Europa von unten – Mai 2005
1. Rassismus in Andalusien (14:28)
Vor 5 Jahren gingen die Meldungen von Pogromartigen Ausschreitungen gegen nordafrikanische Landarbeiter in der andalusischen Stadt El Ejido durch die Medien in ganz Europa. Die Stadt in einer der ärmsten Regionen Spaniens gelegen, hatte sich vom Gastarbeiterreservoir für das Europäische Wirtschaftwunder zur drittreichsten Stadt Spaniens entwickelt. Das Europäische Bürgerforum hat seit dem Jahr 2000 zahlreiche Delegationen in die Region entsandt, um die Aufklärung der rassistischen Übergriffe voranzutreiben. Anfang März entsandte das EBF erneut eine internationale Delegation. Mit der Ermordung eines 40jährigen marokkanischen Gewerkschaftsmitarbeiters am 13. Februar durch eine Gruppe einheimischer Jugendlicher gewann die Delegation zusätzlich tragische Aktualität. Kathi Hahn berichtet über die aktuelle Situation. Mehr Infos unter: www.civic-forum.org
2. Hunger und Politik (12:00)
Sylvie Brunel, Geologin in Montepellier hat 20 Jahre lang Erfahrung bei der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ und als Leiterin der „Action internationale contre la faim” gesammelt. Jetzt hat sie den Job geschmissen, denn ‚die Bemühungen der humanitären Organisationen werden pervertiert‘, wie sie sagt. Weil der politischen Willen zur Lösung der Probleme einfach fehlt. Kollege Alex Robin von Radio Zinzine in Südfrankreich sprach mit Sylvie Brunel über ihr letztes Buch „faim et politique”, Hunger und Politik
3. ZARA – RasssimusReport 2004 (10:10)
ZARA, der Verein für Zivilcourrage und Antirassismus Arbeit hat zusammen mit 8 anderen österreichischen Organisationen den RassimusReport für 2004 vorgelegt. Auch für Österreich gilt die Antidiskriminierungs-Richtlinie, auf die sich Menschen anderer Religionen, Hautfarbe und Herkunft berufen können, sofern sie sich am Arbeitsplatz im öffentlichen Leben benachteiligt fühlen. Allein Antirassismus lässt sich schwer von oben verordnen. Im Alltag ist er latent vorhanden, passiert als „vorauseilender Gehorsam” und wird noch viel zu oft ignoriert, sagt Hikmet Kayahan mit dem wir über den aktuellen Report sprachen. Mehr Infos unter: www.zara.or.at
4. Mediensituation in Weißrussland (9:57)
Weißrussland ist heute das einzige Land der großen Region der OSZE-Länder wo 2 Journalisten wegen Beleidigung der Staatsmacht langjährige Haftstrafen verbüßen. Mit einem Referendum das zeitgleich mit den Parlamentswahlen im Oktober 2004 angesetzt worden war setzte Präsident Lukaschenko durch, dass er gegen die Verfassung auch eine dritte Periode im Amt bleiben könne. Das Jahr vor der Wahl war gekennzeichnet von einem Rundumschlag gegen alle noch existierenden unabhängigen Zeitungen. Mehr als ¾ von ihnen wurden eingestellt. Im März erschien der jüngste OSCE Bericht über die Mediensituation in Weisrussland. Wir trafen zeitgleich Ales Ancipinka von der weißrussischen Journalistenvereinigung. Er zeichnete im Interview ein Bild der aktuellen politischen Situation und ihrer Auswirkung auf die Medien.
Der aktuelle OSCE Bericht ist zu finden unter: http://www.osce.org/fom/documents.html
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