Unverwechselbar und suggestiv
Eine Cross-over-Musik Hommage an eine mosambiquische Fussballmannschaft und abgründige Literatur; das Alles erwartet euch an diesem kalten Oktobertag in der FROzine.
Eine musikalische Hommage an den Fussball
Der österreichische Fotograf und Musiker Werner Puntigam wird in Kürze ein neues Release veröffentlichen. Puntigam arbeitet zur Zeit auch mit Klaus Hollinetz an Sonus Loci, das vielen LinzerInnen vielleicht ein Begriff ist. Abgesehen davon hat er aber eine Hommage an die afrikanische Fussballmannschaft MAMBAS musikalisch umgesetzt; dazu ist der Künstler heute zu Gast in der FROzine und spricht über dieses unverwechselbare Musikprojekt, dass die Grenze zwischen Musik und Sport spielend überwindet.
Abgründige Literatur made in Austria
„Dem Rhythmus ihrer Atemzüge lauschend, starrte er in die Dunkelheit. Im letzten Moment, ehe er in den Schlaf glitt, fiel ihm ein, dass der Wecker nebenan stand, aber dann schluckte der Hacken die Spinne, die Türen flogen fort, und alle Nähte waren weit, weit unter ihm.“
Dass Thomas Glavinic kein Mann für leichte Themen ist, weiss man vielleicht schon. Jedenfalls hat der 1972 geborene und in Wien lebende Autor einen neuen Roman verfasst. „Das Leben der Wünsche“ ist der Titel und kann schon als eine Referenz gesehen werden, dass sich das Wünschen vielleicht doch nicht bloss auf Reichtum und andere Banalitäten bezieht, sondern sich vielmehr bei dem der sich wünscht, Abgründe auftun könnten. Jedenfalls ist das bei dem Protagonisten des Buches, Jonas, der Fall, denn es ist nicht leicht zwischen dem zu unterscheiden was wir vielleicht bewusst wünschen und den innerpsychologischen Ebenen, zu denen wir etwa keinen Zugang finden.
„Er wusste: die Sonne wanderte, stieg über das Haus. Schatten zogen durch das Zimmer. Der Wecker tickte. Im Haus erschallte eine Stimme. Ein Mann brüllte, ein Kind rief die Eltern. Ein Hund schlug an, jaulte. Türen fielen ins Schloss. Telefone läuteten. Radio spielte Musik, sendete Nachrichten. Werbejingles. Die Türglocke schrillte. Jemand lachte. Schwere Autos rumpelten vorbei, ihr Geräusch verklang in der Ferne. Ein Vogel krächzte. Eine alte Frau hustete: krank. Flaschen landeten klirrend in einem Container. Ein Auto sprang nicht an. Stille. Nichts.“
Mehr durch Zufall, auch so ein Thema im Buch, haben wir Thomas Glavinic auf der Frankfurter Buchmesse getroffen und ihn zu seinem neuen Buch interviewt. „Das Leben der Wünsche“ ist mittlerweile Glavinics siebentes Buch und ist 2009 im Hanser Verlag erschienen.
Durch die Sendung führt Pamela Neuwirth
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