Community Nurses unterstützen Personen im Alter

20.12.2023

Das Projekt der Community Nurses in Linz

Seit 2022 gibt es in Linz das EU-geförderte Projekt der Community Nurses. Pflegepersonal geht zu Personen 65+ nach Hause und berät diese, wie sie ihren Alltag gesund gestalten können. So soll gewährleistet werden, dass sie lange selbstbestimmt und ohne auf Pflege angewiesen zu sein, daheim wohnen können. Außerdem beraten Community Nurses pflegende Angehörige, an welche Stellen sie sich zum Beispiel wenden können, um Unterstützung zu erhalten. Auf der Website des Sozialministeriums wird die Arbeit folgendermaßen beschrieben: Internationalen Beispielen folgend sollen Community Nurses in Österreich niederschwellig, bedarfsorientiert und bevölkerungsnah auf Gemeindeebene tätig werden. Das Angebot richtet sich an ältere zu Hause lebende Menschen, mit drohendem oder bestehendem Informations-, Beratungs-, Pflege- und/oder Unterstützungsbedarf, sowie deren pflegende und betreuende Angehörige und Familien.

Die Community Nurses Nina Knöpfle und Florian Krenmayr sind in Linz tätig. Sie decken die Stadtteile Kleinmünchen, Franckviertel und Dornach mit Kolleg*innen ab. Zuerst war es nicht einfach, Vertrauen aufzubauen mit der Zielgruppe. Das Konzept ist in Österreich nicht bekannt und der englische Name ist für viele nichtssagend. Durch Vernetzungsarbeit konnten die Community Nurses ihre Bekanntheit steigern erzählen Knöpfle und Krenmayr. Man dürfe nicht lockerlassen und immer wieder Hilfe anbieten. Auch über Hausärzt*innen erfahren ältere Menschen von ihrer Arbeit. Sie selbst haben über Community Nurses schon in der Ausbildung gelernt und fanden das Konzept der Präventionsarbeit und den Hausbesuchen sinnvoll und wichtig.

Wenn ein Termin ausgemacht wurde, ist ein Teil der Arbeit von Community Nurses, das Zuhause von Personen anzusehen und darüber zu sprechen, wo Stolperfallen sein könnten und wie viele Stufen zur Wohnung führen. Dinge, die im Moment nicht wichtig erscheinen, aber im späteren Leben dazu führen, dass Menschen nicht mehr leicht die Wohnung verlassen können. Familienmitglieder melden sich ebenso, um sich über Optionen zu informieren, wenn die Pflege von Angehörigen im Raum steht. Da herrsche oft Überforderung. Einsamkeit im Alter ist auch oft ein Thema. Alltagsprobleme, wie Körperpflege oder Unterstützung bei Einkäufen tauchen auch immer wieder auf. Vor allem Scham ist es, die die Personen davon abhalten, sich Hilfe zu suchen, oder überhaupt mit jemanden über ihre Anliegen zu sprechen. Krenmayr sagt, dass diese Themen überhaupt keine Tabus sein sollten, da sie zum Älter werden dazugehören würden.

Die Anfänge des FROzines

Im FRO25+ Diskursiv Gespräch erzählt Petra Roth Hopfgartner wie sie damals vor 25 Jahren zu Radio FRO gekommen ist und wie sie die Redaktionsleitung übernommen hat.

An den Beginn ihrer FROzine Zeit kann sich Petra gar nicht mehr so genau erinnern. Das ist mittlerweile schon 25 Jahre her. Zu ihrer Arbeit als FROzine Leiterin ist so nach und nach und eher zufällig gekommen. Eine Freundin hat sie gefragt, ob ihr Radiomachen nicht Spaß machen würde. Dadurch hat Petra ihre erste Sendung „Stahlstadtkinder“ gemacht. Damals auf Minidisc aufgenommen, wie sie lachend erzählt. Zum FROzine kam sie dann über den damaligen Geschäftsführer Alex Baratsits, den sie vom Studieren an der Johannes Kepler Universität (JKU) kannte. Er hat ihr angeboten, sich doch mal eine Redaktionssitzung anzuschauen. Wirklich gewusst, was das FROzine ist, hat Petra nicht. Baratsis und Georg Ritter waren laut ihr damals die treibende Kraft im FROzine. Journalistische Erfahrung hatte Petra nicht, laut ihr war das Tun an sich ihre Ausbildung. Nach und nach wurden dann aber doch Workshops angeboten, in denen unter anderem kritischer Journalismus, Medienrecht oder technische Voraussetzungen gelehrt wurden.

Die Redaktion hat versucht, Themen aufzugreifen, die in den anderen Medien nicht thematisiert wurden. Es sollte auch ein anderer Blickwinkel auf Themen eingenommen werden. Petra Roth-Hopfgartner sagt: „Das war uns recht wichtig und zu diesem Zeitpunkt haben wir geglaubt, dass das der richtige Weg ist und wir müssen uns nicht an irgendwelche Normen oder so halten, sondern wichtig ist, dass man die Themen kritisch bespricht und dass diejenigen, die sonst nirgendwo zu Wort kommt bei uns einen Platz finden.“

Politische Themen waren Petra wichtig, sie selbst war damals für die ÖH KSV-Linke Liste aktiv. Dieses Interesse hat sich im FROzine Programm widergespiegelt. Manche Tage waren damals schon Fixpunkte, wie der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, der am 25. November stattfindet. Oder der 8. März, Frauenkampftag: Es gab, wie heute immer noch, einen ganzen Tag Sondersendungen zu frauenpolitischen Themen und der Fokus lag darauf, dass Frauen On Air gehen sollen.

Die Redaktion des FROzines setzte sich damals anfangs aus ungefähr zehn Personen zusammen. „Man hat halt Freunde, Freundinnen gekannt. Die hat man dann gefragt, ob sie nicht mal Radion zu machen wollen. Die sind dann geblieben, oder haben nur einmal vorbeigeschaut. Es war am Anfang eher ein Bekanntenkreis.“

Als Ende der Neunziger der Kosovokrieg begann, gab es in Linz Demonstrationen gegen den Krieg. Das FROzine war vor Ort und konnte dank technischer Unterstützung von servus.at, die auch heute noch für die FRO Server und Daten zuständig sind, live vom Linzer Hauptplatz senden. Die Redakteur*innen konnten mit ihren Handys ins Studio verbunden werden. Ziemlich innovativ, wenn man bedenkt, dass damals Handys gerade erst aufgekommen sind. Die Zeit bei FRO hat Petra so in Erinnerung: „Im Prinzip haben wir in diesem Haus, der Stadtwerkstatt, gewohnt. Wir sind nur zum Schlafen nach Hause gegangen, die meiste Zeit haben wir hier verbracht.“

Dieser Arbeitsalltag war für Petra aber nach der Geburt ihres Kindes nicht mehr möglich, sie ist in die Privatwirtschaft gewechselt. Für das FROzine wünscht sie sich, dass es nicht aufhört, kritische Fragen zu stellen.

 

Sendungsmoderation: Aylin Yilmaz

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Thema:Society Radiomacher_in:Aylin Yilmaz
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