„Es muss uns gelingen das Missverhältnis zu beseitigen“ | Nur ein Schnitt durch die Landschaft?
Die #Stimmlagen-Ausgaben des Monats Juni stehen ganz im Zeichen der Freien Medien. Anlass dafür ist der 15. Juni – Der Tag der Freien Medien. Diese Ausgabe des bundesweiten Infomagazins der Freien Radios in Österreich kommt von der FROzine-Redaktion von Radio FRO aus Linz.
Freie, nichtkommerzielle Medien sind leider noch keine Selbstverständlichkeit. In vielen Österreichischen Bundesländern gibt es gerade mal ein Freies Radio. In Ungarn beispielsweise wurden sämtlichen kritischen Medien in den letzten Jahren die Lizenz entzogen, so auch unserem Partner-Radio Civil Radio aus Budapest, Ungarn. 25 Jahre lang auf der Frequenz 98 FM on air. Mit 21. Dezember 2019 ging Civil Radio Off Air und sendet seither ausschließlich im Internet. Bei dem von Radio free FM aus Ulm initiierten Projekt Danube Streamwaves Digital arbeiten wir aber weiterhin zusammen. Mehr Infos unter: https://digital.danubestreamwaves.org/
Ähnlich erging es Klubradio in Ungarn. Klubrádió ist ein privater unabhängiger Hörfunksender in Ungarn. Der „Talk- und Nachrichtensender“, wie sich Klubrádió selbst bezeichnet, galt als Ungarns „einziger Oppositionssender“. Ihm wurde mit Wirkung zum 15. Februar 2021 die UKW-Sendelizenz entzogen.
Dies stellt in Bezug auf Meinungsvielfalt eine bedenkliche Situation dar. Im Jahre 2000 wurde der 15. Juni als Tag der freien Medien in Österreich ausgerufen. Dieser soll auf diese Situation aufmerksam machen und ins Gedächtnis rufen, dass Freie Medien einen wesentlichen Beitrag zur Freiheit der Meinungsäußerung, zur Medienvielfalt und somit auch zur Demokratie leisten.
Bundes-Medienförderungen in Österreich: „Es muss uns gelingen das Missverhältnis zu beseitigen“
Die nichtkommerziellen Medien seien den Grünen ein großes Anliegen, sagt Eva Blimlinger, Kultur- und Mediensprecherin der Grünen im Nationalrat. Vor allem das Missverhältnis zwischen kommerziellen und nichtkommerziellen Medien in Bezug auf die Förderungen wollen sie beseitigen. Eine Forderung, die freie Medien bereits seit Jahren äußern. Doch wie stehen politisch die Zeichen für eine Veränderung? Eine „Überprüfung“ der Dotierung des nichtkommerziellen Rundfunkfonds hat laut Blimlinger immerhin bereits stattgefunden. Im Interview spricht sie außerdem über das Digitalisierungstransformationsgesetz und darüber inwieweit Kriterien der Presseförderung überdacht werden könnten. Das Gespräch hat Marina Wetzlmaier geführt, die Fragen hat Michael Diesenreither beigesteuert.
Das gesamte Interview beinhaltet auch den Teil der Kulturpolitik. Beitrag jetzt hören
Oberösterreich – In einem Land der Freien Medien
Dorf TV, das Linzer Radio FRO, das Freie Radio Salzkammergut, das Freie Radio Freistadt und das Freie Radio B138 in Kirchdorf sind das „Land der Freien Medien“. Gemeinsam arbeiten wir für die Stärkung der politischen und gesellschaftlichen Anerkennung unserer Medien. In keinem anderen Bundesland gibt es ein derart vielfältiges Angebot an Freien Radios und Community TV.
Oberösterreich war in vielen Instanzen immer aktiv dabei, den Sektor zu vergrößern, um eine möglichst hohe Dichte und Pluralität im freien Mediensektor zu schaffen. Aber wie sieht es aktuell aus? Seit Jahren kämpft der Nichtkommerzielle Rundfunksektor in OÖ mit drastischen Kürzungen der Landesförderungen. Hinsichtlich der Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeister*innen-Wahlen am 26. September in OÖ laden die Nichtkommerziellen Medien und die Freie Kulturlandschaft die Medien- und Kultursprecher*innen der im Landtag vertretenden Parteien zu Kultur- und Mediengesprächen. Es geht darum Vorschläge und Visionen für die nächste Legislaturperiode zu diskutieren. 2 Gespräche haben bereits stattgefunden.
Nur ein Schnitt durch die Landschaft? – The Wire
Regisseurin *Tiha K. Gudac *spricht im Interview mit Georg Steinfelder über ihren Dokumentarfilm „The Wire“, der vor kurzem beim Crossing Europe Filmfestival bei der Eröffnung gezeigt wurde. Im Film geht es um die Menschen in der Region Kupa an der slowenisch-kroatischen Grenze, die von einem wie von selbst wachsenden Stacheldrahtzaun auseinandergetrieben werden. Beide Staaten sind Mitglied der europäischen Union, allerdings ist nur Slowenien Teil des Schengen-Raums. Die EU schneidet sich mit dem Zaun quasi selbst ins Fleisch – zum Leidwesen von Bewohner*innen, Flüchtenden, und der Natur selbst. Das Interview wurde auf Englisch geführt.
Das Interview in der Langfassung jetzt hören
Infos zu „The Wire“ beim Crossing Europe
Moderation: Michael Diesenreither
Mehr Infos unter stimmlagen.at.
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