#7: Ist Verzicht ein Schlüssel beim Klimaschutz?

04.02.2022

Folge 7: „Verzicht?“

„Verzicht“ ist ein Begriff, der diesen Podcast schon von Anfang an begleitet. Eine der Hauptforderungen von Klima- und Umweltschutzbewegungen ist die Reduktion des generellen Ressourcenverbrauchs, um den CO2-Ausstoß nachhaltig zu verringern und die Natur zu schonen. Doch das mit dem Verzicht ist eben nicht so einfach. Unser kapitalistischen Wirtschaftsmodell fußt auf Wachstum. Und auch wenn man in den privaten Bereich schaut merkt man: Gewohnheiten aufzugeben ist schwierig und verlangt Selbstdisziplin. Sogar für Menschen mit ausgeprägtem Umweltbewusstsein ist es nicht so leicht, den Lebensstil umfassend und langfristig zu ändern. Es gibt aber auch Aktivist*innen, die dieses Thema ganz radikal angehen, wie die Zero Waste-Bewegung zeigt. Dass dieses Modell allerdings nicht von der breiten Bevölkerung angenommen wird ist klar. Vielleicht kommt man bei dieser Debatte allerdings auch erst weiter, wenn man das Framing hinterfragt: Was bedeutet Verzicht überhaupt? In welche positiven und negativen Rahmen kann man diesen Begriff setzen? Und ist es im Endeffekt vielleicht sogar das falsche Wort beim Gedanken an eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft?

Gemeinwohl- statt Gewinnmaximierung

Für die Spurensuche zu diesem Thema hat Johannes Gutmann, Gründer und Geschäftsführer der Firma Sonnentor, mosaik·.·.klima nach Sprögnitz im Waldviertel zu einem Gespräch eingeladen. Seit mehr als 30 Jahren produziert Sonnentor vor allem Gewürze und Tees aus biologischem und regionalem Anbau und ist damit über die Grenzen Österreichs hinaus erfolgreich. Seit 2011 verschreibt sich Sonnentor außerdem der Gemeinwohlökonomie. Die Gemeinwohlökonomie ist ein ethisches Wirtschaftsmodell, dessen Ziel es ist, das Geld- und Finanzsystem am Gemeinwohl auszurichten. Gemeinwohlmaximierung statt Gewinnmaximierung also.

Seid dankbar für die Dummheiten, die da draußen passieren. Das sind alles Saaten für die nächsten Ideen.“ – Johannes Gutmann

Sonnentor beschäftigt in Sprögnitz ca. 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und blickt auf ein stetiges Wachstum zurück. Auch die Coronakrise tut diesem Trend keinen Abbruch. Dabei liest sich der Gemeinwohlbericht des Unternehmens wie eine Blaupause für nachhaltiges Wirtschaften. Sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Grund genug, um bei Johannes Gutmann nachzufragen was sich andere Unternehmer*innen von seinen Erkenntnissen abschauen können.

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Thema:Gesellschaft Radiomacher_in:Georg Steinfelder
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