Die Ziel2-Projekte im 20.Bezirk
Karl Lacina, Bezirksvorsteher des 20. Wiener Gemeindebezirks, spricht über die Ziel2-Projekte in der Brigittenau:
Die als Ziel2-Gebiet definierten Teile des 20.Bezirks konnten bisher mit den Modernisierungsprozessen nicht Schritt halten. Die Wohnhäuser im Ziel2-Gebiet sind überwiegend Bauten aus der Gründerzeit, die Wohnungen zumeist Wohnungen der Kategorien C und D. Es besteht die Notwendigkeit einer Förderung der ansässigen Betriebe bzw. einer Neuansiedlung von Betrieben. Auch im Bereich der Kultur bzw. der Integration gibt es Defizite. Das Bildungsniveau liegt unter dem Wiener Durchschnitt. Ohne eine gezielte Förderung könnte es im Ziel2-Gebiet schnell zu einer krassen Verschlechterung der Verhältnisse kommen.
Nur rund die Hälfte der Bevölkerung des Ziel2-Gebietes besitzt einen Pflichtschulabschluß. Das Bildungsangebot im 20.Bezirk ist zwar sehr wohl ausreichend. Es geht nun aber darum, einerseits das Bildungsangebot schon in den Pflichtschulen für die Jugendlichen aufzubereiten und schmackhaft zu machen, anderseits die Jugendlichen in ihrem sozialen Umfeld so zu unterstützen, dass sie das Bildungsangebot wahrnehmen können.
In der Brigittenau können mit Hilfe der Ziel2-Förderung bereits fertig geplante Projekte rascher in Angriff genommen werden: Das gilt für die Sanierung des Wallensteinplatzes sowie des Hannovermarktes, für das Grätzelmanagement, für ein Technologiezentrum und für das Projekt Kultur.Park.Augarten. Daneben gibt es noch kleinere Projekte.
Der Wallensteinplatz, der momentan vom Straßenverkehr dominiert ist, soll zu einem Stadtplatz werden, der den BewohnerInnen als lebendiger Kommunikationsort dient. Der Hannovermarkt soll saniert werden. Das bedeutet unter anderem, dass eine Vielfalt von „Standln“ wieder überlebensfähig werden muss.
Im Bereich Höchstädtplatz wird die größte Fachhochschule Österreichs entstehen, daneben höchstwahrscheinlich eine Handelsschule, sowie Wohnhäuser und Bürostrukturen. Dazu wird ein Technologiezentrum gebaut, das sowohl einen wertvollen architektonischen als auch stadtplanerischen Impuls darstellt. Das Technologiezentrum steht für die Möglichkeit, zukunftsorientierte Ausbildungen und Berufe anzupeilen bzw. zu ergreifen.
Der Augarten, mit nahezu 1 Mill. m2 Fläche nach Schönbrunn der zweitgrößte Bundesgarten in Wien, liegt in unmittelbarer Stadtnähe. Er ist sozusagen ein Rohdiamant und soll auch für den Tourismus erschlossen werden. Notwendig ist rund um den Augarten außerdem eine Förderung von MigrantInnen, sowohl im Hinblick auf die Wohnsituation als auch in kultureller Hinsicht.
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