WiderstandsChronologie @ Widerhall 6.1.2024
Da die letzte Ausgabe der WiderstandsChronologie schon etwas länger zurückliegt, sie wurde am 1. Juli ausgestrahlt, und sich seitdem doch einiges getan hat, füllt diese aktuelle Ausgabe der WiderstandsChronologie ausnahmsweise die ganze Sendung Radio Widerhall.
Es folgt nun also ein Rückblick auf das letzte halbe Jahr.
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4. Juli 2023: Pflichtschullehrer*innen fordern Streik
Während am 4. Juli 2023 in der Zentrale der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst im 1. Bezirk die Bundesleitung der Pflichtschullehrer*innen tagte, forderten davor 50–60 Personen, einen Streik zu beschließen, wenn sich Arbeitsbedingungen der Pflichtschullehrer*innen sowie schulische Rahmenbedingungen nicht verbessern.
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15. Juli 2023: Gedenken an Seibane Wague
Rund 90–120 Personen nahmen am 15. Juli im Wiener Stadtpark an einer Gedenkkundgebung für Seibane Wague teil, der vor 20 Jahren, am 15. Juli 2003, bei einem Polizei- und Rettungseinsatz im Stadtpark getötet worden ist.
Einige Reden auf der Gedenkkundgebung zum Nachhören: ►https://cba.media/627662
(Da ich zu Beginn zu schlampig – also offenbar gar nicht – auf die Aufnahmetaste gedrückt habe, fehlen hier leider die einleitenden Worte und eine Grußbotschaft von Seibanes Bruder.)
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26. Juli 2023: Keine Bühne für mutmaßliche Täter!
Am 26. Juli demonstrierten rund 1200–1800 Personen vor dem Rammstein-Konzert in Wien im Ernst-Happel-Stadion gegen sexualisierte Gewalt.
Die Reden auf der Kundgebung zum Nachhören: ► https://cba.media/628493
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28. Juli 2023: „Fight Fortress Europe and its Nazis!“
Rund 500–600 Personen beteiligten sich am 28. Juli in Wien an der antifaschistischen Vorabenddemo vor einem für Samstag angekündigten identitär-rechtsextremen Aufmarsch.
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29. Juli 2023: Hunderte blockieren mehrmals rechtsextreme Demo für „Remigration“
Am 29. Juli beteiligten sich rund 550 Personen an einer rechtsextremen Demonstration für „Remigration“. Mit dabei waren unter anderem Identitäre, Fairdenken-Leute sowie FPÖler*innen.
Hunderte Menschen protestierten dagegen und blockierten an mehreren Stellen für längere Zeit den Aufmarsch.
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2. August 2023: Porajmos-Gedenken
Rund 170–200 Personen gedachten am 2. August 2023 am Ceija-Stojka-Platz in Wien 7 der 500.000 von Nazis ermordeten Rom*nja und Sinti*zze. Am erstmals auch von der Republik Österreich anerkannten internationalen Gedenktag für die Opfer des Porajmos.
Die Reden zum Nachhören (aus urheberrechtlichen Gründen ohne Musik): ► https://cba.media/629471
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6. August 2023: Hiroshima-Gedenken
Der wie immer für den 6. August angekündigte jährliche Wiener Laternenmarsch vom Stephansplatz zum Teich am Karlsplatz in Erinnerung an den Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 – für eine Welt ohne Atomwaffen, AKW und Krieg – wurde wegen zu starken Windes abgesagt. An der Kundgebung davor nahmen jedenfalls mehr als 100 Personen teil.
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24. August 2023: Gegen Gewalt an obdachlosen Menschen
Rund 400 Personen demonstrierten am 24. August beim Bundesländerplatz gegen Gewalt an obdachlosen Menschen und für sicheren Wohnraum für alle. Gefordert wurde auch die sofortige und ganzjährige Öffnung von Notquartieren.
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24. August 2023: Gegen Abschiebungen
150–200 Personen demonstrierten am 24. August vor dem Innenministerium am Minoritenplatz in Wien gegen die Abschiebung des Augustin-Verkäufers Abuchi.
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8. September 2023: Abschied von Manfred Rakousky
110–130 Freund*innen, Genoss*innen und Angehörige nahmen am 8. September am Baumgartner Friedhof Abschied von Manfred Rakousky. Manfred Rakousky, vielen seit den 80er-Jahren als umtriebiger Aktivist im TU-Club, im HTU-Medienzentrum, als Radiopirat und später auch als Bezirkspolitiker und vieles mehr bekannt, ist am 11. August 2023 an Krebs gestorben. Er hat so viel auf die Beine gestellt, was die linke Szene und die alternativen Medien in Wien unheimlich viel weitergebracht hat. Bis zum 11. August 2023.
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9. September 2023: TechnoMeToo
Mit einer Tanzdemo im Sigmund-Freud-Park am 9. September sollte „ein Zeichen gegen sexuelle Übergriffe und Gewalt in der Clubszene“ gesetzt werden. Gefordert wurden verpflichtende Awareness-Teams in Clubs, eine offizielle Anlaufstelle für Opfer sowie die Verankerung eines Awareness-Konzepts im Veranstaltungsgesetz.
Rund 200–250 Personen waren am Nachmittag dort.
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15. September 2023: Klimastreikdemo
Rund 7500–8500 Personen beteiligten sich am 15. September an der Demonstration zum weltweiten #Klimastreik in Wien.
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16. September 2023: Demonstrationen ein Jahr nach der Ermordung von Jina Mahsa Amini im Iran
Hunderte Menschen demonstrierten am 16. September in Wien anlässlich des Jahrestags der Ermordung von Jina Mahsa Amini für Freiheit im #Iran, wie z.B. rund 500 am Heldenplatz, rund 300 am Platz der Menschenrechte. Davor soll es auch eine Demo zur iranischen Botschaft gegeben haben.
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20. September 2023: Preise runter – Löhne rauf
Grob errechnete rund 2000–4000 Menschen bildeten am 20. September eine vom ÖGB organisierte rund 3–4 km lange, weitgehend geschlossene Menschenkette gegen Teuerungen und für inflationssenkende Maßnahmen in Bannmeilen-Abstand um das Parlament.
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20. September 2023: Gegen Abschiebungen in die Türkei
Rund 130 Personen demonstrierten am 20. September vom Platz der Menschenrechte zum Parlament gegen die Abschiebung von Kurd*innen und Oppositionellen in die Türkei.
Es wurde betont, die Türkei sei kein sicheres Herkunftsland und Politisches Asyl sei ein Menschenrecht.
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25. September 2023: Kundgebung zum Start der Lohn- und Gehaltsverhandlungen im Sozialbereich
Anlässlich der kurz darauf starteten Lohn- und Gehaltsverhandlungen im Sozialbereich und in der privaten Pflege rief für den 25. September „Wir sind sozial, aber nicht blöd“ zu einer Kundgebung auf für eine Anhebung aller Grundgehälter um 750 Euro, eine Erhöhung der Zulagen und Zuschläge um 15% und eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn-und Personalausgleich.
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28. September 2023: Safe Abortion Day
Rund 750–900 Personen demonstrierten am 28. September in #Wien auf dem Maria-Theresien-Platz anlässlich des SafeAbortionDay für
vollständige Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs Abbrüche in allen öffentlichen Krankenhäusern mit gynäkologischer Abteilung Kostenübernahme durch öffentliche Hand Ende der Stigmatisierung►Aufzeichnung der gesamten Kundgebung
Weitere Informationen: https://www.safeabortionday.at/
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7. Oktober 2023: Solidarität mit den Menschen in Rojava
Rund 150 Personen demonstrierten am 7. Oktober in Wien gegen die massiven Angriffe der türkischen Armee auf Rojava. (Parlament – Ballhausplatz – Stephansplatz)
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7. Oktober 2023: Gegen Verjährung des Massakers von Sivas
Rund 350 Menschen erinnerten am 7. Oktober mit einer Demo an das Massaker von Sivas in der Türkei vom 2. Juli 1993, bei dem 33 Teilnehmer*innen eines alevitischen Kulturfestivals von einem religiös/nationalistischen Mob getötet worden waren. Die Demonstrant*innen protestierten gegen die aktuelle Einstufung des Massenmords als „verjährt“: „Wir können und werden nicht dulden, dass der türkische Staat, der einst passiv dem Brand in Sivas zusah, nun die Täter schützt.“
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Nach dem Pogrom vom 7. Oktober, den islamistischen Angriffen auf die Menschen in Israel mit Massenmorden, Vergewaltigungen und Verschleppungen sowie nach dem Start der Reaktion Israels mit Luftangriffen und Bodenoffensiven in Gaza fanden und finden bis heute auch in Wien mehrere antiimperialistische Demonstrant*innen statt, auf denen zuerst hunderte, bald schon tausende Menschen nicht nur Solidarität mit den Menschen in Gaza ausdrückte, sondern das Pogrom vom 7. Oktober bejubelten und das Existenzrecht Israels verneinten. Neben Aufsehen erregenden antisemitischen Ausbrüchen auf den Straßen Wiens gab es aber auch Solidaritätsbekundungen mit den Menschen in Israel.
11. Oktober 2023: Solidarität mit den Menschen in Israel
1000–2000 Menschen beteiligten sich am 11. Oktober am Ballhausplatz an einer Kundgebung im Gedenken an die Opfer der islamistischen Angriffe auf Israel, für die Freilassung der Entführten, für Solidarität mit Israel und gegen jeden Antisemitismus.
► Aufzeichnung der gesamten Kundgebung
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15. Oktober 2023: Nazis raus aus dem Zweiten!
Als am 15. Oktober 320–340 Personen im 2. Wiener Gemeindebezirk gegen ein dortiges rechtes Netzwerk im Bezirk ansässiger Neonazis protestierten, wandten sich die Redner*innen auch dezidiert gegen jeden Antisemitismus, auch wenn dieser von vermeintlich Linken als Palästinasolidarität getarnt wird.
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21. Oktober 2023: Freiheit ist keine Metapher! Free Gaza from Hamas!
210–230 Menschen demonstrierten am 21. Oktober gegen jeden Antisemitismus, Rassismus und Islamismus und für die Befreiung Gazas von der Hamas.
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2. November 2023: Lichtermeer „Bring Them Home“
Tausende, wahrscheinlich mehr als 10.000 Menschen beteiligten sich am 2. November 2023 am Wiener Heldenplatz an einem Lichtermeer für die Freilassung bzw. Befreiung der von der islamistischen Hamas entführten Geiseln sowie gegen jeden Antisemitismus.
► Aufzeichnung der gesamten Kundgebung
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7. November 2023: Gedenken an die vor einem Monat von der islamistischen Hamas in Israel ermordeten Menschen
Rund 130–150 Personen beteiligten sich am 7. November 2023 am Platz der Menschenrechte an einem Gedenken an die von der islamistischen Hamas in Israel ermordeten Menschen und entzündeten 1423 Kerzen.
► Die Gedenkversammlung zum Nachhören
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Lange Zeit täglich fanden am Ballhausplatz Mahnwachen gegen Antisemitismus statt. Damit sollte unter anderem verhindert werden, dass, wie öfters geschehen, antozionistische bzw. antisemitische Kundgebungen, Zwischenkundgebungen oder Abschlusskundgebungen just am antifaschistischen Deserteursdenkmal abgehalten werden.
22. Oktober 2023: Mahnwache für die zivilen Opfer in Israel und Palästina
Seit dem 22. Oktober finden am Platz der Menschenrechte immer wieder Mahnwachen für alle zivilen Opfer in Israel und Palästina statt, organisiert von dem Künstler*innenkollektiv One State Embassy, an denen jeweils hunderte bis über tausend Menschen teilnahmen.
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14. Oktober 2023: Für und gegen Recht auf Abtreibung,
Am 14. Oktober demonstrierten Pro-Choice-Aktivist*innen gegen den jährlichen „Marsch fürs Leben“ christlicher Fundamentalist*innen.
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26. Oktober 2023: Nie wieder Gleichschritt – Deserteursgedenken im Wiener Donaupark
Rund 60 Personen gedachten auch heuer am 26. Oktober an jenem Ort im heutigen Donaupark, wo sich die Hinrichtungsstätte des Militärschießplatzes Wien-Kagran befunden hatte, der Wehrmachtsdeserteure und aller Opfer der NS-Militärjustiz.
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30. Oktober 2023: Kundgebung gegen Abschiebung des 16-jährigen Jaba und seiner Familie
80–100 Mitschüler*innen und weitere solidarische Menschen demonstrierten vor dem Innenministerium am Minoritenplatz in Wien 1 gegen die Abschiebung eines 16-jährigen gerade von Leukämie geheilten Wiener Schülers und seiner Familie nach Georgien.
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9. November 2023: Gedenken an Novemberpogrome
Bei zahlreichen Versammlungen wie etwa am Platz der Opfer der Deportation oder an Orten, an denen bis zum 9. November 1938 Synagogen standen, wurde auch heuer wieder der Opfer der Novemberpogrome 1938 gedacht.
Die vermutlich größte Gedenkversammlung war mit 1600–1700 Teilnehmer*innen der „Light of Hope“-Gedenkmarsch der Jugendkommission der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Die ursprünglich geplante Route vom Heldenplatz zum Judenplatz musste aus Sicherheitsgründen auf Heldenplatz–Ballhausplatz verkürzt werden.
►Die Abschlusskundgebung zum Nachhören
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12. November 2023: Antifaschistischer Rundgang durch Wien-Hietzing zum Gedenken an das Novemberpogrom 1938
270–300 Personen beteiligten sich am 23. November 2023 am antifaschistischen Rundgang im Gedenken an das Novemberpogrom 1938, der heuer durch Wien-Hietzing führte.
►Ungekürzte Aufnahmen von allen Stationen des Rundgangs
Mehr Informationen, und bald auch wieder eine umfangreiche Broschüre, gibt es auf ► https://gedenkrundgang.org
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14. November 2023: Handelsangestelltendemo
Rund 450 Personen demonstrieren allein in Wien am 14. November mit der GPA vor der dritten Handels-KV-Verhandlungsrunde für 11 % Gehaltssteigerung und Arbeitszeitverkürzung im Handel.
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17. November 2023: Antifaschistische Proteste gegen rechtsextreme Kundgebung identitärer „Aktion 451“
400–500 Personen demonstrierten am 17. November 2023 bei der Uni Wien gegen eine unter massivem Polizeischutz auf der Uni-Rampe stattgefundene rechtsextreme Kundgebung von rund 150 als „Aktion 451“ auftretenden Identitären mit ihrem Vordenker Götz Kubitschek aus Deutschland. Eine ursprünglich vom RFS angemeldete Veranstaltung mit Kubitschek in einem Hörsaal war von der Uni-Verwaltung untersagt worden. Nach der Kundgebung wurden die Rechtsextremen, die mit ihrer Kundgebung nach eigenen Aussagen „zum Sprung auf diese Universität“ ansetzen wollten, mit einem von der Polizei zu Fuß eskortierten – Straßenbahn-Sonderzug zu einer Diskussion mit Kubitschek – laut Bernhard Weidinger über Bluesky im Schulvereinshaus der Österreichischen Landsmannschaft ÖLM – im 8. Bezirk eskortiert. Andere Fahrgäste mussten aus dem zuvor planmäßig unterwegs gewesenen Zug aussteigen, um den Rechtsextremen Platz zu machen.
Der Name „Aktion 451“ nimmt Bezug auf den eigentlich antit-totalitären dystopischen Roman „Fahrenheit 451“ von Ray Bradbury. „Fahrenheit 451“ sei – erklärte auch Kubitschek – „vor 50, 60, 70 Jahren keine konservative oder rechte Chiffre“ gewesen, aber: „Wir haben sie dazu gemacht, und wir spielen seit zwei Jahrzehnten mit diesem Begriff 451“, was eine „Form der Selbstermächtigung, auch der Vereinnahmung von Literatur und von Bildern“ sei, von der es für Kubitschek noch viel mehr geben müsse. „Wir müssen einen Roman nach dem anderen […] für uns vereinnahmen, aus rechter Sicht lesen und daraus das machen, was man eine Rückeroberung oder Reconquista an der Universität nennen sollte.“
Als Symbol wählte die „Aktion 451“ ein Bild von Oskar Werner als Feuerwehrmann in der Verfilmung des Romans. Das besonders Perfide daran: Der Schauspieler Oskar Werner war Antifaschist, Wehrmachts-Deserteur, kämpfte mit seiner Kunst und darüber hinaus gehenden Aktivitäten bis zum Tod gegen Nationalismus und Antisemitismus sowie gegen die Verdrängung der NS-Verbrechen. Er organisierte eine Gedenkveranstaltung in Mauthausen und vieles mehr. Und muss nun als Symbol einer rechtsextremen Gruppe dienen.
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21. November 2023: Trans Day of Remembrance
300-350 Leute nahmen laut Angaben von Djanaleah auf X (Twitter) am 20. November 2023 an der jährlichen Kundgebung zum „Trans Day of Remembrance“ teil.
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23. November 2023: Demo der Solidarität mit den Bewohner*innen des Hauses Gaudenzdorfer Gürtel 41
Am 23. November zog eine Demonstration vom Gaudenzdorfer Gürtel zum Bezirksamt Meidling, da die Bewohner*innen des Hauses Gaudenzdorfer Gürtel 41 laut „en commun – Zwangsräumungen verhindern Wien“ seit damals genau einem Jahr ohne Strom leben müssen. Von der Bezirksvorstehung Meidlung wurde gefordert, dass sofort wieder der Strom eingeschaltet und für das Haus eine Zwangsverwaltung erwirkt wird.
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24./25. November 2023: Kundgebungen zum Tag gegen Gewalt gegen Frau*en
Am 24. November 2023 wurde im Beisein feministischer Aktivist*innen der Platz gegenüber jener Trafik in der Nussdorfer Straße, in der 2021 eine Frau von ihrem Ex-Partner grausam ermordet worden war, offiziell in „Ni-Una-Menos-Platz“ umbenannt. Die Platzbenennung erfolgte in Anlehnung an die lateinamerikanische feministische Bewegung gegen Femizide/Feminzide, erklärte Bezirksvorsteherin Saya Ahmad .
Am 25. November fand eine Demonstration gegen Gewalt gegen Frauen vom Ni-Una-Menos-Platz zum FZ statt.
Am 7. Dezember wurde die zum feministischen Kunstraum „Frau* schafft Raum“ umgewandelte Trafik eröffnet.
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29. November 2023: Inklusionsmarsch
270–290 Personen beteiligten sich am 29. November 2023 in Wien am Inklusionsmarsch für die Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen von der ÖVP-Zentrale in der Lichtenfelsgasse zum Grünen Parlamentsklub in der Löwelstraße.
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1. Dezember 2023: Demo gegen 100-Jahr-Feier der Interpol
Eine Demonstration mit laut Angaben der Autonomen Antifa (w) „einigen hundert Antifaschist:innen“ bildete am 1. Dezember 2023 in Wien-Favoriten den Auftakt zur Konferenz „Abolish the Police! Gegen die 100-Jahres-Feier der Interpol in Wien!“
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4. Dezember 2023: Protestmarsch der Spitalsärzt*innen und -Beschäftigten
500–550 Personen folgten am 4. Dezember 2023 einem Aufruf der „Ärztekammer für Wien“ zu einem „Protestmarsch der Spitalsärzt*innen und -Beschäftigten“. Für „30 % mehr Personal, 30 % mehr Zeit für Patient*innen, 30 % mehr Gehalt und 30 % weniger Bürokratie für alle im Spital“.
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8. und 16. Dezember 2023: Klimarat statt Kriminalisierung
Mit mehreren Demonstration, zu denen die „letzte Generation“ aufgerufen hatte, wurde gefordert, statt friedlich protestierende Menschen zu kriminalisieren, lieber konkrete Schritte gegen die Klimakrise zu setzen.
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8. Dezember 2023: Streiks und Proteste von Handelsangestellten
Nachdem die Arbeitgeber*innen weiter einen fairen Gehaltsabschluss im Handel verweigerten, fanden am 8. Dezember auch in Wien Solidaritätskundgebungen mit Handelsangestellten statt.
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9. Dezember 2023: Global Action Day von Klimaaktivist*innen
Anlässlich eines Global Action Day weltweiter Klimabewegungen am 9. Dezember protestierte Fridays for Future Vienna vor dem Haus der EU. Es wurde gefordert, dass die EU sowohl auf globaler Ebene als auch innerhalb der eigenen Grenzen für ein „Full-Fossil-Fuel-Phase-Out“sorgen müsse. Europäische Industrieunternehmen, Banken und Versicherungen dürfen nicht länger fossile Projekte finanzieren, so wie es das niederösterreichische Unternehmen Isoplus mit der längsten beheizten Ölpipeline EACOP tue, erklärte Fridays for Future Vienna.
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10. Dezember 2023: Kundgebung gegen Abschiebungen am Tag der Menschenrechte
80–100 Personen demonstrierten anlässlich des Tags der Menschenrechte am 10. Dezember 2023 am Christian-Broda-Platz in Wien gegen Abschiebungen, insbesondere gegen die für den 12. Dezember geplanten Abschiebungen in den Irak, sowie gegen die geplante Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems GEAS.
► Teile der Kundgebung gegen Abschiebungen zum Nachhören
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11. Dezember 2023: Kundgebung für Schutz von Kindern und Jugendlichen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale
Rund 30–35 Personen demonstrierten am 11. Dezember 2023 vor dem Parlament für ein Gesetz zum Schutz von Kindern und Jugendlichen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale.
► Die Kundgebung zum Nachhören
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25. Dezember 2023: Gegen türkische Angriffe auf Rojava
Am 25. Dezember wurde vor dem Parlament gegen die jüngste Angriffswelle des türkischen Staats auf Rojava protestiert.
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31. Dezember 2023: Häfendemo
Für den Nachmittag des 31. Dezembers wurde zu einer fast schon traditionellen Häfendemo vor der Justizanstalt Simmering aufgerufen – gegen Haft Haft als Bestrafung für jene, die dem kapitalistischen Herrschaftssystem im Wege stehen. Laut der Gruppe für organisierten Antifaschismus nahmen rund 70 Personen daran teil.
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1. Jänner 2024: Neujahrsradeln
Am 1. Jänner begrüßten rund 140 Radler*innen begrüßten das Jahr 2024 mit dem traditionellen Neujahrsradeln, das diesmal in den 21. Bezirk führte.
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Außerdem gab es im letzten halben Jahr …
… zahlreiche weitere …
Kundgebungen und Aktionen für Klimagerechtigkeit, unter anderem, aber nicht nur, von der Letzten Generation, Fahrraddemos für eine klimagerechte Verkehrswende Kundgebungen gege Femizide/Feminzide bzw. gegen patriarchale Gewalt Kundgebungen für Freiheit für Julian Assange Proteste gegen die Regierung jeden Donnerstag um 18 Uhr am Platz der Menschenrechte, immer wieder Mahnwachen und Kundgebungen der „Omas gegen rechts“ und vieles mehr, von dem ich nichts mitbekommen habe oder für das selbst in dieser verlängerten Ausgabe der WiderstandsChronologie kein Platz mehr war.***
Das war die WiderstandsChronologie über die Monate Juli bis Dezember 2023 bzw. bis jetzt. Und weil das jetzt ein bisserl viel Zeit beansprucht hat, war das auch schon die ganze Sendung Radio Widerhall für heute. Die WiderstandsChronologie gibt es zum Nachlesen und Nachhören im Internet auf nochrichten.net – nochrichten mit O, wie mans spricht – also nochrichten.net oder auch unter der Adresse widerstandschronologie.wien. Und möglicherweise auch schon bald wieder als Beilage zu Radio Widerhall hier auf Orange 94.0.
Aktuelle Kurz-Nochrichten gibt es auf ► Bluesky und ► Mastodon,
Auf Wiederhören und Wiederlesen und Widerhallen.