WiderstandsChronologie 20. November bis 3. Dezember 2021
Willkommen bei der WiderstandsChronologie.
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20. November 2021: Bisher größte Demo gegen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie
Am 20. November demonstrierten neuerlich tausende Corona-Leugner*innen, Corona-Verharmloser*innen, Verschwörungsideolog*innen, Rechtsextreme, aber auch vereinzelte linke Gruppen gemeinsam mit Neonazis in der Wiener Innenstadt gegen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Ausgehend von mehreren Auftaktkundgebungen zogen sie über die Ringstraße. Am Franz-Josefs-Kai zählte ich 36.000 bis 40.000 Demonstrant*innen. An einer Auftaktkundgebung der FPÖ nahmen rund 4000 Menschen teil.
Am selben Abend gab es auch noch eine viel kleinere Demonstration von Antifaschist*innen gegen den rechtsextremen Aufmarsch.
Eine für den 20. November geplant gewesene Demonstration zum Trans Day of R – gegen Transfeindlichkeit, gegen Transmisogynie, cis-Sexismus, und die koloniale-ableistische cis-dyadische-Zweigeschlichtkeit sowie gegen alle Formen von Gewalt und Diskriminierung gegen trans, inter und nicht-binäre Personen – wurde aus Sicherheitsgründen verschoben. Am angekündigten Treffpunkt fand nur eine kleine Standkundgebung statt.
Auch für den 4. Dezember wurden wieder Aufmärsche gegen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie angekündigt. Außerdem wurde für eine größere antifaschistische Gegendemonstration mobilisiert. Für diese WiderstandsChronologie ging sich darüber aber kein Bericht mehr aus.
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21. November 2021: Online-Solidarität mit Geflüchteten an polnisch-belarussischer Grenze
Eine für den 21. November von der Plattform für eine menschliche Asylpolitik vorbereitete Demonstration in Solidarität mit den Geflüchteten an der Grenze Polen-Belarus wurde zum Schutz vor Ansteckungen mit dem Corona-Virus abgesagt. Stattdessen wurde online auf sozialen Medien protestiert. [Online-Rede]
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25. November 2021: Tag gegen Gewalt an Frauen/FLINTAs
Am 25. November, dem Tag gegen Gewalt an Frauen fanden mehrere Aktivitäten statt. Von einer unter anderem vom FrauenLesbenMädchenzentrum FZ organisierten Demonstration in Ottakring berichtet Eva. [Redenausschnitte]
Seit vielen Monaten wird nach jedem Femizid bzw. Feminzid in Österreich am Karlsplatz und danach auf den umliegenden Straßen demonstriert. So auch am 25. November, nach dem inzwischen 29. Femizid in Österreich in diesem Jahr. Inzwischen ist es schon wieder einer mehr.
[Redenausschnitte]
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26. November und 1. Dezember 2021: Kundgebungen gegen Lobauautoban, Stadtstraße Aspern, Spange Seestadt
Auch geplant gewesene Aktionstage gegen den Bau der Lobauautobahn, der Stadtstraße Aspern und der Spange Seestadt wurden wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Am 26. November fand lediglich eine Klimastreik-Kundgebung vor der SPÖ-Zentrale statt, an der rund 200 Personen teilnahmen. Insbesondere wurde dort gegen das Festhalten der Wiener SPÖ an diesen Projekten protestiert. Danach zogen noch 150 Personen in einer Spontandemo zum Rathaus.
Am 1. Dezember verkündete Klimaministerin Gewessler, dass die Lobauautobahn nach einer Prüfung ihrer Auswirkungen auf die Klimaziele nicht gebaut werde. Bürgermeister Ludwig kündigte daraufhin an, alles zu unternehmen, dass die Lobauautobahn sowie die Stadtstraße Aspern und die Spange Seestadt dennoch gebaut werden. Daraufhin versammelten sich am Abend des 1. Dezember rund 350 bis 400 Menschen am Rathausplatz. Dort sprachen unter anderem auch Aktivist*innen, die seit Jahrzehnten gegen die Autobahnprojekte kämpfen wie Jutta Matysek und Wolfgang Rehm. [Redenausschnitte]
Eine ungekürzte Aufzeichnung aller Reden auf dieser Kundgebung am 1. Dezember gibt es da: https://cba.media/530424
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Außerdem …
Es wird also weiterhin mit einem Protestcamp in Hirschstetten gegen die Lobauautobahn, die Spange Seestadt und die Stadtstraße Aspern protestiert, sowie werden weiterhin Baustellen für die Stadtstraße besetzt. Mehr Informationen, auch über Unterstützungs- und Beteiligungsmöglichkeiten gibt es auf lobaubleibt.at.
Außerdem wird auch immer noch jeden Donnerstag um 18 Uhr beim Omofumastein am Platz der Menschenrechte gegen die Regierung protestiert.
Die Omas gegen rechts halten weiterhin immer wieder Mahnwachen für Menschen in den Elendslagern am Rande Europas ab.
Jeden Freitag finden Mahnwachen für den in Saudi-Arabien inhaftierten Menschenrechts-Blogger Raif Badawi statt.
Und vermutlich gab es auch diesmal wieder einiges, was ich nicht mitbekommen habe.
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