Katrin Meyer: „Sicherheit, Politik und Geschlecht: eine intersektionale Analyse“
42. Innsbrucker Gender Lecture
Katrin Meyer, Zentrum Gender Studies, Universität Basel
Sicherheit, Politik und Geschlecht: eine intersektionale Analyse
Dienstag, 16. Juni 2015
19:00 Uhr, SOWI, Universitätsstr. 15, Fakultätssitzungsaal, 3. Stock
Abstract
Geschlechterpolitik erfolgt nicht nur in Form von öffentlichen Debatten und staatlicher Gesetzgebung, sondern auch durch die Nicht-Thematisierung von geschlechtsspezifischen Erfahrungen, die als natürlich, privat und unpolitisch gelten und aus dem Bereich der demokratischen Meinungs- und Willensbildung ausgeklammert bleiben. Der Vortrag untersucht diese Wirkungsweisen der Geschlechterpolitik am Beispiel aktueller Diskurse über „Sicherheit“.
Im Zentrum steht die Frage, wie im Rückgriff auf den Grundwert der Sicherheit in westlichen Gesellschaften Geschlechterpolitik betrieben wird. Welche ungleichen Machtpositionen am Schnittpunkt von Geschlecht, Klasse, Nationalität, Sexualität und Religion werden durch Sicherheitsdiskurse organisiert und legitimiert? Und ist es möglich, in feministischer Perspektive Sicherheit zu thematisieren, ohne intersektionale Machtungleichheiten in der Gesellschaft zu vertiefen?
Katrin Meyer
Dr. phil. habil., Privatdozentin für Philosophie an der Universität Basel und Koordinatorin des Netzwerks Gender Studies Schweiz. Katrin Meyer ist Lehrbeauftragte für Philosophie und Gender Studies an verschiedenen Schweizer Universitäten.
Forschungs- und Interessensschwerpunkte: Feministische Kritik der Sicherheit, Theorien der (Post-)Demokratie, Intersektionalität, Machttheorien des 19. und 20. Jh. Veröffentlichungen u.a.: Schützen, Ermächtigen, Bedrohen. Intersektionale Perspektiven auf politische Theorien und Praktiken der Sicherheit, in: Braunschweig, Sabine (Hg.): ‚Als habe es die Frauen nicht gegeben’. Beiträge zur Frauen- und Geschlechtergeschichte, Chronos: Zürich 2014, S. 207-217; Die Macht der Kategorien. Kritische Überlegungen zur Intersektionalität, in: Feministische Studien 2010/1, S. 130-142 (mit Patricia Purtschert); Gouvernementalität und Sicherheit. Zeitdiagnostische Beiträge im Anschluss an Foucault, hrsg. von Patricia Purtschert, Katrin Meyer und Yves Winter, Bielefeld: Transcript 2008.
Kommentar: Sabine Gatt, Institut für Politikwissenschaft, Universität Innsbruck
Moderation: Nikita Dhawan, Institut für Politikwissenschaft und Leiterin der Interfakultären Forschungsplattform Geschlechterforschung, Universität Innsbruck
Ähnliche Beiträge
- Viva la Vulva! | Barbara Ambrusch-Rapp | Bettina Pirker aus der Sendereihe „Arte Alpe Adria | Kultur Momente“ 16.03.2022 | radio AGORA 105 I 5
- Holz und Vorurteil: Frauen in der Musikszene aus der Sendereihe „Internationaler Frauentag 2022“ 16.03.2022 | FREIRAD
- Paper or Plastic: Women’s History Month aus der Sendereihe „Internationaler Frauentag 2022“ 16.03.2022 | FREIRAD
- Das Politische Gespräch aus der Sendereihe „Internationaler Frauentag 2022“ 16.03.2022 | FREIRAD
- Frauen und Rap aus der Sendereihe „Internationaler Frauentag 2022“ 16.03.2022 | FREIRAD
- Poetry Cafe: Joyce’s ‚Ulysses‘ (1922) – Molly’s Solliloquy aus der Sendereihe „Internationaler Frauentag 2022“ 16.03.2022 | FREIRAD
- [pseudonym luder] Texte gegen Macht und Ohnmacht aus der Sendereihe „Internationaler Frauentag 2022“ 16.03.2022 | FREIRAD
- Frauen in Polen – Polnische Frauenstimmen aus der Sendereihe „Internationaler Frauentag 2022“ 16.03.2022 | FREIRAD
- Lesung zum Frauentag aus der Sendereihe „Internationaler Frauentag 2022“ 16.03.2022 | FREIRAD
- Feminismus ist für jede:n: Die 9 Forderungen des Frauen*Volksbegehrens aus der Sendereihe „Internationaler Frauentag 2022“ 16.03.2022 | FREIRAD