Österreichische Polizei auf Bürgerkrieg ausgerichtet
(Das Interview findet sich hier: (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wien/stadtpolitik/632121_Bereit-fuer-den-Buergerkrieg.html)
Meldung – Script:
Die österreichische Polizei kennt nur ein Szenario bei Protesten – den Bürgerkrieg. Das meint zumindest der Wiener Soziologe Reinhard Kreissl in einem Interview mit der Wiener Zeitung. In anderen Ländern Europas habe die Polizei so etwas wie eine De-eskaltionsstrategie, das bedeutet dass das Aufschaukeln von Konflikten vermieden werden soll. Als Beispiel für diese De-Eskalationsstrategie nennt Kreissl die jährlichen Proteste am 1. Mai in Berlin, wo die Polizei wesentlich zurückhaltender sei und damit auch Erfolg habe.
Die österreichische Polizei kenne dagegen nur das Bürgerkriegsszenario:
ZITAT „Wenn es zur Sache geht, kann die Polizei mit gepanzerten Autos durch die Straßen fahren und die Innenstadt großräumig absperren. Im Waffenbereich ist das verfügbare Repertoire deutlich bürgerkriegsaffin geworden, wie das Experimentieren mit sogenannten nicht-tödlichen Waffen wie Teasern, Wasserwerfern und Gummigeschossen gezeigt hat.“ ZITAT ENDE
Ein Grund für das bürgerkriegsaffine Verhalten der österreichischen Polizei sei die schlechte Ausbildung so der Soziologe Reinhard Kreissl. Die Polizei würde kaum geschult in Dingen wie Vermittlung und deeskalierendem Verhalten. Reinhard Kreissl sagt über die Wiener Polizei folgendes:
ZITAT „Sie müssen auch schauen, wer in Wien auf der Straße steht. Da sind 25-jährige frischgefangene Polizisten, die acht Stunden mit ihrer schweren Ausrüstung in überhitzten oder zu kalten VW-Bussen sitzen und dann auf die Menge losgelassen werden.“ ZITAT ENDE
Seit den Protesten gegen den Akademikerball Ende Jänner wird das Verhalten der Polizei immer wieder stark kritisiert. Verschiedenste Gruppen forden den Rücktritt des Wiener Polizeipräsidenten Gerhard Pürstl. Unter anderem aufgrund Aussagen wie dieser:
ZITAT „Die Frage ist, ob man diesen Gewalttaten entschiedener entgegentreten hätte müssen, ob man nicht, anstatt zu versuchen zu deeskalieren, bereits mit Waffengebrauch entgegentreten hätte müssen“, ZITAT ENDE
das hat Polizeipräsident Gerhard Pürstl in einem Interview mit dem Standard nach den Akademikerballprotesten gesagt. Und das obwohl die Polizei beim Akademikerball Waffen wie Pfefferspray massiv eingesetzt hat. Genauso wie vergangenen Samstag bei einer Demonstration gegen Rechte. Der Soziologe Reinhard Kreissl meint, in Österreich würde es nur zu keiner gröberen Eskalation kommen, weil die Proteste im Europäischen Kontext vergleichsweise ruhig seien. Er meint im Interview mit der Wiener Zeitung:
ZITAT „Ich glaube nicht, dass in Österreich Polizisten Befehle verweigern würden, wenn es zu einem harten Einsatz käme.“ ZITAT ENDE
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