Zwei Kämpferinnen für soziale Gerechtigkeit: Marie Jahoda und Käthe Leichter
Wie arbeiten und leben Wiener Haushaltsgehilfinnen und Industriearbeiterinnen? Welche Auswirkungen hat (Massen)Arbeitslosigkeit auf Menschen? Käthe Leichter und Marie Jahoda sind Pionierinnen der sozialwissenschaftlichen Forschung in Österreich. Marie Jahoda erlangte mit der Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“ weltweit Bekanntheit. Käthe Leichter rezensierte erstmals diese Studie und machte sich als Leiterin des 1925 gegründeten AK-Frauenreferats einen Namen. Sie untersuchte die Lebens- und Arbeitswelt von Arbeiterinnen. Beide Frauen stammten aus ähnlichen Verhältnissen, waren Sozialdemokratinnen und kämpften in der Zeit des Austrofaschismus im Untergrund. Doch es gibt auch Unterschiede. Jahoda konnte 1938 ins Ausland emigrieren und weitere Forschungserfolge feiern. Leichter wurde 1942 von den Nationalsozialisten ermordet.
Den beiden Kämpferinnen widmet sich das Theaterstück „Arbeit, Lebensnah“. Darin werden Lebenserinnerungen und wichtige Erkenntnisse ihrer Arbeiten verwoben erzählt. Im Hocknkabinett zu Gast ist Anita Zieher. Sie ist Mitbegründerin des Vereins portraittheater, der außergewöhnliche Frauen auf die Bühne bringt. Anita Zieher ist Schauspielerin und verkörpert im Stück Käthe Leichter. Im Interview erzählt sie, wie sie sich auf die Rolle vorbereitet hat, was Käthe Leichter und Marie Jahoda heute noch zentral macht und was Käthe Leichters Sohn zur Premiere in Wien gesagt hat.