Europa von unten – Dezember 2003
Schweiz:
„Ohne uns geht nichts“, heißt die Plattform in der Schweiz, die sich gegen die Verschärfung von Asylgesetz und Diskriminierung von MigrantInnen einsetzt. Eine landesweite Demonstration gemeinsam mit den Papierlosen / sans papiers wurde bereits Anfang September erfolgreich in Zürich organisiert. Jetzt wurde in Bern der „Preis für besonders fleißiges Arbeiten in der Schweiz” an vier MigrantInnen überreicht. Johnson Belangely, ursprünglich aus dem Kongo und jetzt Minibarbetreuer in den Schweizer Zügen, hält die Dankesrede. In Anlehnung an den schweizerischen Frauenstreik 1992 ist auch jetzt an eine eintägige Arbeitsniederlegung aller ausländischen Beschäftigten gedacht. Das „Manifest für eine gemeinsame Zukunft“ liegt ab sofort zur Unterstützung auf.
Mehr Infos: www.ohneuns.ch
Palästina/Europa:
In mehreren europäischen Ländern laufen Solidaritätsaktionen für palästinensische Bauern. Deren wichtigstes Produkt ist Olivenöl, das zu 2/3 für den Export bestimmt ist. Die Ernte der Früchte wird unter der israelischen Besatzung überlebensgefährlich und der Handel massiv behindert. Anjuschka Weil aus der Schweiz berichtet über ihre Zusammenarbeit mit „women for peace in palestine“ im Rahmen der Olivenöl – Kampagne.
Mehr Infos: www.olivenoel-palaestina.ch www.iwps.info
Rumänien:
Mitte Oktober gab es in Rumänien ein Referendum zur Änderung des Grundgesetzes. Dadurch soll der EU- Beitritt juristisch ermöglicht werden. Die Bevölkerung hat anscheinend andere Sorgen, denn die notwendigen 50%ige Beteiligungen wurden nur mit Nachdruck der Regierung erreicht – Methoden die üble Erinnerungen wachrufen. Ein Gespräch mit Laszlo Sebestyen am Rande des Rumänienseminars bei Radio Corax in Halle.
Ukraine:
Mediensituation in der Ukraine. Die „Reporter ohne Grenzen” reihen das Land in punkto Medienfreiheit unter den Schlusslichtern ein. Dennoch gibt es Versuche in Richtung Medienvielfalt. Das mehrsprachige Radio Svit in Uschgorod ist zumindest parteiunabhängig und versucht auf lokaler Ebene unabhängige Nachrichten zu senden. Es gibt auch den Minderheiten der Roma, Slowaken und Ungarn eine Stimme. Interview mit Fjodor Sandor, Mitbegründer von Radio Svit.
Mehr Infos: www.svit-fm.com.ua
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