Weltempfänger: Aserbaidschan und Bergkarabach
Aserbaidschan und der Konflikt in Bergkarabach
Aserbaidschan führt einen Angriffskrieg auf die autonome armenische Region Berg-Karabach. Der Konflikt über die Region Berg-Karabach – oder auch Arzach genannt – schwelt schon viele Jahrzehnte. Und nun hat Aserbaidschan die armenische Region erneut wieder angegriffen. Neben dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine geht dieser völkerrechtswidrige Krieg in den Nachrichten unter. Im Gegenteil sogar: Als möglicher Energie-Partner lässt sich Ursula van der Leyen händeschüttelnd mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Alijew fotografieren. Und dass, obwohl dieser genau wie Putin auch eine totalitäre Autokratie führt. Um diesen Krieg zu thematisieren, muss man auch den Konflikt um Berg-Karabach in seiner Geschichte seit der Auflösung der Sowjetunion besser verstehen, sowie die Beziehung zur Türkei, zu Russland und zur NATO. Darüber ein Gespräch mit Armenuhi Drost-Abgarjan, Professorin an der kulturwissenschaftlichen Fakultät und Leiterin des MESROP Zentrums für Armenische Studien i. R. an der Uni Halle. Außerdem ist sie Delegierte der armenischen Gemeinde Sachsen-Anhalt in der ACK des Landes und im Rat der armenisch-christlichen Kirche in Deutschland.
Arbeitsrechte von Näher*innen und Lohndiebstahl
Nicht nur Modeunternehmen sondern auch Sportartikelfirmen beuten Textilarbeiter*innen über ihre Zulieferbetriebe systematisch aus. Besonders zeigt sich das bei Großveranstaltungen wie auch bei der WM in Katar. Näher*innen produzieren in Zulieferbetrieben von Adidas, Nike, Puma und vielen anderen Firmen Millionen von Trikots, Schals, Fußbälle, Mützen, Fahnen- oftmals zu Hungerlöhnen. Fußballstars wie Lionel Messi hingegen verdienen mit Sponsoring-Verträgen jährlich zig Millionen Euro. Die Trikothersteller*innen betonen jedoch, dass der ortsübliche Mindestlohn gezahlt wird. Felizia Göltenboth von der Christlichen Initiative in Deutschland (CIR) unterscheidet jedoch zwischen Mindestlohn und „existenzsichernden Löhnen“. Seit Jahrzehnten setzt sich die CIR für Näher*innen in Mittelamerika ein, die für große Bekleidungshersteller arbeiten.
Afrika: Kolonialverhältnis oder Postkolonial?
Postkoloniale Verhältnisse, postkoloniale Theorie und postkoloniale Politik: Wenn über den afrikanischen Kontinent gesprochen wird, wird gerne von Postkolonialität gesprochen. Auf einer akademischen Ebene gibt es dafür auch viele Argumente. Doch wer sich die Verhältnisse zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden genau anschaut, stößt auf Machtverhältnisse, Ausbeutungsverhältnisse und Herrschaftszusammenhänge, die nicht ganz so „post“ erscheinen. Es wäre auch nicht weit hergeholt, stattdessen zu betonen, dass der afrikanische Kontinent immer noch in einem Kolonialverhältnis steht. Diese Argumentation vertritt auch der ugandische Aktivist und Journalist Yusuf. Radio Corax hat einen Beitrag in Form einer kurzen Annäherung an diese Sichtweise gestaltet.
Moderation: Nora Niemetz
CC-Musik: Sunsearcher
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