16 Tage gegen Gewalt an Frauen – strukturelle Gewalt
Intro
Aus Anlaß der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen zum Thema strukturelle Gewalt. Oftmals äußert sich Strukturelle Gewalt in Strukturelle Diskriminierung, das heißt, in der strukturellen Benachteiligung und Herabwürdigung bestimmter Gesellschaftsgruppen.
Studiogästin: Maria Schwarz-Schlöglmann (Gewaltschutzzentrum OÖ)
Interviews mit Gergana Mineva und Florina Platzer (maiz – Beratung)
Strukturelle Gewalt
„Strukturelle Gewalt ist die vermeidbare Beeinträchtigung grundlegender menschlicher Bedürfnisse oder, allgemeiner ausgedrückt, des Lebens, die den realen Grad der Bedürfnisbefriedigung unter das herabsetzt, was potentiell möglich ist“.
Gewalt ist nach Johan Galtung (Friedensforschung) nicht nur die brachiale individuelle Gewalt, das Verletzen und Töten von Menschen, sondern Gewalt ist auch Strukturelle Gewalt. Wenn die Gesellschaftstruktur so beschaffen ist, dass sie dem technologischen Entwicklungsstand der Gesellschaft entsprechend nicht die Selbstverwirklichung ermöglicht, die sie ermöglichen könnte, dann liegt Strukturelle Gewalt vor. Bereits Bertolt Brecht formulierte dies in seinem Klassiker: Me-Ti. Buch der Wendungen:
„Es gibt viele Arten zu töten. Man kann einem ein Messer in den Bauch stechen, einem das Brot entziehen, einen von einer Krankheit nicht heilen, einen in eine schlechte Wohnung stecken, einen durch Arbeit zu Tode schinden, einen zum Suizid treiben, einen in den Krieg führen usw. Nur weniges davon ist in unserem Staat verboten.“
Oftmals äußert sich Strukturelle Gewalt in Strukturelle Diskriminierung, das heißt, in der strukturellen Benachteiligung und Herabwürdigung bestimmter Gesellschaftsgruppen.
[26.11.2012, http://sozialeswiki.de/wiki/index.php?title=Strukturelle_Gewalt]
Infos zu maiz&sexarbeit
Ein zentraler Arbeitsbereich von maiz ist die Zusammenarbeit mit Migrant_innen, die in der Sexarbeit tätig sind. maiz setzt sich für die Anerkennung von Sexarbeit als Erwerbsarbeit ein und kämpft somit gegen die Stigmatisierung, Diskriminierung und Kriminalisierung von Personen, die sexuelle Dienstleistungen anbieten.
Die Aktivitäten von maiz im Bereich der Sexarbeit werden dabei von den Bedürfnissen der Sexarbeiter_innen geleitet und sollen die Professionalisierung und Selbstermächtigung von Migrant_innen in der Sexarbeit unterstützen.
Neben einer umfassenden, anonymen und vertraulichen Beratung und der Weitergabe verschiedener Informationsmaterialien stellen die Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit einen unserer Arbeitsschwerpunkte dar. Ziele sind u.a. die Enttabuisierung von Sexarbeit und die (rechtliche) Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter_innen. Unsere Angebote, Projekte und Veranstaltungen erarbeiten wir gemeinsam mit den Sexarbeiter_innen, da wir deren Bedürfnisse ernstnehmen.
Artikel von Gergana Mineva zum Thema Sexarbeit und strukturelle Gewalt
maiz – autonomes Zentrum von und für Migrant_innen
Infos zum Gewaltschutzzentrum OÖ
Der Träger des Gewaltschutzzentrums Oberösterreich ist der „Verein für Gewaltprävention, Opferhilfe und Opferschutz“.
Das Gewaltschutzzentrum Oberösterreich betreibt eine Interventionsstelle. Interventionsstellen sind nach dem Gewaltschutzgesetz anerkannte Opferschutzeinrichtungen. In jedem Bundesland Österreichs wird zumindest eine Interventionsstelle bzw. ein Gewaltschutzzentrum betrieben. Die Polizei aus dem gesamten Bundesland ist verpflichtet, das Gewaltschutzzentrum/Interventionsstelle von der Verhängung eines Betretungsverbotes nach dem Gewaltschutzgesetz zu informieren. Das Gewaltschutzzentrum nimmt daraufhin unmittelbar mit den Opfern Kontakt auf. Es bietet ihnen kostenlos und vertraulich Beratung und Unterstützung an.
Die Interventionsstelle des Gewaltschutzzentrums Oberösterreich wurde 1998 eröffnet und ist für das gesamte Bundesland Oberösterreich zuständig.
Weiterre Links:
Deutsche Plattform zu Mediengewalt
Plattform gegen die Gewalt in der Familie
Netzwerk der österreichischen Frauen- und Mädchenberatungsstellen
Österreichische Armutskonferenz
Die Armutskonferenz – AG Frauen & Armut
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