Wake up – mit Ulli Wigger und Simone Kopmajer
Wake up – mit Ulli Wigger und Simone Kopmajer
In dieser Ausgabe der Sendung Wake up sind Ulli Wigger und Simone Kopmajer zu Gast.
Zu Ulli Wigger:
Am 19. November 1975 wurde Ulli als Ulrike Christine Wigger in Wien geboren.
Ihr musikalischer Weg begann bereits ab dem 3. Lebensjahr, als sie professionellen Klavierunterricht bekam. Schon als Kind spielte sie lieber eigene Interpretationen statt Fingerübungen und verwunderte damit ihr Umfeld.
„Sie spielte Bach, als sie die Pedale noch gar nicht mit ihren Füßen erreichte …“ sagte einst Inge Schön, die u.a. Texte für sie schrieb und den musikalischen Werdegang von Ulli miterlebte.
Mit 14 Jahren begann sie ihr Musikstudium am Konservatorium bei dem international bekannten Pianisten und Professor Joo Ann Koh und am Bundesrealgymnasium für Studierende der Musik in Wien. Trotz dem vorgezeichneten Weg der Klassik durch ihre Eltern, welche Sänger an der Wiener Volksoper waren, war die Faszination zur Popularmusik und Ausdruck von Gefühlen in eigenen Texten ebenfalls sehr groß.
Im März 2002 gründete sie ihre Band, um dem rockigen Anteil ihrer Musikambitionen Ausdruck verleihen zu können …
Ulli tritt natürlich auch gerne solistisch, nur mit Ihrem Klavier auf. Sie ist inzwischen als Pianistin, Sängerin, Komponistin, Texterin und Arrangeurin bekannt und glänzt besonders durch die außergewöhnliche Impulsivität am Klavier.
Seit 2011 komponiert Ulli Wigger wieder vermehrt Klassik und vereint diese mit verschiedenen Stilen zu einem meist fulminanten Crossover. Sie produziert ihr Musik selbst, meistens sogar ohne weitere Musiker, so auch das neue „Ave Maria“.
„Ich kann auf diese Weise alle musikalischen Seiten und Aspekte ausleben, ohne mich einschränken zu müssen, das ist meine Art von Freiheit“, so die Künstlerin.
2017 wurde sie von dem Major Label Warner/Chappell dazu überredet, ein Album mit Schlager für Filmmusik zu komponieren und produzieren. In diesem neuem Metier hatte Ulli sehr viel Spaß und wird hoffentlich noch etwas nachlegen. Das Album wurde aufgrund der Nachfragen auch für den Musikhörer veröffentlicht.
Abseits der Bühne ist Ulli ebenso vielseitig, so kommt es durchaus vor, dass sie selbst den Parkettboden oder elektrische Steckdosen verlegt, oder sich ihre Computersysteme selbst zusammenbaut.
Ganz frei nach dem Motto: „Selbst ist die Frau!“
Zu Simone Kopmajer:
Österreichs globale Jazzstimme präsentiert ihr Bestes aus 14 Alben
Wenn eine Sängerin aus der Alpenrepublik Kultstatus in Japan, Thailand, Malaysia und Singapur genießt, ist das schon eine Sensation. Eine Weitere ist es, dass diese junge Künstlerin auf bereits 14 Tonträger zurückblicken kann. Jetzt zeigt Simone Kopmajer auf ihrer neuen Doppel-CD „My Favorite Songs“ eine Werkschau ihrer besten Stücke – und die können sich sehen – und vor allem hören lassen.
Die ‚steirische Vokalistin mit dem feinen Timbre und dem coolen Swing‘ – wie sie in einem österreichischen Musikmagazin treffend bezeichnet wurde – hatte nie musikalische Berührungsängste. Sie mag Standards ebenso wie auch Popsongs, und hat sich spätestens seit den Erfolgen mit ihren Eigen-Kompositionen (erwähnenswert ist ihr Debut „Didn’t You Say“) als universelle Interpretin einen Namen gemacht. Das zeigt sich im bunten Repertoire dieses Doppelalbums, das natürlich jede Menge Überraschungen zu bieten hat. Wer glaubt, dass er so manchen Song in und auswendig kennt, wird mit dem Album sehr große Freude haben, denn auch hinter so manchem Popsong verbirgt sich ein ganz besonderes musikalisches Kleinod – vor allem wenn Simone Kopmajer ihn interpretiert.
Simone Kopmajer wirkt fast ein wenig schüchtern, wenn man mit ihr spricht – und man möchte es nicht für möglich halten, dass eine derart junge Musikerin bereits auf ein derart reiches künstlerisches Schaffen zurückblicken kann. Ihre Ausbildung erhielt sie übrigens an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz bei Sheila Jordan und bei Mark Murphy. Beiden hat sie musikalisch viel zu verdanken, letzterer hat ihr einen Karrieresprung über den großen Teich eröffnet. „Murphy hat meine Tapes dem Produzenten Todd Barkan gegeben und das hat Vieles ins Rollen gebracht“, erzählt sie. Als Gewinnerin eines Stipendiums in New York, nahm sie im zarten Alter von 21 Jahren ihr erstes Album auf, das in Japan zu einem totalen Erfolg wurde. „Ich habe für das japanische Label Venus insgesamt sechs weitere Alben aufgenommen, darunter mit Stars wie dem Bassisten George Mraz oder dem Saxophonisten Houston Person.“ Kopmajers Talent gepaart mit ihrer herzlichen Art, haben ihr Tür und Tor in die Welt geöffnet. Dass Cuts aus diesem epischen Werk auch zu den Favoriten gehören, ist selbstredend.
Ein „Best-Of…“ als organisch gewachsenes Gesamtkunstwerk
Kopmajer ist und war, was die Auswahl ihrer Songs anlangt, immer höchst kritisch. Sie legt großen Wert darauf, dass ein Album, ein langsam und organisch gewachsenes Produkt ist. „Es ist logisch, dass diese Prozesse Zeit brauchen, um zu gedeihen, denn ich habe zunächst immer eine sehr lange Planungsliste, von der dann immer wieder Sachen wegfallen, bis schließlich das übrigbleibt, was ich wirklich auf der CD haben will“, erklärt sie. „Natürlich hat jedes Musikstück auf der CD eine besondere Bedeutung für mich persönlich, aber das Wesentliche bei der Zusammenstellung war es, trotz der unterschiedlichen Aufnahmedaten und Besetzungen ein einheitliches Klangbild zu schaffen.“
Was bei diesem Doppel-Album so vielschichtig gezeigt wird, ist ihre musikalische Vielfältigkeit. Dazu gehören auch immer sorgsam gewählte Bands, mit denen sie ihre Interpretationen erarbeiten kann. Besonders gut funktionierte im Vorjahr die Zusammenarbeit mit dem Tommy-Dorsey-Musiker Terry Myers an der Klarinette und am Saxophon, dem Pianisten Paul Urbanek, dem Bassisten Karl Sayer, dem Gitarristen Martin Spitzer sowie dem Drummer Reinhardt Winkler. In dieser Besetzung läuft Kopmajer tatsächlich zur Höchstform auf. Und wie es sich für einen ‚echten Star‘ gehört, besteht dies nicht im „Showing-off“, sondern in einer unglaublich entspannten Atmosphäre, die sie nicht nur am Tonträger, sondern auch bei ihren live-Performances durchgängig lebt. Für Überraschungen ist also auch auf der „My Favorite Songs“ dauernd gesorgt – wie es sich für einen Star eben gehört.
Wolfgang Weitlaner
Moderation: Wake up Team
Stay tuned!