Über das Wesen der neuen Mitleidsökonomie
Ehrenamtliche organisieren zunehmend Armutslinderung in Form von Sozialmärkten oder Notschlafstellen. Armutsbetroffene Menschen sind auf diese Zusatzangebote angewiesen, wenn staatliche Unterstützung nicht ausreicht. Nach Schätzungen sind in Österreich rund 76.000 Menschen von täglichen Essenspenden, beispielsweise von „Tafeln“, abhängig. Diese freiwilligen Unterstützungen bieten allerdings keinen Rechtsanspruch. Vielfach erleben sich armutsbetroffene Menschen als Bittsteller oder müssen ihre Bedürftigkeit nachweisen. Das Beispiel von selbstorganisierten „Küchen für Alle“ zeigt, dass auch eine aktive Teilhabe der Betroffenen möglich ist. Die unterschiedlichen Formen eines spendenbasierten Sozialunternehmertums werden unter dem Begriff der neuen „Mitleidsökonomie“ diskutiert.
Im Studiogespräch wirft die Sozialwissenschaftlerin und Geschäftsführerin der Zeitschrift „analyse & kritik“ Hannah-Maria Eberle M.A. einen kritischen Blick auf die neue Mitleidsökonomie und deren sozialpolitische Wirkungen. Sie beantwortet die Frage, welche Gestaltungsmacht die Betroffenen selbst haben und sie zeigt partizipative Teilhabemodelle auf.
Weiterführende Informationen
Wiederholung jeweils Donnerstag, 9 Uhr bei Radio Helsinki: Livestream: http://helsinki.at/livestream
Der Link für weitere Sendungsinformationen auf FB: https://www.facebook.com/panoptikum.bildung
Literaturhinweis zur Sendung:
Hannah-Maria Eberle (2020): Partizipation statt Teilhabe in Einrichtungen der neuen Mitleidsökonomie. In: Stimmen gegen Armut. Herausgegeben von Die Armutskonferenz, Margit Appel, et.al. / Verlag: Books on Demand, Norderstedt
Download verfügbar unter: http://www.armutskonferenz.at/files/eberle_partizipation-statt-teilhabe_2020.pdf
Porträtfoto: © Kornelia Kugler / Systrar Productions
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