unerhört! Phurdo-Obmann wehrt sich gegen Darstellung des Falls / Dossier-Recherche: Wie korrupt ist Österreich?

20.06.2019

Wohl über die Größe eines EU-Projekts gestolpert ist der Verein Phurdo. Aber: „Es gibt keine Veruntreuung“ sagt Obmann Raim Schobesberger im Interview mit unerhört!. Durch das Projekt-Fördervolumen* (weitere Details s.u.) von fast 400.000€ über einen Projektzeitraum von 3,5 Jahren ist der Verein innerhalb kurzer Zeit massiv gewachsen. Eine weitere Finanzierung, bis die Abschluss-Tranche im September kommt, war so nicht zu schaffen. Die Summe, um die es letztendlich gehen wird, ist noch unklar, aber bis zum Herbst könnten bis zu 40.000€ fehlen. „Wir sind der vierte Verein, der so zugrunde gegangen ist“, sagt der Obmann. Der Verein zerfällt, Raim Schobesberger will für die Roma und Sinti in Salzburg jedenfalls weiter machen. Was er zu den Vorwürfen der Misswirtschaft und des Menschenhandels sagt (dieser wurde wieder fallen gelassen), über das große ESF-Projekt und wie es weiter geht: unerhört! bringt Ausschnitte eines halbstündigen Interviews, das nach der Sendung als „Radiofabrik Interview“ ausgestrahlt wird.

„Es wird uns das Thema Korruption im tagesaktuellen Diskurs monatelang oder jahrelang begleiten und eine wichtige Rolle spielen“ sagt Florian Skrabal, Chefredakteur der Rechercheplattform Dossier. In der Tat ist seit dem Ibiza-Video das Wort Korruption wieder öfter zu hören oder zu lesen. Aber was genau ist Korruption und welche Auswirkungen hat sie? Dossier nimmt den Ibiza-Skandal zum Anlass und beleuchtet im neuen Recherchemagazin „Wer zahlt, schafft an. Wie korrupt ist Österreich“ das Thema Bestechlichkeit aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln, denn Korruption passiert nicht nur im politischen Umfeld. Daniel Bergerweiss hat sich mit Florian Skrabal unter anderem über ihr neues Crowdfunding-Projekt unterhalten, gefragt, ob der Rechercheplattform das Video ebenfalls angeboten wurde und ob man mehr über die Hintergründe und Auftraggeber des Videos weiß.

Durch die Sendung führt Ina Zachas.

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*Es geht um das Projekt „Roma Empowerment für den Arbeitsmarkt“ (Förderzeitraum 1.1.2016 bis 30.6.2019. Weitere Infos und zu den Anfragen der (beiden) Salzburger Nationalratsabgeordneten sowie die Beantwortung durch die Ministerin Hartinger-Klein finden sich auf der Parlamentswebsite). Das Projekt lief gut, so Schobesberger, mit Gebietskrankenkasse, AMS oder Meldeamt war man im Gespräch, mit lokalen Initiativen in Kooperation. Durch dieses Projekt, zu je 50% von Europäischem Sozialfonds ESF und Sozialministerium finanziert, seien im Wesentlichen Personal- und Fixkosten gedeckt worden. Alles sei in der Buchhaltung dokumentiert, sagt Schobesberger, denn erst nach vierteljährlichen Abrechnungen und Berichten durch Phurdo wurden die nächsten Tranchen überwiesen. Dennoch werde jetzt die Buchhaltung aufgerollt, räumt der Vereinsobmann ein, nach der Anzeige durch das Sozialministerium prüft nun ein Gesandter der Staatsanwaltschaft die Finanzen. Erst dann kommt es gegebenenfalls zu einer Verhandlung.

unerhört! Der Infonahversorger auf der Radiofabrik – jeden Donnerstag um 17:30 Uhr & Freitag 7:30 Uhr!

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