Lokaljournalismus und Innovation
Sonja Luef und Andy Kaltenbrunner vom Medienhaus Wien haben an diesem Abend die Ergebnisse des Journalismus Report VII Lokaljournalismus und Innovation vorgestellt. Dieses Buch fasst Befragungen von Journalist*innen und Berichte von Expert*innen zusammen.
Bei dem Vortrag haben sie aktuelle Daten zu Soziodemografie von Journalist*innen allgemein und Lokaljournalist*innen im speziellen vorgestellt. Die ernüchternden Erkenntnisse: Frauen sind in Führungspositionen untervertreten und Personen mit Migrationshintergrund fehlen in Redaktionen noch massiv.
Nach den demografischen Daten wurde über Lokaljournalismus in Zeiten von Corona gesprochen und wie das Vertrauen in Medien in dieser Zeit allgemein gewachsen ist.
Nach der Vorstellung des Reports gab es eine Talkrunde mit Personen aus oberösterreichischen Redaktionen. Sie diskutierten unter anderem folgende Themen:
Wie das neu gewonnene Publikum halten?
Wohin geht die Reise im Lokaljournalismus?
Was gibt es für spannende Projekte in den Medienhäusern?
Viel diskutiert wurde darüber, wie man neue, vor allem jüngere, Leute für das eigene Medium begeistern kann. Lokalmedien konnten für sich den Vorteil definieren, dass sie eng mit Vereinen und anderen Institutionen in den Gemeinden verbunden sind und über diese junge Menschen erreichen können.
Einig waren sich die Diskutierenden darüber, dass die Beiträge immer für das jeweilige Medium angepasst werden müssen. Im Print funktionieren im Moment hauptsächlich tiefgehende Analysen und Hintergrundberichte, während online Artikel kürzer sind, da sie schnell konsumiert werden. Dafür müssen diese auch einen ansprechenden Titel aufweisen, damit sie überhaupt geklickt werden. Jüngere Zielgruppen holt man nicht mehr mit linearem Fernsehen und Radio ab. Sie möchten sich die Inhalte selbst aussuchen und zur eigenen Zeit konsumieren. Betont wurde im Hinblick auf junge Menschen auch, dass Facebook nicht mehr angesagt ist.
In welche Richtungen sich auch Journalismus entwickeln mag, jüngere und diversere Zielgruppen miteinbeziehen ist sicher ein wichtiger Schritt.
Die Kolleg*innen von DorfTV haben den Abend mitgefilmt und das Audio für FROzine zur Verfügung gestellt.
Links:
Die FRO Social Media Kanäle:
Instagram
Twitter
Facebook
Journalismus Report VII
Medienhaus Wien
Oberösterreichischer Presseclub
Ähnliche Beiträge
- Beitrag: Unterschiedliche Sprachen als wertvolle Ressource einer Gesellschaft aus der Sendereihe „FROzine“ 04.10.2018 | Radio FRO 105,0
- Beitrag: Ein Tag der Ermutigung bei der ZusammenHelfen-Konferenz 2018 in Linz aus der Sendereihe „FROzine“ 04.10.2018 | Radio FRO 105,0
- Frauenvolksbegehren = Gesellschaftsvolksbegehren aus der Sendereihe „FROzine“ 04.10.2018 | Radio FRO 105,0
- Weltempfänger: Frauenbewegung in Argentinien aus der Sendereihe „FROzine“ 01.10.2018 | Radio FRO 105,0
- FROzine und die lange Nacht der Sprachen aus der Sendereihe „FROzine“ 27.09.2018 | Radio FRO 105,0
- Stadtgespräch: Aktuelle Entwicklungen in der Linzer „Aktenaffäre“ aus der Sendereihe „FROzine“ 25.09.2018 | Radio FRO 105,0
- Weltempfänger: 20 Monate US-Präsident Trump aus der Sendereihe „FROzine“ 24.09.2018 | Radio FRO 105,0
- Weltempfänger: Proteste im Hambacher Forst aus der Sendereihe „FROzine“ 17.09.2018 | Radio FRO 105,0
- Frauenbewegung, Frauentag, Frauenwahlrecht und 12 Stunden Arbeitstag aus der Sendereihe „FROzine“ 14.09.2018 | Radio FRO 105,0
- Die Forderungen des Frauenvolksbegehrens 2018 aus der Sendereihe „FROzine“ 13.09.2018 | Radio FRO 105,0