WiderstandsChronologie 5. bis 19. Dezember 2020

19.12.2020

10. und 15. Dezember 2020: Proteste gegen Sammelabschiebung nach Afghanistan

Am 10. Dezember demonstrierten rund 180 Personen gegen eine Sammelabschiebung per Charterflug nach Afghanistan am 15. Dezember. Sie zogen von der afghanischen Botschaft in die Herrengasse in Sichtweite des Innenministeriums.

[Redenausschnitte]

Weitere Proteste gab es am Tag der Sammelabschiebung am 15. Dezember direkt vor dem Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände. Mehrere Personen wurden vorübergehend festgenommen. Danach wurde als spontane Demonstration zum Innenministerium gezogen. 10 Personen aus Österreich und 1 Person aus Bulgarien wurden dennoch an diesem Tag nach Afghanistan abgeschoben. Für die kommenden Tage sind weitere Sammelabschiebungen nach Russland und nach Nigeria geplant.

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11. Dezember 2020: Faule Eier für Bundeskanzler Kurz

Nachdem Bundeskanzler Kurz in einen Radiointerview Anfang November Künstler_innen und Kulturarbeiter_innen, die die Schließung von Kulturstätten kritisiert hatten, als Kulturverliebte bezeichnet hatte, wollten am 11. Dezember Schauspieler*innen wie Hubsi Kramar, Erwin Leder und Carmen Wagner stinkende faule Eier und einen Brief für Bundeskanzler Kurz beim Bundeskanzleramt abgeben. Der Portier erklärte, er dürfe nichts entgegennehmen. Die Eier wurden daraufhin vor dem Bundeskanzleramt hinterlassen.
[Interviews]

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11. Dezember 2020: Fridays for Future kritisieren 55-Prozent-Treibhausgasaustoßreduktionsbeschluss

Aktivist*innen von Fridays for Future protestieren wieder regelmäßig für Maßnahmen gegen den Klimawandel. Am 11. Dezember forderten sie mit einem am Platz der Menschenrechte aus Kerzen gebildeten Schriftzug die Einhaltung des vor fünf Jahren beschlossenen Pariser Klimaabkommens ein, demzufolge die Erderwärmung auf 1,5 Grad reduziert werden soll. Die am 11. Dezember 2020 vom Europäischen Rat, also den Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsländer, beschlossene Reduktion des Treibhausgasausstoßes um netto 55 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 1990 reiche dazu nicht aus, so Fridays for Future.
[Redenausschnitte]

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12. Dezember 2020: 1100–1300 demonstrieren gegen UG-Novelle

Rund 1100 bis 1300 Personen demonstrierten am 12. Dezember gegen die Novelle des Universitätsgesetzes. Sie zogen vom Unicampus über die Uni Wien zum Heldenplatz. Kritisiert wurde unter anderem die Schwächung der Mitbestimmungsrechte an den Universitäten und die Einführung einer Mindeststudienleistung. Aber auch aktuelle Verschlechterungen an einzelnen Universitäten wie der Uni Wien wurden angesprochen.
[Redenausschnitte]

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18. Dezember 2020: Protest gegen Zerschlagung des FZ

Am 18. Dezember protestierten rund 70 Menschen im Hof des WUKs gegen die drohende Zerschlagung des autonomen FrauenLesbenMigrantinnenMädchenzentrums, des FZs. Dass zwischen dem WUK und der Stadt Wien ein Mietvertrag abgeschlossen worden ist, der auch das FZ umfasst, obwohl es sich dabei um eine eigenständige Bestandsnehmerin handelt, darüber haben wir bereits berichtet. Nun plant die Stadt Wien, im Zuge einer Sanierung des gesamten WUKs die FZ-Stiege umzubauen und zu einem öffentlichen Stiegenhaus mit Lift für das gesamte WUK und allfällige Neunutzungen im Dachgeschoß zu verwandeln. Das seit 40 Jahren bestehende FZ würde damit zerschlagen, erklärten die FrauenLesbenMigrantinnenMädchen, kündigten Widerstand an und präsentierten einen Alternativvorschlag.
[Redenausschnitt]

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Außerdem …

… gab es in den letzten Wochen unter anderem
jeden Donnerstag Proteste gegen die Verbauung des Donaufelds,
am 17. Dezember ein Lichtermeer aus Kerzen für Moria vor dem Außenministerium am Minoritenplatz
am 18. Dezember ein Meer aus 5127 Kerzen für die in Österreich bislang an COVID 19 verstorbenen Menschen
und heute am 19. Dezember mehrere Proteste von zum Teil rechtsextremen Corona-Verleugner*innen und -Verharmloser*innen gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie.

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Das war die WiderstandsChronologie.
Auf Wiederhören.

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Thema:Politics Radiomacher_in:Gerhard Kettler
Sprache: German
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