Medizin: Antibiotika für Haut- und Weichteilinfektionen?

01.02.2018

Überraschenderweise gehören Zellulitis und Abszesse der Haut und Weichteile, auch kleine, zu den häufigen Ursachen für das Aufsuchen einer Notaufnahme. In der Regel umfasst die Behandlung bei einem Abszess, den man drainieren kann, eben die Drainage des Abszesses. Die Behandlung kann auch ein Antibiotikum beinhalten.
Sollen Ärzte/innen routinemäßig Antibiotika für Haut- und Weichteilinfektionen geben? Mehrere klinische Studien wurden letztes Jahr in diesem Bereich durchgeführt. Leider gibt es keine eindeutige Schlussfolgerung. Darum müssen wir die Situation differenzierter betrachten.
Eine bekannte Professorin schreibt: „Die beste Schlussfolgerung ist, dass die Behandlung von Patienten mit kleinen Abszessen eine intelligente individuelle Abwägung erfordert“. Verschiedene Ärzte erfüllen unterschiedliche Rollen. Für Ärzte in einer Notaufnahme, die ihre Patienten nicht kennen und nicht wiedersehen, kann die routinemäßige Verschreibung von Antibiotika ratsam sein. Bei Allgemeinärzten (d.h. bei Hausärzten/innen) jedoch, die ihre Patienten/innen gut kennen und wissen, dass sie wiederkommen, falls etwas schiefgehen sollte, kann die routinemäßige Zurückhaltung bei Antibiotika klug sein.

Fordern Sie bitte als Patient/in niemals ein Antibiotikum. Bitte nehmen Sie Antibiotikum nur dann ein, falls Ihr Arzt/Ihre Ärztin es für notwendig erachtet.

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