Auschwitz, Holocaust-Leugnung und der Irwing-Prozess
09.06.2011
Der niederländische Architekturhistoriker Robert Jan van Pelt referierte am
Archiv für Baukunst der Universität Innsbruck über seine Rolle im
Irving-Prozess. Als Sachverständiger hatte er dabei die schwere Aufgabe, die
Existenz von Gaskammern in Auschwitz und dieErmordung von über einer Million
Juden zu beweisen. Was bis 1988 als gesicherte Fakten galt, wurde im
David-Irving-Prozess erneut in Frage gestellt: Wofür diente die Errichtung des
Lagers in Auschwitz? Gab es dort wirklich Gaskammern und Vergasungen? Wie
konnten Menschen mit Zyklon B ermordet werden? Ist Auschwitz das "tödlichste
Vernichtungslager" während der Zeit des Nationalsozialismus?
Jan van Pelt studierte Kunstgeschichte und Architektur, lehrt Architektur an der
University of Waterloo in Kanada. Er ist Beirat im Wiener Wiesenthal Institut
für Holocaust-Studien und befasst sich intensiv mit der Baugeschichte von
Auschwitz. Jan van Pelt verfasste bereits viele Publikationen über den
Holocaust, z.B. einen Sammelband über NS-Massentötung durch Giftgas oder eine
Darstellung über Einrichtungen und Krankenanstalten im Dritten Reich. 1996 rief
ihn das Team der Verteidigung von Deborah Lipstadt als "Expert Witness" zum
Irving-Prozess.
Der Vortrag wurde im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung des
Rennerinstitutes, dem Institut für Zeitgeschichte und dem Institut für Baukunst
der Universität Innsbruck und der Grünen Bildungswerkstatt Tirol gehalten.
Die Musik stammt aus den Alben "A Yiddische Mame" und "Voices for Peace".