Von Hiesls Christkind bis zu Reinhold Popp

31.12.2014

Wegstrecken 215, 30. Dezember 2014

Inhalt: Wieder einmal ein Blick ins Ybbstal, nach einem für die Erhaltung der Ybbstalbahn kämpfenden Menschen unerfreulichen Jahr. Ein ebenfalls wenig erfreulicher “Erlebnisbericht” einer Radfahrerin in Salzburg, die sich am Bahnhofsvorplatz aggressiven Taxlern gegenüber sah. Ein Mobilität betreffender Ausschnitt eines Vortrages von Reinhold Popp über “Die Zukunft des Lebens in der Stadt” (der Mitschnitt wurde mir vom Frozine-Kollegen Christoph Srubar zur Verfügung gestellt).

Thema Westring: ich möchte dem “Christkind”, das LH-Stv. Hiesl den positiven Bescheid zur Umweltverträglichkeitsprüfung gebracht hat, lieber nicht begegnen. Meiner Meinung nach wird zur Durchsetzung dieses vorsintflutlichen Verkehrsprojektes mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gearbeitet und getrickst, aber auch gelogen, dass sich die Balken biegen. Selbstverständlich sind die Gutachtenden “unabhängig”, die von Hiesl verkündete Zustimmung von 80% der Befragten nicht hinterfragenswürdig und das Flugblatt, das die Asfinag schon letzte Woche an Haushalte verteilen ließ, “Bürgerinformation”. Da verschwinden Autos umweltfreundlich im Tunnel und der ganze Dreck löst sich in Luft auf, ohne irgendwelche Menschen zu behelligen. Soll mir jedenfalls keiner mehr mit “Klimaschutz”-Phrasen daher kommen, der dieses Vorhaben vorantreibt bzw. nicht den Mut aufbringt, sich dagegen zu stellen. Und wenn es schon amtierenden PolitikerInnen so schwer fällt, einen Schritt zurück zu machen und aus Angst vor “Gesichtsverlust” oder, noch schlimmer, Stimmenverlusten bei Wahlen ein in jeglicher Hinsicht unsinniges Projekt ad acta zu legen, wie wäre es – als Kompromiss – mit einer Nachdenkpause von 10 Jahren? In denen zuerst einmal die Mühlkreisbahn bis Aigen-Schlägl auf einen Stand gebracht wird, dass sie für alle in Frage kommenden “Zielgruppen”, also auch im Freizeitverkehr und abseits der Hauptverkehrszeiten attraktiv ist. Selbst wenn ich den “Westring” als positives Projekt bewerten würde, wäre es doch nahe liegend, zuerst einmal den Öffentlichen Verkehr und da die Schienenachsen auszubauen und zu fördern und nicht umgekehrt, zuerst das Straßenprojekt und dann erst die Mühlkreisbahn im ersten Schritt bis Kleinzell umzuspuren und dann vielleicht irgendwann einmal auch weiterzubauen, bis Rohrbach oder Aigen? In die Straße – konkret die B 127 – hat man in den letzten Jahrzehnten massiv investiert, während die Mühlkreisbahn zwar erhalten blieb, aber mit jedem Jahr weiter ins Hintertreffen geriet, ja geraten musste. Alleine schon deshalb wäre jetzt einmal die Mühlkreisbahn an der Reihe, die perverser Weise eine verlängerte Übergangsfrist erhalten hat, um als “Straßenersatzverkehr” während der Bauarbeiten der sogenannten 4. Donaubrücke zu dienen.

Kurzmeldungen, u.a. zu den Tarifen im OÖ Verkehrsverbund ab 1.1.2015, ergänzen das inhaltliche Spektrum.

Und, wie meistens, nach rechercheaufwändigen Sendungen, z.B. im Hinblick auf den Fahrplanwechsel, müssen auch Fehler oder Übersehenes richtig gestellt werden, vor allem zum neuen Fahrplan der Salzburger Lokalbahn, deren zwischen Bürmoos und Ostermiething gedrehter Takt die Weiterreise ab Salzburg zeitaufwändiger macht.

Viele sachdienliche Hinweise zum Fahrplanwechsel, auch zur SLB, siehe Beschlagwortung der letzten Sendung unter http://cba.media/276017

Linz, 31.12.2014

Musik der gestrigen Sendung: Attwenger & Harri Stojka; Ali Farka Toure; Iva Nova

Nächste Wegstrecken-Sendung: 20.01.2015, u.a. zu Sachbüchern (über den Zustand der Bahn-Infrastruktur der SBB, Strecke Wels-Rohr) und so manches mehr.

Auf ein gutes 2015!

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Thema:Society Radiomacher_in:Erich Klinger
Sprache: German
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