Wege aus der Energiekrise
Attac fordert eine Demokratisierung der Energieversorgung, aber wie sehen die Strategien der Bundesländer aus? Und: Jugendliche fit für Digitalisierung und KI machen.
„Energieversorgung demokratisieren“
Verdoppelt, vervierfacht oder gar verfünffacht haben sich die Energie- und Stromrechnungen vieler Haushalte. Laut Attac liegen die Ursachen für die Energiekrise im „liberalisierten Energiemarkt mit profitorientierten Konzernen und schrankenlosem Wettbewerb“. In einer neuen Kampagne fordert die Organisation saubere und leistbare Energie für alle: „weg von Spekulation und Profitmaximierung, hin zu Versorgungssicherheit, Leistbarkeit und Klimagerechtigkeit.“ Unterstützt wird Attac dabei von ÖGB, Fridays for Future, System Change, not Climate Change! und Degrowth Vienna.
Attac-Campaigner Max Hollweg war anlässlich des Kampagnenstarts im FreiRaumWels zu Besuch. Er hat mit Interessierten über die Probleme des derzeitigen Energiesystems diskutiert sowie über Alternativen.
Im FROzine sind Ausschnitte aus dem Vortrag zu hören.
Informationen zur Kampagne: Energieversorgung demokratisieren!
Energiewende in den Bundesländern
Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) und die Österreichische Energieagentur (AEA) präsentierten bei einer Pressekonferenz die Ergebnisse der Studie „Klima- und Energiestrategien der Länder: 2023“. Darin enthalten sind aktuelle Zahlen zu den Klima- und Energiezielen und den Trends in den Bundesländern. Die Studie zeigt, dass manche Bundesländer ihre Ziele deutlich angepasst haben. Doch nicht bei allen ist die Wirksamkeit überprüft.Die Versorgung mit nachhaltiger Energie kann im Moment noch nicht garantiert werden.
„Die Länder dürfen dabei nicht einzelne Technologien herauspicken und favorisieren, sondern müssen entsprechend ihrer Potentiale alle realisieren. Denn nur im Zusammenspiel aller Technologien kann die Energiewende erfolgreich sein“, erklärt Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des EEÖ. Während Photovoltaikanlagen immer beliebter werden, wird das Potenzial von Windkraft noch stark vernachlässigt. Photovoltaik trendet auch aufgrund der Verunsicherung von Energieversorgung im Zuge des Angriffskrieges von Russland in der Ukraine.
Für das Erreichen der Ziele bei Klima und Energie sei die Zusammenarbeit auf allen Ebenen unabdingbar, betonen Österreichische Energieagentur und die Erneuerbaren-Vertreter*innen, denn die Bundesländer müssten ihre vorhandenen Potentiale gemeinsam so mobilisieren, dass das gesamtösterreichische Ziel erreicht werden könne. Das Jahr 2030 ist nur die erste Etappe, weil erhöhter Stromverbrauchs und die Realisierung eines klimaneutralen Österreichs bis 2040 noch mehr erneuerbare Energie bedarft. Auch die Notwendigkeit den Gesamtenergieverbrauch deutlich zu senken, ist drängend.
Jugendliche fit für Digitalisierung und KI machen
Der Landesrat für Soziales, Integration und Jugend, Wolfgang Hattmannsdorfer, möchte Kinder und Jugendliche mit dem Wissen ausstatten, das es ihnen ermöglicht, sich mit Digitalisierung und künstlicher Intelligenz noch besser auszukennen. Dieses Wissen soll so selbstverständlich werden wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Das Angebot soll in den Schulen ausgeweitet werden und auch in den Gemeinden soll es zukünftig Workshops geben, bei denen junge Menschen mehr in Medienkompetenz geschult werden, zum Beispiel, dass sie leichter Fake News erkennen.
Tristan Horx beschäftigt sich mit dem Arbeitsmarkt in Hinblick auf Digitalisierung. Er spricht über die Konflikte, die zwischen den Generationen auftreten können, wenn diese unterschiedliche Ansichten haben, wie Arbeit funktionieren sollte, Stichwort Home Office. Auch in der Bildung gibt es große Veränderung durch Technologie. Horx ist Vortragender an einer Fachhochschule und wurde dort gefragt, ob eine Arbeit mit der Künstlichen Intelligenz (KI) „ChatGPT“ verfasst werden kann. Erlaubt hat er dies, merkt aber an, dass die Richtigkeit der Quellen natürlich zu überprüfen ist. Der Nachteil an solchen KIs wäre, dass die verfassten Texte derzeit noch langweilig und oberflächlich sind. Das Arbeiten mit KIs ist aber nicht mehr wegzudenken, darum müssen Personen die nötigen Fähigkeiten erwerben, um diese optimal zu nützen.
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