Untergang Regionalbahnkultur in NÖ
Der Untergang der Regionalbahnkultur in NÖ:
Abgesehen von geplanten weiteren Streckenkürzungen auf dem bei den ÖBB verbleibenden Netz – so soll u.a. der Abschnitt Scheibbs – Kienberg-Gaming mit 12.12.2010 für den Gesamtverkehr eingestellt werden – strebt das Land NÖ bei den kürzlich übertragenen Eisenbahnstrecken einen Kahlschlag an, der alles den ideenlosen Konzepten Bus statt Bahn und Radweg statt Bahntrasse unterordnet.
Geht es nach dem Willen von Landesrat Heuras und Verkehrsplaner Zibuschka, sollen die von Schwarzenau im Waldviertel ausgehenden Äste nach Zwettl im Personenverkehr und Waidhofen an der Thaya (Gesamtverkehr) eingestellt werden. Von der noch vor wenigen Jahren bereits durch Vorarbeiten in Aussicht gestellten Verlängerung der Strecke von Schwarzenau über Waidhofen nach Slavonice ist keine Rede mehr, obwohl es das Land NÖ nunmehr selbst in der Hand hätte, dieses Projekt umzusetzen.
Von der Donau-Ufer-Bahn wird im Regelbetrieb auf nö. Seite nichts übrigbleiben, nicht einmal die
wenigen Kilometer von Krems bis Spitz (und vereinzelt darüber hinaus). Die Mariazeller Bahn soll bis Kirchberg an der Pielach ausgebaut werden, von dort aus ist nur mehr an ein Angebot im Tourismus- bzw. Museumsbahnverkehr gedacht. Von der Ybbstalbahn, für die seit gut einem Jahr vergeblich
taugliche Konzepte für eine Wiederbelebung des Schienenverkehrs an den tauben Heuras herangetragen werden, wird nur mehr als 5 km lange Rumpfstrecke von Waidhofen/Ybbs bis Kreilhof übrig bleiben, die darüber hinaus liegenden Endpunkte Ybbsitz bzw. Lunz am See werden dann nur mehr mit dem Bus erreichbar sein.
Gleichzeitig wird die Ybbstalbahntrasse zum Radweg umgebaut. Dafür darf die 1988 eingestellte und von der ÖGLB (Österr. Gesellschaft) für Lokalbahnen für den Museumsbetrieb gerettete Bergstrecke Lunz am See – Kienberg-Gaming künftig mit mehr Unterstützung rechnen.
Beamtete Güterwegebauer, regionale Tourismusfunktionäre lassen sich gemeinsam mit dem Landesrat und seinem Verkehrsplaner als Wegbereiter einer touristisch blühenden Zukunft ablichten, darauf vergessend, dass mitunter Dummheit und Stolz tatsächlich auf einem Holz wachsen.
Und die „autofreie Wachau“, von der Heuras schwärmt, soll durch Busse erreicht werden, während das Potential der Donau-Ufer-Bahn restlos die Donau hinunterschwimmt, eine der schönsten Strecken dieses doch so auf Tourismuseinnahmen scharfen Landes wird nun endgültig zu einer üblen Inszenierung.
Grenzerfahrungen: Ein schönes Körberlgeld sichern sich CD (Ceské dráhy, Tschechische Bahnen) und ÖBB im Grenzabschnitt zwischen Summerau und Horni Dvoriste. Dazu ein kurzer Erlebnisbericht.
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