Zur Lage der Arbeiter*innen in der Elektronikindustrie
“Elektronik fair produziert?” ist nicht nur Titelgeber unserer Sendereihe zu den Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie für den Verein Südwind, sondern auch Titelgeberin eines Factsheets, welches heuer veröffentlicht wurde. Dieses stützt sich auf Daten aus Interviews mit diversen Personen, die wir in dieser Sendung auch schon zu hören bekamen, und vor allem auch auf einen Report von Peter Pawlicki von Electronics Watch unter dem Titel Bericht zu den Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie, veröffentlicht im Jänner 2023.
Aus unserem Alltag sind elektronische Geräte kaum wegzudenken. Morgens starten wir mit dem Läuten eines digitalen Weckers, lesen am Tablet die Morgenzeitung, erledigen mit einem Notebook unsere Büroarbeit, schreiben in der Mittagspause am Handy Nachrichten an Freunde und schauen abends einen Film am neuesten Flachbildfernseher. Doch ist die Welt hinter den Produkten nicht so unproblematisch, wie sie scheint. Durch die fortwährende Reduktion von Produktionskosten entstehen komplexe und intransparente Lieferketten. Das führt zu teils unmenschlichen Bedingungen für die Arbeiter:innen in der Elektronikindustrie. Die Fertigung von Elektrogeräten findet hauptsächlich in asiatischen Ländern statt. Die Arbeiter:innen sind durch zahlreiche giftige Inhaltsstoffe gefährdet, leiden unter menschenrechtswidrigen Arbeitsbedingungen und werden zu gering entlohnt, wodurch sie oft zu vielen Überstunden gezwungen sind, um mit dem Gehalt ein menschenwürdiges Leben führen zu können. Viele der elektronischen Geräte landen nach der Nutzung als toxischer Elektroschrott wieder in den Ländern des Globalen Südens, etwa in Ghana, China oder Indien. Dort werden sie unter gesundheitsschädlichen und gefährlichen Arbeitsbedingungen auseinandergenommen. Auch hier erwirtschaften die Arbeiter:innen wenig und sind in ihrer Existenz bedroht.
Welche Art von menschenrechtswidrigen Arbeitsverhältnissen stellen eine besondere Problemlage dar und welche Möglichkeiten haben wir im Kampf für menschenwürdige Arbeit in der Elektronikindustrie? Das wollten wir von Peter Pawlicki selbst, dem Autor des Reports, wissen.
Durch die Sendung führt Sarah Mo Praschak.
Interviews: Sarah Praschak mit Peter Pawlicki, Electronics Watch
Wordrap: René Schuster, Andreas Müller (beide Studienleitung Südwind)
Sendungsgestaltung: Sarah Praschak
Fotocredits: Südwind
Südwind-Studie zu Arbeitsbedingungen in der Elektronikproduktion
Südwind-Studie Zusammenfassung
Eine Sendung von Südwind, RepaNet – Re-Use- und Reparaturnetzwerk Österreich und weltumspannend arbeiten – Der entwicklungspolitische Verein im ÖGB. Gefördert aus Mitteln des Digitalisierungsfonds Arbeit 4.0 der AK Wien.
Ähnliche Beiträge
- COPINH – Ein antikapitalistisches, antirassistisches und antipatriarchales... aus der Sendereihe „Globale Dialoge – Women on Air“ 18.06.2015 | Orange 94.0
- Das Ende ist nah aus der Sendereihe „artarium“ 01.12.2014 | Radiofabrik
- habiTAT aus der Sendereihe „FROzine“ 06.06.2014 | Radio FRO 105,0
- Sprache(n) stehlen aus der Sendereihe „artarium“ 30.03.2014 | Radiofabrik
- Möglichkeiten solidarischen Wirtschaftens in Österreich aus der Sendereihe „Im Ohrensessel – bedingungslos gefragt“ 29.01.2014 | radio AGORA 105 I 5
- Capitalism sucks! aus der Sendereihe „Bewegungsmelder Kultur“ 26.06.2013 | Orange 94.0
- TELEX 34: WasMachtSinn aus der Sendereihe „TELEX — servusFM“ 27.11.2012 | Radio FRO 105,0
- Halloween-Parade gegen den Horror des Kapitalismus aus der Sendereihe „ZIP-FM-Lokalausgabe Wien – Einzelbeiträge“ 04.11.2012 | Orange 94.0
- ZIP-FM-Lokalausgabe Wien – 5. November 2012: (1) Solidarität mit dem Refugee-Camp... aus der Sendereihe „ZIP-FM-Lokalausgabe Wien – Gesamtsendung“ 04.11.2012 | Orange 94.0
- M31: Europäischer Aktionstag gegen Kapitalismus – Gespräch mit drei Leuten,... aus der Sendereihe „ZIP-FM-Lokalausgabe Wien – Einzelbeiträge“ 26.03.2012 | Orange 94.0