Verhaftung der polnischen Journalistin Agata Grzybowska
Polens Regierung zunehmend unter Druck durch Massenproteste gegen Abtreibungsverbot. Im heutigen Kernland-Podcast geht es um Fächenverbrauch und Bodenversiegelung.
Polen: Verhaftung einer Fotoreporterin, während sie ihren Job machte
Am 23. November verhaftete die Polizei Agata Grzybowska, eine Fotojournalistin, die den wachsenden Protetst gegen weitere Verschärfungen der Abtreibungsgesetze in Polen dokumentierte. Die größte Versammlung fand in Warschau vor dem Gebäude des Ministeriums für nationale Bildung statt. Das Motto lautete „Freie Abtreibung und freie Bildung“. Wie die Teilnehmer*innen berichten, hatten sich dort mehrere Personen an das Tor gekettet. Es gab auch Inhaftierungen. Eine davon war die Fotoreporterin der RATS-Agentur Agata Grzybowska. Ihr wurde vorgeworfen die körperliche Unversehrtheit eines Polizisten verletzt zu haben. Sie bestreitet es.Wer ist Agata Grzybowska? Sie arbeitet als eine Fotoreporterin für Gazeta Wyborcza (GW). Sie wurde von GW als fotografische Kriegskorrespondentin für den syrischen Bürgerkrieg, für Ägypten während der Krise 2011–2014 und für die Ukraine während Euromaidan geschickt. Eines von Grabowskas Fotos, das während des Euromaidan am 16. Januar 2014 in Kiew aufgenommen wurde, „Schwarzer Donnerstag“, wurde 2015 mit dem BZ WBK Press Foto Award ausgezeichnet. Die polnische Polizei wird kritisiert, weil sie Tränengas und Gewalt gegen überwiegend weibliche und junge Demonstrant*innen angewendet hatte. Die Proteste gegen das Urteil des obersten Gerichts zur Einschränkung der Abtreibung werden überwiegend von Frauen geführt. Die politischen Spannungen in Polen sind nach wie vor extrem hoch, seit das Verfassungsgericht im vergangenen Monat entschieden hat, ein nahezu vollständiges Abtreibungsverbot zu verhängen. Die Regierung hat das Urteil aufgrund des enormen Drucks durch die Massenproteste auf der Straße noch nicht veröffentlicht Dieser Schritt würde dieses Gesetz verankern. Dorota Trepczyk sprach mit Bartosz Wieliński, einem Arbeitskollegen der festgenommenen Agata Grzybowska über deren Festnahme und die Situation der Medien in Polen.
Bartosz Wieliński ist bei der polnischen Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“ für Außenpolitik zuständig. Zuvor war er einige Jahre Deutschlandkorrespondent in Berlin.
Land verbaut – Flächenverbrauch und Bodenversiegelung
Österreich ist eines der Länder mit dem höchsten Bodenfraß weltweit. Aktuell liegt der Bodenverbrauch bei durchschnittlich 13 Hektar pro Tag. In den letzten 20 Jahren wurde in Österreich mehr als die Fläche der Bundeshauptstadt Wien versiegelt und der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen.
Das Architekturforum Oberösterreich veranstaltete am 20. November eine Online-Konferenz mit dem Titel „Raumplanung für alle“. Neben Raumplanungskonzepten, partizipativen Formen der Raumplanung und der Reflexion der neuen Raumordnungsnovelle des Land OÖ ging es auch um unseren Umgang mit Raum und Boden. Teil der Konferenz war ein Vortrag mit dem Titel: „Raumplanung und Politik in OÖ“, den der Wiener Stadtplaner und Fachpublizist Reinhard Seiß hielt. Hören Sie Ausschnitte aus dem Vortrag zum Thema Flächenverbrauch und Bodenversiegelung am Land, aber auch in der Stadt.
Reinhard Seiß (Fotocredit Urban+)
Heute der Rubrik Zuagroaste-Weggezogene-Zurückgekommene: Hannes Lengauer
Moderation: Astrid Dober