Alternative Nahrungsbeschaffung abseits der Supermärkte.
Uns treibt dabei die Frage um, wie wir für unsere Nahrungsmittel sorgen können, wenn wir beschließen, sie nicht mehr im Supermarkt zu kaufen. Das System der Supermärkte sorgt zwar dafür, dass zwischen 7:30 und 23:00 alle möglichen Produkte verfügbar sind – von der Tomate im tiefsten Winter bis hin 20 Sorten Schokolade. Gleichzeitig geht in Zeiten des ständigen Wachstums damit ein enormer Preisdruck für die Produzierenden einher. Ganz zu schweigen, von Bio-Labels, denen wir keinen Glauben schenken, Arbeitsbedingungen, die immer wieder für Schlagzeilen sorgen, Monotonie und Anonymität.
Wir erfahren, was passiert, wenn Menschen beschließen, über andere Wege zu ihren Nahrungsmitteln zu kommen. Im ersten Beitrag geht es um die gerade erst gegründeten Foodcoop in Linz. Was sich verändert, wenn Landwirtschaft geemeinschaftlich organisiert wird, darüber spricht der zweite Beitrag. Anschließen widmen wir uns in ein Live Interview der Praxis des Dumpsterns – des Müll tauchens.
Foodcoop Linz
Was geschieht, wenn Menschen sich zusammen tun um sich ihre Nahrungsmittel gemeinsam – und zwar lokal, regional, und selbstverwaltet – zu organisieren? „Foodcoop“, abgeleitet aus dem Englischen food-co-operative bedeutet Lebensmittelgemeinschaft oder Lebensmittelkooperative. Lisa Baumgartner spricht im folgenden Beitrag mit Daniela Jansesberger, Mitbegründerin der Foodcoop im Franckviertel.
CSA- Gemeinschaftsgestützte Landwirtschaft
CSA steht für Community Supported Agricultue, einem Begriff der sich vor allem in den USA etabliert hat. Auf Deutsch heisst das soviel wie „Gemeinschaftsgestützte Landwirtschaft“, oder auch, freier übersetzt, solidarische Landwirtschaft. Im CSA Modell schließen sich die Produzierenden, also die Bäuerinnen und Bauern mit den Konsument*innen zusammen: Die Konsument*innen bezahlen ihr Gemüse im Vorraus – zu Jahresbeginn und erhalten dann wöchentlich einen Ernte-anteil. Die Produzent*innen haben damit Planungssicherheit und sind nicht mehr dem Preis- und Wachstumsdruck des Marktes ausgeliefert. Im Interview- Richard Mogg, der gemeinsam mit seiner Familie den Hof Mogg im niederösterreichischen Traisental bewirtschaftet. Ein Beitrag von Christiane Löper
Dumpstern
Ein Studiogespräch mit dem Aktivisten Elfrahim, der versucht, in seinem Alltag das kapitalistische Wirtschaftssystem durch seinen Nahrungsmittelkonsum so weit es ihm möglich ist, nicht zu unterstützen. Er praktiziert dumpster diving, containern, oder Mülltauchen und holt sich das, was andere wegschmeissen. In österreichischen Haushalten werden im Jahr bis zu 157000 Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Im Jahr entspricht das einem Wert von 300 bis 400 Euro pro Haushalt. Dumpsterdiving ist die bekannteste Praxis des Freeganism ( Free steht für frei und vegan für Menschen, die keinerlei Tierprodukte verzerren oder verwenden) und wendet sich gegen die Überfluss- und Wegwerfgesellschaft des gewinnorientierten Wirtschaftssystems. Das Gespräch führte Romina Achatz.
Links:
www.freegan.at
www.foodcoop.at
www.ernährungssouveranität.at
Musik in der heutigen Sendung: Love Swash Dawid Jaworski Nelson Jenstad Szura We want funk Minus Zero
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