Kaiser, wie viele Schritte darf ich machen?
X_XY (Un)gelöst und (Un)erhört! Das feministische Magazin mit queerem Biss präsentiert:
Kaiser, wie viele Schritte darf ich machen? – frauenlandretten
Kurz vor Weihnachten 2017 wurden den Frauenberatungsstellen maiz -autonomes zentrum von & für migrantinnen*, FIFTITU% -Vernetzungs- und Beratungsstelle für Frauen* in Kunst und Kultur in OÖ und Arge SIE – Beratung und Wohnen für wohnungslose Frauen kurzfristig mitgeteilt, dass die jährliche Förderung durch das Frauenreferat des Landes OÖ zu 100% eingestellt wird. Als Begründung wurde angeführt, die Tätigkeit der Frauenberatungsstellen gehöre nach den „neuen Förderkriterien“ nicht mehr zum Kerngeschäft des Frauenreferats.
Die 3 – von der 100% Kürzung des Frauenreferates betroffenen Frauen*beratungsstellen luden am 9. Jänner 2018 zu einer Pressekonferenz im Presseclub Linz ein und berichteten, welche Auswirkung die Kürzungen auf Ihre Arbeit und auf die Frauen*, die die Angebote ihrer Einrichtungen in Anspruch nehmen.
Diese 100% Kürzung hat österreichweit eine Woge der Empörung ausgelöst ! Solidaritätsbekundungen wurden in mannigfacher Form kundgetan, darunter auch offene Briefe an Frau Landesrätin Haberlander und Herrn Landeshauptmann Stelzer.
In Oberösterreich Linz wurde die Kampagne „frauenlandretten“ ins Leben gerufen !
Mit frauenlandretten.at haben die Vereine eine Plattform ins Leben gerufen, wo Solidarität gezeigt wird und Vernetzung stattfindet. Frauenland retten. Heißt Demokratie retten. https://frauenlandretten.at/
… und Budget-Kürzungen von Frauenorganisationen finden nicht nur in Oberösterreich statt, Beate Hausbichler – Journalistin „dieStandard“ schreibt ! „Frauenprojekten in Österreich wird massiv das Budget gekürzt“ (26. Juli 2018) … https://derstandard.at/2000084071322/Frauenprojekte-in-Oesterreich-von-massiven-Budgetkuerzungen-betroffen
Kürzungen für Frauenvereine: Mit Eifer gegen Feminismus (26. Juli 2018)
https://derstandard.at/2000084077818/Mit-besonderem-Eifer-gegen-Feminismus
In einer Radiostunde hören Sie Ausschnitte:
– Pressekonferenz „frauenlandretten“ – 9. Jänner 2018
– öffentliche Auftritte von Aktivistinnen „frauenlandretten“
(Internat. Frauentag 2018 und Mayday alternativer 1. Mai 2018)
– Solidaritätsbekundungen (Offene Briefe)
– Statements von Beate Hausbichler „dieStandard“
Eine Sendung von Helga Schager
Anmerkung zum Titel: Kaiser, wie viele Schritte darf ich machen?
Beim Lesen von Nachrichten über die – oft Existenz bedrohlichen Budget-Kürzungen von Frauen*organisationen in Österreich, ist mir – neben den Gefühlen „Wut, Ohnmacht, Zorn, Kampfgeist“ oder Gedanken wie „Das darf doch nicht wahr sein“, auch dieses Kinderspiel „Kaiser, wie viele Schritte darf ich machen?“ in den Sinn gekommen !
So viele Frauenorganisationen, -vereine haben in den letzten Jahrzehnten „meist mit Zwergerlschritten nach vorne, manchmal vielleicht sogar ein großer Schritt“ durch ihre Ausdauer, Kampfgeist, Hartnäckigkeit und Intelligenz für die Gleichstellung von Frauen* und Männern in unserer Gesellschaft gekämpft, für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder, für Menschen, die Ausgrenzung erleben, etc.. Anlaufstellen für Frauen* in all in ihren Lebenslagen wurden geschaffen und somit für bessere Bedingungen gesorgt und sie haben viel erreicht, diese Aktivistinnen, Feministinnen !
… und seit einiger Zeit scheint es, es fühlt sich so an, das die feministische Geschichte wieder von Rückwärtsschritten erzählt ….. !
Wer ist der Kaiser / besser gesagt „Wer sind die Kaiser“, die diese Misere verursachen ?
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