps. Elektrogeräte nicht im Keller zu lagern oder Rückstauklappen einbauen lassen, helfen bei Hochwasser.
Sendungsmoderation: Marina Wetzlmaier
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