Medizin: Folge-Koloskopie / 25% der Antibiotika ungeeignet

02.10.2020

Das erste medizinische Thema heute:
Viele Erwachsene unterziehen sich einer Vorsorgeuntersuchung mit einer Darmspiegelung, mit einer Koloskopie, um Dickdarm- oder Enddarmkrebs vorzubeugen. Bei einigen wird Dickdarm- oder Enddarmkrebs festgestellt und sofort behandelt. Einige andere haben jedoch keinen gesunden Dickdarm- und Enddarm bzw. Dickdarm- oder Enddarmkrebs. Stattdessen haben sie ein Adenom. Ein Adenom im Dickdarm- oder Enddarm ist eine Vorstufe von Dickdarm- oder Enddarmkrebs. Deshalb werden die Adenome bei der Vorsorgeuntersuchung mit der Koloskopie sofort entfernt. Sobald ein Patient jedoch ein Adenom entwickelt hat, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Patient später ein neues Adenom im Dickdarm oder Enddarm entwickelt. Deshalb sind sich alle einig, dass ein weiteres Screening mit Koloskopie folgen sollte, eine Folge-Koloskopie. Die offene Frage ist, wann. In fünf oder zehn Jahren? Diese Frage ist wichtig. Der Grund dafür ist, dass das Screening mit einer Koloskopie ein unangenehmer Eingriff ist und die meisten Patienten/innen nicht bereit sind, sich ihr ohne Narkose zu unterziehen. Frühere Studien und die neuen klinischen Studien aus dem Jahr 2019 sprechen für ein 10-Jahres-Intervall für eine Folge-Koloskopie bei Patienten, die bei dem ursprünglichen Screening mit der Koloskopie nur ein kleines Adenom oder wenige kleine Adenome aufwiesen.
Die zweite medizinische Nachricht heute:
25% der Antibiotika scheinen ungeeignet zu sein. Mindestens 25% der 2016 ausgestellten ambulanten Antibiotika-Verschreibungen könnten unangemessen gewesen sein, folgerten Forscher nach der Analyse von 15 Millionen ambulanten Antibiotika-Verschreibungen, die 2016 für privat versicherte Kinder und Erwachsene unter 65 Jahren ausgestellt wurden. Ärzten/innen ist seit langem bekannt, dass viele Antibiotika-Verschreibungen unangemessen sind. Eine Lösung ist jedoch bis heute nicht in Sicht. Unangemessene Verschreibungen von Antibiotika könnten in Zukunft ein großes Problem darstellen, zum Beispiel immer mehr multiresistente Bakterien verursachen.

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