another war is possible

18.06.2003

VolxTheaterKarawane
NoBorderLab: „Another War Is Possible!”
For the freedom of movement and planetarian citizenship!

Aktuelle Termininformation: no-racism.net/noborderlab

Ein Bus fährt herum in Europa. Der Bus der VolxTheaterKarawane. An Bord eine Gruppe von Theaternomaden und Medienguerilleros, samt Hard- und Software für ihren Kampf gegen Rassismus, Ausbeutung und globalen Kapitalismus: Ton- und Videoschnittplatz, Bibliothek, Videoarchiv, Tanzfläche und Cocktailbar. Die Reiseroute des schmucken Doppeldeckers bestimmen jene Schauplätze, an denen sich der Widerstand gegen die neoliberale Weltordnung verdichtet. Dort fällt die VolxTheaterKarawane mit gezielten Provokationen und Aufsehen erregenden Eingriffen auf und dokumentiert die Vorgänge und Hintergründe rund um Diskussionen, Demonstrationen und die Auseinandersetzungen mit der Polizei. Ehe das auffällige Gefährt durchs Festival der Regionen tuckert, hat es die VolxTheaterkarawane noch zum Austrian Social Forum nach Hallein, zum „nobordercamp“ in Rumänien chauffiert und Kontakt zum EU-Gipfel im griechischen Thessaloniki aufgenommen.

noborderlab ist ein Labor für Widerstandstechnologien, das seine Basisstation in den Bus verlegt hat. Wo die VolxTheaterKarawane Halt macht, öffnet sich das Gefährt allen InteressentInnen und lädt zur Benutzung seiner Infrastruktur ein. Im Rahmen des Festivals der Regionen informiert eine spezielle Ausstellung an Bord über Praxis und Theorie von VolxTheater sowie über den Kampf des internationalen noborder-Netzwerks für Bewegungsfreiheit und gegen Migrationsbestimmungen der reichen Staaten. Zudem findet sich dort Material zu den vorangegangenen Reisestationen sowie zum bevorstehenden Prozess gegen Mitglieder der VolxTheaterKarawane anlässlich der schweren Auseinandersetzungen beim G8-Gipfel in Genua. Der noborderlab-Bus ist außerdem Ausgangspunkt für (un)sichtbare theatrale Guerilla-Eingriffe im Einzugsgebiet des Festivals. Vor Ort und über Internet gibt es die Möglichkeit sich freiwillig bei einem Guerillatrupp zu melden, sich gegen den Feind – den globalisierten Kapitalismus und seine RepräsentantInnen – zu bewaffnen oder als Menschenrechtsbeobachter zu fungieren.

Die Wurzeln der VolxTheaterKarawane liegen im besetzten autonomen Zentrum „Ernst Kirchweger Haus“ in Wien. Dort gründeten HausbewohnerInnen und Menschen aus dem Szeneumfeld das VolxTheater Favoriten und erarbeiteten Brechts „Dreigroschenoper“. Ihr Selbstverständnis – „autonom, linksradikal“ – begleitete die Gruppe von Arbeiten als engagiertes LaInnentheater (Kleists „Penthesilea“, Dario Fos „Bezahlt wird nicht“) hin zu Inszenierungen und Aktionen im öffentlichen Raum („Flucht von Transdanubien: Durchschwimmung des Donaukanals“, Abschiebeaktionen, …). Diese Entwicklung „begünstigte“ der Antritt der FPÖVP-Regierungskoalition im Frühjahr 2000. Mitglieder des VolxTheaters beteiligten sich mit theatralen Aktionen und kommunikativen Guerillaaktionen an den Protesten gegen den Tabubruch einer rechtspopulistischen Regierungsbeteiligung.

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