WiderstandsChronologie 20. September bis 20. Oktober 2024
+++ Gegen rechtsextreme Regierungsbeteiligung +++ Donnerstagsdemo +++ Klimastreik +++ Safe Abortion Day +++ 7.-Oktober-Gedenken +++ Pflichtschullehrer*innenproteste +++
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20. September 2024: Klimastreik
5.000–6.000 Personen beteiligten sich am 20. September am Klimastreik von Fridays For Future und zogen vom Schwarzenbergplatz zum Maria-Theresien-Platz. Unmittelbar nach dem Hochwasser und kurz vor der Nationalratswahl wurde betont, dass viel auf dem Spiel stehe, es gebe aber auch eine Welt zu gewinnen.
Die Reden auf der #Klimastreik-Demo vom 20.9.2024 in Wien zum Nachhören (aus urheberrechtlichen Gründen ohne Musikbeiträge):
► https://cba.media/676997
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21. September 2024: Demonstration für Frieden und Neutralität
Insgesamt mehr als 500 Menschen beteiligten sich am 21. September 2024, dem „Weltfriedenstag“, an einer aus zwei Flügeln bestehenden und sich in der Babenbergerstraße vereinigenden Demonstration für „Frieden und Neutralität“ mit gemeinsamer Abschlusskundgebung im Sigmund-Freud-Park.
Am antimilitaristischen Flügel der „Demonstration für Frieden und Neutralität“ am #Weltfriedenstag in #Wien vom Hauptbahnhof zum Sigmund-Freud-Park nahmen rund 35 Personen teil. Gefordert wurde hier unter anderem Asyl für Wehrdienstverweiger*innen und Deserteur*innen – egal aus welchem Krieg und auf welcher Seite.
Am vom Westbahnhof kommenden Flügel der „Demonstration für Frieden und Neutralität“ beteiligten sich rund 450 Personen. Ein Block von rund 200–250 Personen forderte unter dem Motto „für Frieden und Neutralität“ allerdings die Vernichtung Israels.
Die Abschlusskundgebung für beide Demoflügel war im Sigmund-Freud-Park. Eine Distanzierung von antisemitischen Demoteilen gab es nicht. Eher im Gegenteil.
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23. September 2024: Gedenken an Ahmeni
Hunderte Menschen gedachten am 23. September am Platz der Menschenrechte der Ermordung von Jina Mahsa Amini durch iranische Sittenwächter*innen vor rund einem Jahr und drückten ihre Solidarität mit dem Kampf gegen das Mullah-Regime aus.
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23. September 2024: „Flucht ist kein Verbrechen – Kapitalismus schon!“
Unter diesem Motto demonstrieren am 23. September in der Nähe des Platzes der Menschenrechte in #Wien 40–50 Personen gegen zunehmende rassistische Äußerungen und Angriffe auf Migrant*innen und Asylsuchende.
Aufzeichnung aller Reden auf der Kundgebung:
► https://cba.media/680960
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22. bis 28. September 2024: Mahnwachen gegen Volkskanzler und Kellernazis
Vom 22. bis zum 28. September veranstalteten die jüdischen österreichischen Hochschüler*innen vor dem Burgtor Mahnwachen gegen Volkskanzler und Kellernazis, an denen zumindest Montag und Dienstag um die 50–60 Personen teilnahmen.
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26. September 2024: Gemeinsam gegen rechts
1000–1200 Personen demonstrierten am 26. September „gemeinsam gegen rechts“ und für „ein gutes Leben für alle“.
Die Reden auf der Demonstration „Gemeinsam gegen rechts. Ein gutes Leben für alle!“ zum Nachhören:
► https://cba.media/677806
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28. September 2024: Safe Abortion Day
Seit zehn Jahren finden am Safe Abortion Day, dem 28. September, auch in Wien Kundgebungen und Demonstrationen statt. So auch heuer.
Am 28. September 2024 versammelten sich 300 bis 350 Personen im Sigmund-Freud-Park für das Recht auf sichere Abtreibung,
für eine vollständige Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs für flächendeckenden Zugang zu Schwagerschaftsabbrüchen in allen öffentlichen Krankenhäusern mit gynäkologischer Abteilung für Kostenübernahme durch die öffentliche Hand für versicherte und nicht versicherte Personen und für ein Ende der Stigmatisierung.Aufzeichnung der Reden auf der Kundgebung: ► https://cba.media/677979
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Am 29. September fand dann, die in fast allen Kundgebungen der Tage davor erwähnte Nationalratswahl statt, bei der wie erwartet rechte bzw. rechtsextreme Parteien eine deutliche Mehrheit erzielten.
29. September 2024: Spontanproteste anlässlich des Ergebnis der Nationalratswahl
Nach Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen des Ergebnisses der Nationalratswahl zogen rund 150 bis 170 Menschen mit einer Linkswende-Demo vom Yppenplatz zum Parlament. Bis 20 Uhr sammelten sich beim Parlament rund 300 Personen. Einige davon zogen anschließend zum Unicampus, wo die FPÖ ihre Siegesfeier abhielt.
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3. Oktober 2024: Donnerstagsdemo gegen drohende rechtsextreme Regierung
Rund 17.500–19.500 Menschen beteiligten sich am 3. Oktober an einer Donnerstagsdemo gegen eine rechtsextreme Regierung oder Regierungsbeteiligung – gegen eine Koalition mit der FPÖ. Sie zogen von der Uni Wien über Schottengasse, Herrengasse, Augustinerstraße, vorbei am Denkmal gegen Krieg und Faschismus, und danach über die Ringstraße zum Parlament.
Auch an dieser Demonstration beteiligten sich vereinzelte Gruppen an Demonstrant*innen, die – beurteilt an ihren Parolen – nicht gegen eine rechtsextreme Regierung in Österreich demonstrierten, sondern gegen Israel oder, wie sie es ausdrückten, gegen Zionismus. Diese Gruppen gingen aber in der Masse antifaschistischer Demonstrant*innen weitgehend unter. Versuche von Antisemit*innen, auf der Donnerstagsdemo just die Rede des Präsidenten der jüdischen österreichischen Hochschüler*innen, Alon Ishay, zu stören, misslangen.
Aufnahme der Auftakt- und der Schlusskundgebung: ► https://cba.media/678746
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5. Oktober 2024: Proteste gegen „Marsch fürs Leben“
Hunderte Menschen protestierten am 5. Oktober 2024 gegen den „Marsch fürs Leben“ von rund 1500–1600 Abtreibungsgegner*innen, christlichen Fundamentalist*innen und Rechtsextremen (vom Karlsplatz zum Stephansplatz). Nach dem Marsch und nach den Protesten fand noch eine Kundgebung von Pro-Choice-Aktivist*innen am Karlsplatz statt.
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7. Oktober 2024: Gedenken an Opfer des Hamas-Terrors vom 7. Oktober 2023.
Viele hunderte Menschen, eine genaue Zählung war mir nicht möglich, es dürften aber weit über 1000 gewesen sein, gedachten am 7. Oktober 2024 am Ballhausplatz in Wien der Opfer des Hamas-Terrors vom 7. Oktober 2023 in Israel.
Vollständige Aufnahme der Gedenkkundgebung: ► https://cba.media/679315
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17. Oktober 2024: Pflichtschullehrer*innendemo
Am 17. Oktober demonstrierten rund 400–450 Pflichtschullehrer*innen für bessere Lehr- und Arbeitsbedingungen sowie gegen eine im FPÖ-Wahlprogramm angekündigte Meldestelle für politisierende Lehrer – von der Bildungsdirektion über das Bildungsministerium zum Bundeskanzl*amt.
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Das war die WiderstandsChronologie.
Wie immer hätte es auch diesmal sicherlich noch einiges gegeben, von dem ich aber nichts bekommen habe oder für das in dieser halben Stunde kein Platz mehr war.
Von vielen Kundgebungen gibt es auch vollständige Aufnahmen. Links dorthin findet ihr auf nochrichten.net bzw. widerstandschronologie.wien.
Die nächste WiderstandsChronologie läuft am 18. November um 20:30 auf ORANGE 94.0.
Auf Wiederhören.