Viennale 06 Dschungel Eskapaden – Interview mit Traude Pillai-Vetschera
Univ.-Doz. Dr. Traude Pillai-Vetschera ist Indienexpertin lehrt am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien. Mit uns hat sie sich den schwedischen Film „En Djungelsaga“ angesehen und mit uns danach über den Film gesprochen.
„En Djungelsaga“ von Arne Sucksdorff aus dem Jahr 1957 ist eine halb dokumentarische, halb spielfilmhafte filmfische Arbeit über das Leben eines Adivasi(Ureinwohner)-Dorfes in Indien. Über eine inszenierte Handlung wird das Leben der Menschen im Dorf dargestellt.
Aus dem Katalog der Viennale:
„1953 reiste er [Arne Sucksdorff] auch nach Indien, um seinen zehnminütigen – und möglicherweise schönsten – Kurzfilm Vinden och floden zu drehen. Wie Renoir vor ihm and Rossellini nach ihm, war Sucksdorff vom Land begeistert und kehrte einige Jahre später für die Produktion von En Djungelsaga, einem Film über das Leben in und um eine Ortschaft in der Region Bastar in Mittelindien, dorthin zurück. En Djungelsaga war der erste Film, der im AgaScope (im Format 1:2,35) gedreht wurde, aufgrund seiner langen Produktionszeit – die Filmarbeiten allein dauerten achtzehn Monate – allerdings nicht der erste Film, der in diesem Format herausgebracht wurde. Sucksdorff verwendet das Breitformat nicht nur, um Bewegungen von einem Ende der Leinwand bis zum anderen festzuhalten, sondern auch für Kompositionen der Tiefenschärfe, die sowohl Hinter- und Vordergrund von verschiedenen Elementen in ein und derselben Einstellung hervorheben. Gleichzeitig ist En Djungelsaga auch ein hinreißend schöner Farbfilm: Der Film wird auf Schwedisch kommentiert (was ihm eine Art Exotik verleiht), und die einheimischen Dialoge wurden in keiner der veröffentlichten Fassungen mit Untertiteln versehen. (Jon Wengström, Cinemateket-Svenska Filminstitutet)“
Traude Pillai-Vetschera hat uns nach dem Film die Bedeutung des Wortes „Dschungel“ in Indien, den Status der indigenen Völker im Land und die Feinheiten der Terminologie in der Ethnologie nähergebracht.
geführt von den filmfilter-Redakteuren Florian Danhel und Stefan Huber
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