Alte Neue Telfer_innen

Die Zuwanderung von Menschen aus anderen Ländern hat Tirol immer stark geprägt. Menschen verließen ihre alte Heimat und fanden hier eine neue, diese Erfahrungen hinterlassen starke Eindrücke. Die Koordinatorin... mehr anzeigen

Die Zuwanderung von Menschen aus anderen Ländern hat Tirol immer stark geprägt. Menschen verließen ihre alte Heimat und fanden hier eine neue, diese Erfahrungen hinterlassen starke Eindrücke. Die Koordinatorin der Fachstelle für Diversität und Integration der Marktgemeinde Telfs, Edith Hessenberger, rief Anfang des Jahres das Migrationsarchiv Telfs ins Leben, das sich den Lebenserinnerungen der ältesten „neuen“ Bürgerinnen und Bürger widmet.
Unter ihnen finden sich ehemalige, sogenannte „Gastarbeiter“ aus dem türkischen und jugoslawischen Raum ebenso, wie Menschen aus dem EU-Raum. Wie sie das Verlassen des alten Lebens und das Ankommen in der neuen Heimat in Erinnerung haben, welche Erfahrungen sie in den letzten Jahrzehnten in Telfs machten, wurde in ausführlichen Gesprächen aufgezeichnet. Von Ende September bis Ende Oktober wurde im Rahmen einer Ausstellung einigen von ihnen zuerst im Noaflhaus, später im Einkaufszentrum Inntalcenter exemplarisch Raum geboten.
Die Ausstellung unter dem Titel „alte neue Telferinnen“ begleitete ein umfangreiches Rahmenprogramm, das zum Teil in Kooperation mit der Initiative Minderheiten stattfand und für FREIRAD, dem freien Radio Innsbruck, aufgezeichnet wurde. In einer mehrteiligen Sendereihe wird wochentlich ab Donnerstag, den 20. November um 17 Uhr auf FREIRAD über die Veranstaltungen berichtet.

Teil 1
Sie hören eine Zusammenfassung des Eröffnungsabends der Ausstellung, die am 25. September stattgefunden hat. Es sprechen Anne Potocnik-Paulitsch, Leiterin des Heimat- und Fasnachtmuseums Noaflhaus, Güven Tekcan, Telfer Gemeindevorstand, und Edith Hessenberger, Initiatorin des Migrationsarchivs Telfs und Koordinatorin der Fachstelle für Diversität und Integration Telfs.
Musikalische Umrahmung des Abends und der Sendung: Hozan Temburwan.

Teil 2
Birgit Huber sprach am zweiten Veranstaltungsabend in einem Vortrag über gemeinsames Feiern. Dabei zeigte sie an Beispielen, wie Menschen mit migrantischem und nicht-migrantischem Hintergrund Feiern gestalten, in die die jeweiligen eigenen Traditionen eingebracht werden. Sie hören einen Zusammenschnitt des Abends.

Teil 3
Bei der dritten Veranstaltung lud man zum Erzählcafé. Unter dem Titel „40 Jahre bin ich jetzt in Telfs, das ist meine Heimat“ erzählten ArbeitsmigrantInnen der ersten Stunde von ihren Erinnerungen an das Ankommen in Telfs und ihren Erfahrungen, die sie gemacht haben.

Teil 4
Am 15. Oktober zeigte man, nach einer Werkseinführung von Autor und Regisseur Felix Mitterer persönlich, die Filmaufnahme des 1991 am Gipfel der Hohen Munde aufgeführten Theaterstückes „Munde“. In dem Stück wird v.a. die Ausgrenzung eines Arbeitsmigranten thematisiert und dessen Empowerment. Im Anschluss an das Stück sprachen Felix Mitterer, Ibrahim Kalin, der damals als Schauspieler mitwirkte, und Sepp Geiger, der das Theaterequipement betreute.
Die Sendung einleiten wird eine Einführung in das Theaterstück.

Teil 5
Die letzte Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit der Initiative Minderheiten Tirol statt, die in der letzten Oktoberwoche mit dem Regisseur Kenan Kılıç und seinem Film „Gurbet – in der Fremde“ in mehrere Tiroler Gemeinden reiste. Der Film porträtiert 10 Menschen, die als ArbeitsmigrantInnen der ersten Stunde nach Österreich kamen. <br>
Sie hören einen Zusammenschnitt aus den einzelnen Veranstaltungen, sowie ein Gespräch mit dem Regisseur Kenan Kılıç.

Teil 6
Im Zusammenhang mit der Veranstaltungswoche der Initiative Minderheiten mit dem Film „Gurbet – in der Fremde“ entstand auch eine Zusammenarbeit mit der Produktionsschule LEA in Wörgl. LEA hilft Jugendlichen, die auf dem Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Für das Projekt „Alles Paletti? setzten sich einige Jugendliche mit „Heimat“, „Biographie“, „Identität“ und „Fremdsein“ auseinander, sammelten Material und machten Interviews mit MigrantInnen aus der Region. Endprodukt dieser Beschäftigung war eine Installation aus Paletten, bestehend aus drei Bereichen: eine „Erfahrungspalette“, eine Hör- und eine Informationspalette.
Zum Abschluss der Zusammenarbeit und auch der Sendereihe kommen die Jugendlichen noch einmal zu Wort und berichten über ihre Erfahrungen.

Die Sendereihe gestaltete Michael Haupt für die Initiative Minderheiten Tirol.

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