Ursula Wiegeles neuer Roman „Arigato“
Zur Person: Ursula Wiegele, Grazer Autorin mit Kärntner Wurzeln und verwandschaftlichen Beziehungen zu Oberitalien, hat ihren vierten Roman geschrieben. Arigato wird im August im Otto Müller Verlag erscheinen.
„Arigato ist ein poetischer und bildstarker Roman über die Schatten der Geschichte im Alpe-Adria-Raum und über seelische Widerstandskräfte mitten im Chaos“.
Schauplätze sind Villach und das oberitalienische Friaul im Jahr 1976. Damals wurde das Friaul von mehreren Erdbeben mit katastrophalen Folgen heimgesucht; Orte wie Gemona und Venzone wurden fast völlig zerstört. – Ich-Erzählerin ist Vera, die 14-jährige Tochter einer deutschsprachigen Kanaltalerin und eines Italieners. Vom Haus ihrer Familie sind nach dem Erdbeben nur noch Trümmer übrig und so schicken die Eltern Vera zu Verwandten nach Villach. Diese haben sich 1939 bei der sogenannten Option fürs Deutsche Reich entschieden und sind daraufhin vom Kanaltal nach Kärnten ausgewandert. Die Tante nimmt Vera liebevoll auf, der Onkel aber lässt sie seine Abneigung spüren. Er erklärt Vera, sie sei ein Mischling aus deutscher und romanischer Rasse, erteilt ihr bei jeder Gelegenheit Geschichtsunterricht und schimpft über die feigen Italiener, die Verräter südlich der Grenze. – Vera, die zu jung ist, um viel von der Vergangenheit zu wissen, flüchtet sich in Fantasien und erfindet eine Geheimsprache, versucht aber andererseits auch, sich aus den Äußerungen der Erwachsenen ein Bild von der komplizierten Geschichte ihrer Heimat und ihrer Familie zu machen.
Sendungsinhalt: Ursula Wiegele liest einige Ausschnitte aus „Arigato“ und erzählt von ihren Recherchen im Friaul über den historischen Hintergrund des Romans.
Sendungen zum Nachhören: Ursula Wiegeles 2. Roman „Im Glasturm„, Das rote Mikro 08.02.2016 + Ursula Wiegeles 3. Roman „Was Augen hat und Ohren„, Das rote Mikro 01.04.2019
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