Unbewusst – Die Lust am freien Sprechen: ‚Elektrakomplex‘

14.06.2017

Zum Mädchenbild in der Psychoanalyse

Eine Sendung über Elektra aus Mykene, die Liebe zu ihrem Vater und ihr Verweigern der Weiblichkeit.
Elektrakomplex?

Gast der Sendung ist Elisabeth von Samsonow, Künstlerin, Bildhauerin und Philosophin.

Nach dem Studium der Philosophie, Katholischen Theologie und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München lehrte sie 1987 Renaissance-Philosophie. 1991 zieht sie nach Wien und nimmt zum selben Thema eine Lehrtätigkeit an der Universität Wien, Institut für Philosophie, auf.
Ihre frühe Forschung kreist um die eher unbeachtet gebliebenen Themen der Renaissance-Philosophie wie Astronomie, Kosmologie, Medizin, Magie.
1996 wird sie Professorin für Sakrale Kunst an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Dieser Lehrstuhl wird im Zuge der Universitätsreform 2000 umgewidmet zum Lehrstuhl für Philosophische und Historische Anthropologie der Kunst.
Neuere Arbeiten analysieren die Rolle des Mädchens in Abhebung zu einem platten Feminismus, der nur die blackbox „Frau“ zu kennen scheint und damit eine Verkürzung komplexer kultureller, d.h. intergenerationeller Verhältnisse riskiert. In einem programmatischen Text „Anti-Elektra. Totemismus oder Schizogamie“ (2007) unternimmt sie den Versuch, dem Anti-Ödipus von Deleuze/Guattari ein Komplement engegenzusetzen. Seit 2009 arbeitet sie zu Egon Schiele auf der Grundlage ihrer Forschungen im Archiv des Wien Museums.
Während ihres Philosophie-Studiums an der Ludwig-Maximilians-Universität in München besucht sie häufig ihre Freunde an der Akademie der bildenden Künste München, die in den Klassen von Eduardo Paolozzi und Daniel Spoerri studieren. Die erste eigene Ausstellung von Elisabeth von Samsonow findet 1985 in München in einem Abbruchhaus statt. 1987 erhält sie den Förderpreis des Bayerischen Kulturministeriums für ihre Debutausstellung „Vorstellungszauber“ beim AK 68 Künstlergemeinschaft Wasserburg/Inn. Von 1985-1988 erfindet und leitet sie als Direktorin den Kleinzirkus „Hieronimus“ sowie die Malschule in Tittmoning an der Salzach. Sie sitzt einige Jahre als Stadträtin für Kultur, Umwelt und Soziales im Stadtrat der kleinen Salzachstadt und realisiert dort teilweise internationale Ausstellungsprojekte im öffentlichen Raum (Kunstplatz Tittmoning, Ponlach. Die Quellen der Stadt Tittmoning, Kunstgrenzbezirk Tittmoning/Ettenau). Seit 1991 liegt der Schwerpunkt auf plastischen Arbeiten, wobei Elisabeth von Samsonow auch weiter malt, zeichnet, Objekte realisiert und Performances entwickelt. Zahlreiche Ausstellungen in Deutschland, Österreich, Frankreich. Seit 2007 öffentliche Aktionen und Performances, techno-mediale Operationen mit Skulpturen („sprechende Statuen“) als Simulation von Mädchen-Phantasien, Prozessionen („Mary Magdalene’s Re-Immigration Office Jerusalem“), Animationen von Elektra, Aquina, Ariadne und einer Statue von Gerburg Treusch-Dieter (mit Gerda Schorsch als Performerin), 2011 Hippo Hypno Schizo Marriage im Freud Museum Berggasse Wien, seit 2011 Arbeit am SAMSONOW TRANSPLANT ORCHESTRA, einer umfangreichen Sound Installation aus klingenden hölzernen Plastiken (knöcherne Ohren), die Ideen von Ernst Florens Friedrich Chladni und Alfred A.Tomatis als Dekonstruktion des Wiener Fetischs „Orchester“ aufnimmt (erstmals gezeigt im Theater im Künstlerhaus brut, Dezember 2012) und eine radikale ökologische Botschaft vermitteln soll.

 

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