Weltempfänger zur Sprache und Weltpolitik
Das FROzine beschäftigt sich heute mit Geoengineering und Biodiversität. Hat das was mit dem Klima und den Weltmeeren zu tun?
In einem weiteren Beitrag setzen wir uns mit Sprache und Identität auseinander. Herkunft, Sozialisation, vielleicht auch Mentalität oder Heimatverbundenheit drückt sich in Sprache und Identität aus.
Wir betrachten weiters einen Ausschnitt von knapp einem Monat in der Regentschaft von Amerikas Präsident Trump und beleuchten Ereignisse, die im Medienmainstream nur wenig Platz erhalten. Ein besonderer Fokus liegt in dieser Sendung auf China und dessen Staatschef Xi Jinping.
Geoengineering und Biodiversität
Radio Blau hat mit Prof. Martin Quaas vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) über Chancen und Risiken des sog. Geoengineerings gesprochen. Dahinter verbergen sich verschiedene großtechnische Ansätze, das Klima der Erde zu verändern, um die Erderwärmung zu begrenzen.
Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung abgekürzt (iDiv) ist an den Standorten Halle-Jena-Leipzig angesiedelt und forscht zum breiten Thema Biodiversität, also zur Artenvielfalt.
Sprache und Identität
Sprache ist ein Ausdruck von Herkunft, Sozialisation, ökonomischer Situation und Abhängigkeitsverhältnisse, vielleicht auch Mentalität oder Heimatverbundenheit. Für WissenschaftlerInnen ist Sprache aber auch Kommunikationswerkzeug und Untersuchungs-gegenstand für Handlungsauslösendes Agieren. In diesen Zwischenräumen und Interferenzen bewegt sich die Untersuchung von Anna, Tanja und Tonya, die diesen Beitrag zusammenstellten.Dabei untersuchen sie auch ihre eigene Verbindung von Sprache, Herkunft und Identität.
Dominik Kuhn, Regisseur und Sprachkünstler
Artem Zolotarov, Poetry Slammer
Gustina Selvelli, Sprachforscherin an der Alpen-Adria Universität, Klagenfurt
Ernestine Thamm, welche ihren Lebensweg in einem Tagebuch festhielt
Adelina Fetzer, berichtete uns über ihren Weg nach Deutschland als Russland-Deutsche
und Reem von Radio Corax
Eine Auswahl der Monatschronik der Präsidentschaft von Trump vom 21. Februar bis zum 20. März 2019.
Ein besonderer Fokus liegt in dieser Sendung auf China und dessen Staatschef Xi Jinping.
21. Februar – Im Bundesstaat North Carolina müssen die Wahlen in einem bestimmten Wahldistrikt wiederholt werden. Es hat sich herausgestellt, dass es zu massiver Wahlfälschung gekommen ist. Der knappe Sieg des von Trump unterstützten, republikanischen Kandidaten Mark Harris wird annuliert.
25. Februar – eine ehemalige Kampagnenmitarbeiterin von Donald Trump zeigt den Präsidenten wegen einem sexuellen Übergriff an. Alva Johnson ist die 23. Frau, die Trump sexuelle Übergriffe vorwirft und die erste, die dies tut, seit Trump sein Amt angetreten hat.
28. Februar – Nach dem erfolglosen Gipfel zwischen Donald Trump und Kim Jong Un in Vietnam schockiert der U.S. Präsident mit einer Aussage zum Fall «Otto Warmbier». Einmal mehr zeigt Trump, er vertraut lieber einem Diktator als den Informationen seiner Behörden.
3. März – Ein Bericht von Newsweek zeigt, kurz vor Ende der letzten Buchhaltungsperiode gaben die Behörden schnell noch fast 100 Milliarden Dollar aus. Über die Hälfte davon – über 50 Milliarden – alleine in der letzten Woche des Septembers, dem Ende des amerikanischen Buchhaltungsjahres 2018.
6. März – Wegen einem Leak wird öffentlich, dass die U.S. Regierung eine geheime Datenbank angelegt hat mit Namen von Journalistinnen und Anwälten, die sich kritisch mit der restriktiven Migrationspolitik Trumps auseinandersetzen.
11. März – Erziehungsministerin Betsy de Vos will öffentliche Gelder für christliche Privatschulen zur Verfügung stellen. Das zeigen verschiedene U.S. Medienberichte.
17. März – Donald Trump bestraft die Bundesstaaten, die sich für Hillary Clinton entschieden haben, mit weniger Steuerrabatten als die Staaten, die ihm gegenüber loyal sind. In einem Staat, in dem Clinton gewählt wurde, bezahlen die durchschnittlichen Steuerzahlenden über einen Drittel mehr Bundessteuern als in Trump-treuen Staaten.
Ist Xi Jinping mächtiger als Trump?
Emotionslos, völlig nüchtern, ja, gar ein bisschen langweilig wirkt er bei seiner Neujahrsbotschaft, Xi Jinping, der Staatspräsident der Volksrepublik China. Weniger langweilig ist seine Biografie und die Tatsache, dass er sich vor einem Jahr de facto zum Staatsoberhaupt auf Lebzeiten gemacht hat. Üblich war es seit den Achtzigerjahren geworden, dass die politische Spitze Chinas alle fünf oder zehn Jahre ausgewechselt wurde. Xi Jinping hingegen hat sich vom Parlament die Herrschaft auf Lebenszeit absichern lassen. Kein Staatsoberhaupt in China war derart dominant seit der Herrschaft des kommunistischen Staatsgründers Mao Zedong. Und ähnlich wie bei Mao ist um Xi Jinping ein Personenkult entstanden. Seine Beamten und Beamtinnen müssen laufend seine Worte und Ideen büffeln.
«Die Zeit stoppt für niemanden und die Jahreszeiten wechseln laufend», sagt Xi Jinping. Ihn stoppt niemand und den Wandel, den er bringt, sowieso nicht. Xi Jinpings Geschichte beginnt mit einer glücklichen Kindheit als Sohn eines Parteifunktionärs. In der Kulturrevolution in den Sechzigerjahren fällt sein Vater jedoch in Ungnade und Xi Jinping wird als Jugendlicher zur landwirtschaftlichen Arbeit auf dem Land gezwungen. Nach dem Tod von Mao Ende der Siebzigerjahre ist der Weg auch wieder offen, für in Ungnade gefallene und Xi Jinping macht Parteikarriere. Durch geschicktes Ausschalten seiner Konkurrenz verfügt er heute über eine gigantische Machtfülle.
In seiner aktuellen Neujahrsrede lobt Xi Jinping die Bevölkerung. Er dankt den Menschen dafür, dass sie China zur Weltmacht gemacht haben. In Wirklichkeit ist sein Vertrauen weitaus weniger gross. Mit einem Sozialkreditsystem wird im Moment die ganze Bevölkerung erfasst und kontrolliert. Es ist ein gigantisches Big Data Projekt, das mit modernster Informationstechnologie arbeitet. Via Benutzung ihres Smartphones und bestimmten Apps machen die Chinesen und Chinesinnen aber auch freiwillig mit. Mit allen möglichen Daten wird so von jeder einzelnen Person ein Profil geschaffen. Mit einem Punktesystem wird aufgezeichnet, ob sich ein Bürger oder eine Bürgerin korrekt verhaltet: Mehr Punkte, mehr Aufstiegschancen – weniger Punkte, mehr Grenzen. Die Befürchtung ist da, dass auf diese Weise ein totaler und noch totalitärerer Überwachungsstaat entsteht, mit der Möglichkeit, in alle Welt exportiert zu werden.
Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping lobt das Projekt der neuen Seidenstrasse, mit dem China Wohlstand in die ganze Welt bringen will. Tatsache ist, das gigantische Infrastrukturprojekt will die Welt noch abhängiger von China machen. Damit die Handelsrouten von China über Asien nach Europa und Afrika besser funktionieren, investiert China viel Geld auch ausserhalb. Im Moment wird gerade darüber diskutiert, nach Griechenland auch in Italien in Häfen zu investieren. Für das Geld das China investiert verlangt es natürlich Gegenleistungen und das ist zu einem wichtigen Teil Marktzugang. Einerseits kann China dann noch stärker Einfluss auf die europäischen Märkte nehmen. Andererseits wird es noch einfacher für China, europäische Konzerne aufzukaufen – die zweite Expansionsstrategie des Landes. Damit erhält China nicht nur zunehmend Kontrolle in anderen Ländern, sondern kauft sich sehr viel Know-How ein. Und so wünscht er in seiner jüngsten Neujahrsbotschaft zuerst China, dann dem Rest der Welt alles Gute und sagt «Danke».
https://rabe.ch/2019/03/20/trumpwatch-26-monate-im-amt/
Redaktion Erich Tomandl
Musik von der Lizenzfreien Plattform wowa.me
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