Wake up – mit Wenzel Beck und Ben Leven

14.06.2020

Wake up – mit Wenzel Beck und Ben Leven

In dieser Ausgabe der Sendung Wake up sind Wenzel Beck und Ben Leven zu Gast.

Zu Wenzel Beck:

Was sofort auffällt, ist die ungewöhnliche Reife dieses erst 19jährigen Songwriters.
Wenzel Beck komponiert hochemotionale Lieder, die mehr oder weniger klandestine,
politische Botschaften enthalten. Ein wichtiges Thema ist ihm der evidente Verlust der
Mitmenschlichkeit und Solidarität, wie er in Österreich, aber auch an vielen anderen Orten
dieser Welt, in den letzten Jahren sichtbar wurde.
Der dreijährige Djembe Schüler Wenzel konnte bei einer Kurt Ostbahn und die Combo
Probe dabei sein. Christian Eigner, der begnadete Ostbahn und Depeche Mode Schlagzeuger, übte eine magische Anziehungskraft auf den kleinen Knaben aus und so verbrachte
dieser die halbe Probe auf dem Schoss des Meisters.
Ein unvergessliches Erlebnis für Wenzel. Zunächst spielt er die Kochtöpfe, bald ein von den
Eltern geschenktes Kinderschlagzeug, wechselt von der Djembe in die Musikschule der
Stadt Wien und startet eine Ausbildung zum Schlagwerker.
Der Rhythmus ist es auch, der ihn, der längst zur Gitarre als Hauptinstrument gewechselt
hat, beim Komponieren leitet. Zu seinen Helden zählen viele Songwriter, für die der Beat
essenziell ist: Sting, John Martyn, Tom Misch und jene Hiphop-Kombos, die sich auf
J. Dilla berufen. Diese Granden gehen zwar im Haushalt der Becks nicht aus und ein, aber
ein ebenso großer Österreicher: Willi Resetarits.
Eines Abends fragte er ihn, ob er ihm nicht mal was Eigenes vorspielen könnte. Die Crux
war bloß, dass er noch nichts hatte. Resetarits gab ihm zwei Termine. Innerhalb von eineinhalb
Wochen komponierte Beck fünf Songs. Drei warf er sofort in den Kübel, zwei überlebten.
Mit denen machte er sich auf die Reise nach Floridsdorf. Resetarits zeigte sich angetan,
ohne viel Hilfestellung leisten zu müssen.
Wenzel Beck ist determiniert genug, um sich künstlerisch selbst zu positionieren. Er ist ein
Rohdiamant, der selbst für den eigenen Schliff sorgt. Was ihm dabei zugute kommt, ist,
dass ihn Um- und Irrwege mehr interessieren als eine etwaige langfristige Strategie.
Und er setzt sich gerne selbst unter Druck. Etwa mit seinem Studium der Technischen
Mathematik, das ihn Zeit kostet, aber ihm auch viel Qualitätszeit schenkt. Er übt nie ins
Blaue hinein. Stets stellt er sich konkreten, musikalischen Fragen und Problemen. Er wollte
schon von klein an viele Lehrer haben. Mit den Jahren und dem Wechsel zur Gitarre wurden
diese namhafter.

Mit Größen wie Harri Stojka, Klaus Trabitsch und Karl Ritter kam er bereits in gitarristischen
Dialog. Im Wohnzimmer des Jazz Pianisten Roland Guggenbichler hat er das aufgenommen, was sein erstes Album werden wird.
Der Song „Der Wind“ ist ja schon längere Zeit auf Airplay in heimischen Qualitätssendern.
Die nächste Auskoppelung ist „Immer Wieder“, ein Lied mit ernster Thematik, das am
Ende aber Hoffnung schenkt. Und im Laufe des Winters folgt sein Debütalbum, solo
aufgenommen und voller Szenarien, die die Hörer vom Alltag abziehen, ohne simpel zu
unterhalten.
Wenzel Beck schreibt kontemplative Lieder, die zum Nachdenken anregen. Mal auf
Wienerisch, mal auf Englisch. Eine Akustikgitarre, ein wenig Mundharmonika und ganz viel
von dieser ausdrucksstarken Stimme fesseln und lassen nicht mehr los.
Was er über seine Konzerte sagt, gilt auch für sein Album:
„Als Künstler will ich eine Geschichte erzählen, Emotionen erzeugen – hier beginnt Musik.“

© Samir Köck

Zu Ben Leven:

Sänger, Gitarrist, Songwriter und Produzent aus Wien.
Der Wiener Musiker hat 2018 sein Debütalbum »What Lies Behind« veröffentlicht, ist seit dem als Solokünstler und Loop-Pedal-Freak unterwegs und bringt so den Sound einer ganzen Band auf die Bühne. Treibende Beats treffen auf berührende Pop-Balladen, rockige Gitarren-Riffs auf breite Chöre – alles hand made und echt. Seine Texte sind persönlich, nachdenklich und ehrlich
und gehen oft direkt ins Herz. Musikalisch trifft Pink Floyd auf Simple Minds während Mark Knopfer und Ed Sheeran die Gitarren
tauschen.
In Wien geboren und aufgewachsen fängt Ben Leven mit 9 Jahren an, Schlagzeug zu spielen. Mit 14 Jahren greift er zur Gitarre
und erforscht die musikalischen Welten von Künstlern wie Mark Knopfer, Sting, Pink Floyd, Peter Gabriel, Phil Collins, Queen und
U2. Ben fängt bald an, seine ersten Songs zu schreiben und selbst aufzunehmen. Von Anfang an spielt er in vielen verschiedenen Formationen und sammelt so im Laufe der Jahre viel Bühnenerfahrung als Gitarrist, Schlagzeuger und Sänger.
Debütalbum: »What Lies Behind«, 10 Songs, veröffentlicht: 2018
Komposition, Texte und Produktion: Ben Leven
Ben Leven Records

Moderation: Wake up Team
Stay tuned!

Sendereihe

Wakeup ORANGE

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Thema:Society Radiomacher_in:Christian Rolly, Konrad Müller
Sprache: German
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