Wem die Stunde schlägt und Jethro Tull

15.03.2025

Die dritte Literarische Stunde war für mich mit etwas Stress verbunden. In der Woche, in der ich sie produziert habe, habe ich auch meinen zweiten Roman fertig geschrieben. Hin- und hergerissen also zwischen absoluter Euphorie und ziemlichem Stress. Am Vormittag arbeiten am Buchlayout, ein Kapitel nochmal „schmirgeln“ und am Nachmittag dann ab ins Studio. Sowas hat man nicht alle Tage.

Umso mehr freute mich dann der Einstieg in die Sendung, knallhart Metallica mit „For whom the bell tolls“. Das Stück bezieht sich auf den gleichnamigen Roman von Ernest Hemingway, in dem es um den Spanischen Bürgerkrieg zwischen 1936 und 1939 geht. Der Song erschien 1984 auf dem Album „Ride the Light“.

Der Roman „For whom the bell tolls” wurde übrigens ein Bestseller, verkaufte sich im ersten Jahr über eine halbe Million mal und wurde innerhalb kurzer Zeit zum meistverkauften Buch Hemingways im englischsprachigen Raum. 1943 wurde der Roman Gary Cooper und Ingrid Bergman in den Hauptrollen verfilmt und für eine Reihe von Oscars nominiert.

Hemingways Frauenbild ist heute heiß diskutiert, seine persönliche Machohaltung würde zu sehr auf sein Werk projiziert, heißt es unter anderem. Was von Hemingway aber geblieben ist, nach einer Fülle von Werken, die noch immer lesenswert sind, ist sein „Eisberg Modell“.

Das Eisbergmodell (Iceberg Theory) ist ein theoretischer Ansatz, der zusammengefasst beschreibt, dass wir als Schreiber*innen über unsere Figuren so viel wissen müssen, wie der Teil des Eisberges ausmacht, der unter der Wasseroberfläche ist. Wir sparen das aber in unserer Erzählung aus, berichten nur das Notwendigste. Der eigentliche Inhalt einer Erzählung liegt nach Hemingway im Verborgenen. Ich tue mein Bestes, nach dieser Regel zu schreiben. Es lohnt sich, für Eine/n selbst.

Übrigens: Wenn Du Dich schon lange fragst, wie die Band Jethro Tull zu ihrem Namen gekommen ist: Henry Jethro William Tull war ein britischer Agrar-Pionier und wird als der Vater der Agrarwissenschaft erachtet. Er erfand unter anderem eine gezogene Hacke zum Jäten von Unkraut und war der Überzeugung, dass Pflanzen ihre Nahrung aus den Mineralien des Bodens ziehen können und dass organische Anreicherungen (Dünger) nicht nötig sind. Jethro Tull war damit ein Pionier der biologischen Landwirtschaft, lange bevor man diesen Begriff überhaupt kannte.

Musik
Metallica                                            For whom the bell tolls

Metallica                                            The Unforgiven

Jethro Tull                                          Aqualung

Dusty Springfield                                Son of a preacher Man

Stevie Wonder                                   Superstition

Fairport Convention                           Who knows where the time goes

The Youngbloods                                Darkness, Darkness

Studiogast
Stefan Moser, Buch-Macher aus Leidenschaft

Linktipps
Ernest Hemingway, eine Betrachtung des Werks 50 Jahre nach seinem Tod:

https://www.diepresse.com/674477/mein-lieblings-hemingway

Aqualung live: https://youtu.be/lO8a369YOQk?feature=shared

Sendereihe

Literarische Stunde

Zur Sendereihe Station

Radiofabrik

Zur Station
Thema:Culture Radiomacher_in:Romana Hasenöhrl
Sprache: German
Teilen: