Die Ästhetik der Stadt erkunden und vermitteln
Welche Funktion erfüllt heute ein Turm- und Nachtwächter in der Landeshauptstadt Klagenfurt? Welche kulturhistorischen Geschichten vermittelt er im Rahmen seiner szenischen Führungen? Nach welchen didaktischen Konzepten verknüpft er Vergangenheit mit Gegenwärtigen?
Als einer der wenigen – wenn nicht der einzige – Türmer- und Nachtwächter bietet Horst Ragusch bei seinen Stadtführungen faszinierende Ein- und Ausblicke: Am Klagenfurter Stadtturm, bei einem Rundgang auf der Plattform, gleitet der Besucherblick vom Oben in das Unten. In jene dunklen Gassen, die er in der Nacht als Nachtwächter verkleidet mit szenischen Führungen belebt.
Er ist schon eine eindrucksvolle Erscheinung dieser Horst – schreibt Johanna Wohlfahrt – wenn er in der Dämmerung um die Ecke biegt: „ Er trägt eine braune, weite Kutte samt ausladendem Hut, in der rechten eine Hellebarde – eine alte Landesknecht-Waffe – in der Linken die obligate Kerzenlaterne.“ Das war die Bekleidung der mittelalterlichen Nachtwächter, die zwar im niederen Polizeidienst standen, deren Beruf allerdings – so wie jener der Türmer – als eher unehrenhaft galt.
Im Studiogespräch erläutert Horst Ragusch, Mitarbeiter im Tourismusverband Klagenfurt/Wörthersee und als Austria Guide tätig, seine vielschichtigen Aktivtäten als Türmer und Nachwächter und, er gibt Einblicke in seine szenischen Führungen die sozialhistorisches und kritisches Nach(Ge)denken fördern sollen.
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