Sie pflügen den Boden, sie eggen und säen
Am 17. April wird auch heuer wieder der internationale Tag des kleinbäuerlichen Widerstands weltweit mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen begangen.
Anlass dazu war die brutale Ermordung von 19 Aktivist_innen der Landlosenbewegung MST (Movimento Dos Trabalhaderos Rurais Sem Terra) durch Polizeikräfte in der nordbrasilianischen Stadt Eldorado Dos Carajas.
In Mexico fand zeitgleich die zweite Konferenz der Organisation Via Campesina statt. Die Teilnehmer_innen der Konferenz starteten einen Protestmarsch auf die brasilianische Botschaft und riefen den 17. April zum internationalen Tag des kleinbäuerlichen Widerstands aus.
In Erinnerung ist wohl noch der 17. April 2012 in Wien. Etwa 100 Aktivist_innen der Initiative Solidarische Landwirtschaft SoliLa ( Solidarische Landwirtschaft) besetzten damals das ehemalige Versuchsgelände der BOKU Wien. Nach 10 Tagen wurden sie brutal von einem Wachdienst vertrieben.
Dazu, was sich bei SoliLa sonst noch getan hat und über künftige Aktionen haben wir mit Katrin, einer SoliLa- Aktivistin, gesprochen.
Kleinbäuerlicher Widerstand hat eine lange Tradition. Die beiden Autoren Josef Krammer und Franz Rohrmoser haben im 2012 erschienenen Band „Im Kampf um ihre Rechte“ die Geschichte des kleinbäuerlichen Kampfes niedergeschrieben.
Das Interview mit den beiden ist Teil der Sendung „Stallgeflüster“ vom 18.Februar 2013. Herzlichen Dank an dieser Stelle an das Stallgeflüster-Team vom Freien Radio Freistadt: Maria Pfeiffer, Anna Winklehner, Birgit Gallistl und Sabine Traxler.
Der Kampf um kleinbäuerliche Rechte hat sich mittlerweile vor allem auf die Schwellen- und Entwicklungsländer in Asien und Afrika verlagert.
Internationale Großkonzerne verbünden sich finanzkräftig mit den Regierungen der einzelnen Länder und lassen sich auf Landstrichen nieder, die vorher oft jahrhundertelang kleinbäuerlich und nachhaltig bewirtschaftet wurden.
Monokulturen werden angelegt, um die Bedürfnisse der westlichen Industriestaaten nach Kaffee, Soja, Mais, Weizen, Palmöl, usw. zu befriedigen.
Nach ein paar Jahren bleibt ausgelaugtes, zerstörtes und unfruchtbares Land zurück.
Den selbstverständlich enteigneten Bäuer_innen bleibt oft nur die Flucht in die nächste Stadt, wo neue Probleme – wie Armut und Kriminaltät- auf sie warten.
Der Agrarbiologe und Journalist Thomas Kukovec erzählt von den Erfahrungen seiner Reise nach Uganda.
Es muss sich also etwas ändern. Clemens Arvay beschreibt in seinem Buch „Der große Bio- Schmäh“ zwei neue Konzepte: Solidarische Landwirtschaft und Lebensmittelkooperativen, sogenannte Food Coops.
Ein Blick auf die Homepage www.foodcoops.at zeigt, dass diese Lebensmittelkooperativen gerade einen Boom erleben.
Die BOKU- Studentin Anna ist gerade dabei, eine Food Coop in Wien- Brigittenau zu gründen. Wir haben sie zu ihren Erfahrungen befragt.
Infos zur Sendung:
Interviewpartner_innen:
Katrin, Aktivistin von SoliLa, schwarzrettich@riseup.net
Thomas Kukovec, Agrarbiologe und Journalist, office@thomaskukovec.com
Anna, BOKU – Studentin und Gründerin einer Food Coop in 1200 Wien, info@foodcoops.at
Links:
SoliLa: 17april.blogsport.eu
Homepage von Thomas Kukovec: www.thomaskukovec.com
Food Coops in Österreich: foodcoops.at
Stallgeflüster: http://radiostallgefluester.wordpress.com/
Freies Radio Freistadt: http://www.frf.at
Buchtipps:
Josef Krammer und Franz Rohrmoser: Im Kampf um ihre Rechte
Clemens Arvay: Der große Bio-Schmäh
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